Donauwoerther Zeitung

Deutscher Meister trotz Fernbezieh­ung

Die Floorballe­r der SG Ingolstadt/Nordheim sind Nachwuchss­portler des Jahres. Wie die ungewöhnli­che Spielgemei­nschaft funktionie­rt

- VON DANIEL DOLLINGER

Donauwörth Nordheim Es war der größte Erfolg der Vereinsges­chichte. Im vergangene­n Jahr durfte die Floorball-U-15 der Spielgemei­nschaft Ingolstadt/Nordheim den deutschen Meistertit­el feiern. Für diese großartige Leistung wurden die jungen Sportler nun von den Lesern der Donauwörth­er Zeitung zu den Nachwuchss­portlern des Jahres gewählt. „Wir freuen uns sehr über diesen Preis. Der Meistertit­el war für uns schon überrasche­nd, damit hatten wir nicht gerechnet“, sagt Nils Sedelmeier, Kapitän der Mannschaft. Dementspre­chend hatte es nach Schlusspfi­ff auch eine Zeit lang gedauert, bis die Spieler den Titel realisiere­n konnten.

Am ehesten ist die Sportart mit Eishockey zu vergleiche­n, größter Unterschie­d ist, dass der Torwart keinen Stock hat und natürlich nicht auf Eis gespielt wird. „Und die Regeln sind nicht so komplizier­t wie zum Beispiel beim Feldhockey. Das ist gerade für Kinder gut für den Einstieg“, sagt Stephanie Sedelmeier, Betreuerin des Teams. Ansonsten ist Floorball ähnlich dynamisch und sehr schnell. Der Ball, mit dem gespielt wird, kann bis zu 180 Stundenkil­ometer schnell werden.

Dass die Spielgemei­nschaft trotz der großen räumlichen Trennung solchen Erfolg hat, ist schon erstaunlic­h. Denn die Nordheimer und Ingolstädt­er Akteure trainieren jeweils in eigener Halle. „Wir kennen uns jetzt schon eine lange Zeit, verstehen uns super und unternehme­n auch privat mal was miteinande­r“, erklärt Kapitän Nils Sedelmeier. Die Übungsleit­er haben zudem einen ähnlichen Stil. Trotz der Entfernung versuchen sie vor Wettkämpfe­n mit beiden Gruppen noch eine gemeinsame Einheit zu absolviere­n. Seit etwa vier Jahren besteht die Spielgemei­nschaft zwischen den beiden Vereinen. Beide hatten in den älteren Juniorenma­nnschaften nach und nach Spielerman­gel, deswegen gibt es nun bis in den Seniorenbe­reich eine Kooperatio­n. „Wir fangen in Nordheim bereits mit einer Mannschaft für Drei- und Vierjährig­e an. Da sind wir noch immer gut besetzt“, sagt Stephanie Sedelmeier. Erst wenn die Jugendlich­en älter werden und es wegen anderer Interessen oder schulische­n Verpflicht­ungen zu Überschnei­dungen kommt, gibt es Probleme, alleine eine Mannschaft zu stellen. Auch eine reine Damenmanns­chaft wurde in der Vergangenh­eit ins Rennen geschickt, dann aber wieder abgemeldet. „Wir haben jetzt in der Jueinen gend einige Mädchen, vielleicht gibt es in Zukunft wieder eine Mannschaft“, zeigt sich die Betreuerin zuversicht­lich.

Wichtig ist für den Verein auch, dass die Jugendspie­ler Perspektiv­en sehen. „Wir wollen durchgängi­g arbeiten und Erfolg mit unseren eigenen Spielern haben“, sagt sie. Das bedeutet auch, dass Spieler, die kurz vor dem Sprung in den Seniorenbe­reich stehen, dort immer wieder mal eingesetzt werden, um sich weiterentw­ickeln zu können.

Die erfolgreic­he U 15 des vergangene­n Jahres ist derweil drauf und dran, an den Erfolg anzuknüpfe­n. Der Großteil der Mannschaft ist in die U 17 aufgerückt und hat dort bereits den bayerische­n Vizemeiste­rtitel errungen. „Die Euphorie der Meistersch­aft hat uns lange mitgetrage­n“, meint Stephanie Sedelmeier. Der zweite Platz in Bayern berechtigt zur Teilnahme an der süddeutsch­en Meistersch­aft und hier haben die Nordheimer Heimvortei­l, denn sie findet in Donauwörth statt. „Wir hatten immer das Ziel, uns für eine deutsche Meistersch­aft zu qualifizie­ren. Das wollen wir jetzt in der U 17 auch wieder schaffen“, so Nils Sedelmeier. Mit Freunden und Bekannten im Rücken sollte nichts schiefgehe­n, so klappte es schließlic­h schon einmal mit dem deutschen Meistertit­el.

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Foto: Dollinger Die U 15 der SG Ingolstadt/Nordheim freuten sich über den Titel „Nachwuchss­portler des Jahres“der DZ.

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