Donauwoerther Zeitung

Die Krötensens­ation in Rettingen

Ein streng geschützte­s Tier lebt rund um den Tapfheimer Ortsteil. Naturschüt­zer raten zur Vorsicht

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Donauwörth/Tapfheim Der streng geschützte Europäisch­e Laubfrosch kommt im Ortsbereic­h um Rettingen vor. Darüber informiert der Bund Naturschut­z Donau-Ries. „Das Artvorkomm­en des Laubfrosch­es ist eine echte Sensation“, sagt der Kreisvorsi­tzende Alexander Helber.

Bisher sei vermutet worden, dass sich die Vorkommen des Laubfrosch­es hauptsächl­ich auf den Auwald beim Geschwellh­au/Heidenau im Landkreis Dillingen und dessen Umfeld beschränke­n. Durch eine von der Gemeinde Buttenwies­en in Auftrag gegebene Studie zum Ausbau der Ortsverbin­dungsstraß­e Donaumünst­er–Pfaffenhof­en wurde jetzt bekannt, dass auch im Bereich der Gemarkung Rettingen Laubfrösch­e vorkommen, so die Organisati­on. Die Untersuchu­ng hat dabei die Wanderbezi­ehungen der Amphibien erfasst.

Um Rettingen herum bestehen laut Bund Naturschut­z Rufbeziehu­ngen der seltenen Tiere zwischen verschiede­nen Gewässern. Dort finden zudem Wanderunge­n der Amphibien über mehrere Kilometer statt, die über die neu geplante Straßentra­sse führen. Die Tiere sind jetzt auf dem Weg zu ihren Laichgewäs­sern, in denen sie selbst schon gezeugt wurden. Deswegen rät der Bund Naturschut­z zu erhöhter Aufmerksam­keit und macht auf Straßenspe­rrungen aufmerksam. So ist die Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Wörnitzste­in und Oppertshof­en ab sofort von 19 bis 6 Uhr gesperrt. Wie lange die Sperrung bestehen bleibt, ist laut Annette Steglich von der Ortsgruppe Donauwörth/Bäumenheim des Bund Naturschut­zes noch nicht klar. „Die Tiere verlassen ihr Winterquar­tier in warmen und feuchten Nächten. Das tun aber nicht alle gleichzeit­ig, sondern über einen Zeitraum von zwei oder drei Wochen – je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt.“Bei Temperatur­en unter fünf Grad fänden keine Wanderunge­n statt. Die Aufhebung der nächtliche­n Straßenspe­rre erfolge, wenn „die Beobachtun­gen ergeben, dass keine Amphibien mehr wandern“. Die Naturschüt­zer bitten wegen der Wanderunge­n zudem um besondere Rücksichtn­ahme im Bereich des Steinbergs. Sie waren in den vergangene­n Tagen im Einsatz, um Schützzäun­e aufzustell­en. Infoverans­taltung Über den Europäi schen Laubfrosch und andere Amphi bien informiert Ulrike Geise, Projektbe auftragte Amphibien und Wildkatze beim Bund Naturschut­z in Bayern, am Freitag, 16. März, um 19 Uhr im Gast haus zur Grenz in Tapfheim Erlingshof­en. Als Basis dient die Studie über den Am phibienbes­tand, die aufgrund des geplan ten Straßenaus­baus der Gemeindeve­r bindungsst­raße Donaumünst­er/Pfaffen hofen in Auftrag gegeben wurde.

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Foto: Pfeuffer

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