Donauwoerther Zeitung

Keine Diskussion­en

TSV Rain muss gegen Dachau 80 Minuten lang zu zehnt spielen. Wie sich das Team dennoch ein 1:1-Remis erkämpft

- VON STEPHANIE ANTON

Rain Das hatten sich die Bayernliga­Kicker des TSV Rain anders vorgestell­t. Gegen den TSV Dachau sollte nach drei Spielen ohne dreifachen Punkterfol­g mal wieder ein Sieg her, und dann das: Andreas Götz sah schon nach zehn Minuten die Rote Karte. Dieser war im Zweikampf auf einen Gegenspiel­er gefallen, Schiedsric­hter Lothar Ostheimer sah dabei eine Tätlichkei­t und stellte Götz vom Platz. Verstehen konnte auf Rainer Seite keiner die Rote Karte, zumal die Szene direkt vor der Rainer Bank stattgefun­den hatte und dennoch niemand einen so krassen Regelverst­oß sah. „Das war schon überzogen“, fand Trainer Karl Schreitmül­ler.

Der Gastgeber musste also 80 Minuten lang in Unterzahl gegen die Dachauer ankämpfen. Marcel Posselt rückte auf Götz’ Position in die Abwehr. Es dauerte etwa noch 20 Minuten, bis die Rainer den Schock verwunden hatten. Bis dahin hatten sie noch einige Schreckmom­ente zu überstehen. Etwa in der 17. Minute, als Fabian Negele über links nach vorne stürmte und scharf nach innen vors Tor passte, doch Torhüter Kevin Maschke war zur Stelle, bevor der Ball einen Dachauer Fuß erreichte. Drei Minuten später foulte Stefan Müller im 16er Onur Korkmaz – Elfmeter. Qendrim Beqiri schoss zwar beherzt und halbhoch, allerdings auch neben das Tor. Glück im Unglück für Rain.

Nun kamen auch die Hausherren wieder zu Torchancen. Marko Cosic probierte es nach 30 Minuten, scheiterte aber ebenso wie zwei Minuten später Marcel Posselt. Sein satter Schuss wurde geblockt, und auch mit dem Abpraller wollte es für Marco Luburic nicht klappen. Bis zur Pause gab es noch Möglichkei­ten auf beiden Seiten, die allerdings nichts einbrachte­n.

Gleich nach dem Wiederbegi­nn musste Cosic nach einem unglücklic­hen Zusammenpr­all kurz am Kopf versorgt werden, doch er konnte weiterspie­len. Ein Kopfball der Rainer nach einem Freistoß war zu ungefährli­ch und machte Dachaus Torhüter Maximilian Mayer keine Probleme. Die Gäste machten es mittels Konter dann besser: Nach einem schönen Pass auf Christian Doll hatte dieser keine Probleme, an Maschke vorbei einzuschie­ben. Kurz darauf fiel fast das 0:2, doch Maschke hielt. Und Rain schlug wenig später zurück: Endlich fand Cosic den schon einige Male frei stehenden Luburic auf der linken Seite. Der spielte sein Gegenüber aus und traf zum 1:1. Die Zuschauer sahen nun ein Spiel auf Augenhöhe, die Unterzahl der Rainer fiel nicht auf.

In der 70. Minute wurde Julian Brandt im Strafraum von Franz Hübl gefoult, doch der Unparteiis­che sah das anders – zum Leidwesen der Rainer Fans, die ihr Missfallen lautstark kundtaten. Maschke verhindert­e in der 80. Minute die erneute Gästeführu­ng, als er Zentimeter vor Doll an den Ball kam.

„Wenn man 80 Minuten lang in Unterzahl spielt, muss man mit einem Unentschie­den zufrieden sein“, sagte Spieler-Co-Trainer Johannes Müller nach dem Schlusspfi­ff. „Chancen hatten wir heute die besseren“, fand er. Er verwies noch auf die vielen freiwillig­en Helfer, die den Platz geräumt hatten und sich damit ein Lob verdienten. Trainer Schreitmül­ler betonte: „Die Jungs haben heute super gekämpft. Wir wollten heute unbedingt den Sieg, aber bei einem Mann weniger wird das schwierig.“

TSV Rain Maschke – Schüler (ab 73. Jo hannes Rothgang), Triebel, Bauer, Götz – Posselt, S. Müller, J. Müller, Luburic (ab 62. Brandt) – Cosic (ab 82. Friedl), Käser. TSV Dachau Lamotte, Weiser, Hübl, Be qiri, Weiss (81. Nyabally), Negele, Kork maz, Hannemann, Schäffer (82. Zach), Doll

Tore 0:1 Christian Doll (55.), 1:1 Marco Luburic (62.) Rote Karte Andreas Götz (10.) Gelbe Karten Johannes Müller – Fa bian Negele, Moritz Hannemann Zuschau er 200

 ?? Foto: Szilvia Izsó ?? Schiedsric­hter Lothar Ostheimer hatte das letzte Wort: Rains Trainer Karl Schreitmül­ler fand die Rote Karte für Andreas Götz überzogen, da half aber auch kein Diskutiere­n, der TSV musste 80 Minuten lang in Unterzahl spielen.
Foto: Szilvia Izsó Schiedsric­hter Lothar Ostheimer hatte das letzte Wort: Rains Trainer Karl Schreitmül­ler fand die Rote Karte für Andreas Götz überzogen, da half aber auch kein Diskutiere­n, der TSV musste 80 Minuten lang in Unterzahl spielen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany