Zahl der Grippetoten im Landkreis steigt weiter
Mittlerweile sind in diesem Winter fünf Menschen aus der Region an Influenza gestorben. Ein weiterer Fall hängt wohl mit dem Virus zusammen. Ende der Welle in Sicht?
In diesem Winter sind schon fünf Menschen an der Grippe gestorben, ein weiterer Todesfall hängt wohl damit zusammen.
Landkreis Die Grippe hat in diesem Winter deutschlandweit voll zugeschlagen, die Region macht dabei keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil: Im Landkreis Donau-Ries sind bislang mehr als 160 Fälle von Influenza, also der sogenannten echten Grippe, verzeichnet worden. „Das ist das Vierfache im Vergleich zu den Vorjahren“, weiß Dr. Rainer Mainka. Er ist Leiter des Fachbereichs Humanmedizin am Landratsamt, in dem die offiziellen Meldungen eingehen.
Besonders dramatisch: Es gibt laut Mainka im Landkreis mittlerweile schon fünf Grippetote, nachdem nun auch ein 80-Jähriger in der Klinik in Donauwörth gestorben war. Ein weiterer Todesfall hänge wohl mit Influenza zusammen, berichtet der Leiter des Gesundheitsamts. Dabei starb eine 60-jährige Sie sei bereits mit einer schweren Grunderkrankung ins Nördlinger Krankenhaus gekommen. Dort habe sie dann zudem grippeähnliche Symptome gezeigt, der Influenza-Erreger habe schließlich nachgewiesen werden können. Im vergangenen Winter hatte es nur einen Grippetoten im Donau-RiesKreis gegeben.
Die Influenza-Aktivität in diesem Winter sei zwar noch immer erhöht, der Höhepunkt der Grippewelle scheine aber langsam überschritten zu sein, sagt Mainka. In der vergangenen Woche waren in seiner Abteilung noch zwölf neue Meldungen eingegangen. In den vier Wochen zuvor seien es jeweils mehr als 30 gewesen. „Das ist ein erheblicher Mehraufwand und bindet bei uns viele personelle Ressourcen“, erklärt Mainka.
Das galt zuletzt auch für die staatlichen Schulen in der Region. Das Kultusministerium hatte vor rund zwei Wochen angeordnet, dass schwangere Lehrerinnen wie auch Verwaltungskräfte und Schülerinnen bis zu den Osterferien präventiv freigestellt werden. „Es sei denn, sie waren geimpft. Das ist aber bei den wenigsten der Fall“, so Mainka.
Mainka betont in diesem Zusammenhang erneut, dass die Impfung die wirksamste Vorbeugungsmaßnahme sei – auch wenn es damit keine absolute Sicherheit gebe. So sei beispielsweise auch einer der Grippetoten geimpft gewesen, laut Mainka jedoch „nur“mit dem Dreifachimpfstoff. Dieser biete sozusagen einen 75-prozentigen Grundschutz, denn der vierte Erregertyp sei nicht beinhaltet. „Man weiß im Vorfeld eben nie, welcher Typ in welchem Jahr vorrangig ist. Das zeigt sich erst nach den ersten Fällen.“
Die Vierfachimpfung habe allerFrau: dings gar nicht von allen Krankenkassen zur Verfügung gestellt werden können, sagt der Leiter des Gesundheitsamts. „Ich hoffe, das ist für den kommenden Winter anders.“Impfen lassen sollte sich vor allem Schwangere und Menschen, die ohnehin ein geschwächtes Immunsystem haben.
Dass mit dem Wirkstoff gute Erfolge zu erzielen sind, zeige das Beispiel der Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung in Donauwörth: Dort seien circa 600 Personen geimpft worden, ein Grippe-Erreger konnte später bei niemandem nachgewiesen werden.
In der Regel sei die Grippe in der Region spätestens Mitte April kein großes Thema mehr, spricht Mainka aus Erfahrung. Es könne zwar noch einzelne Fälle geben, aber bei steigenden Temperaturen können sich die Erreger eben nicht mehr so schnell ausbreiten.