Das (fast) perfekte Saisonfinale
Die VSC Baskets Donauwörth gewinnen den Bezirkspokal nach 57:50-Sieg gegen Heising-Kottern. Über das Ende des Umbruchs, Wermutstropfen und Sektduschen
Donauwörth Der vergangene Samstag bleibt wohl allen Mitgliedern der VSC Baskets lange im Gedächtnis. Durch zwei nahezu perfekte Spiele feierte das junge Team den ersten Titel seit Langem. Das Finale im Bezirkspokal im heimischen Stauferpark gewannen die Baskets vor herausragender Kulisse mit 57:50. „Der Umbruch ist vorbei“– diese Worte fand Trainer Kobusch nach dem langen Wettkampf-Tag. Damit meinte er die vergangenen Jahre, in denen sich die Spieler um Benni Vogel, Nik Scheuerer und Daniel Seliger zu Leistungsträgern entwickelten. Zudem zeigt die Erfolgskurve der Baskets wieder nach oben.
Der Weg in das Finalturnier war für die VSC Basketballer kein großes Problem. Gegen die beiden Bezirksligisten Wasserburg und Aichach wurden deutliche Siege eingefahren. Im Halbfinale des Top 4 wartete ein weiterer Bezirksligist auf die Baskets: Mit der DJK Eichstätt empfingen die Donauwörther ein motiviertes Team. Das Trainerduo Kobusch/Vogel warnte vor dem Aufsteiger aus der Bezirksliga: „Wir müssen von Anfang an Vollgas geben! Jeder setzt seinen Fokus nur auf dieses Spiel!“Bereits nach drei Minuten führte die Heimmannschaft mit 12:2. Die Zuschauer feuerten die Baskets lautstark an, was ihnen zusätzlichen Auftrieb gab. Nach dem ersten Viertel führten sie schon mit 33:15. Im zweiten Spielabschnitt das gleiche Bild: Die Baskets dominierten die überforderten Eichstätter. Bis zur Halbzeit spielten die Gastgeber fast eine 30-Punkte-Führung heraus. Durch diese entspannte Spielsituation konnten alle Leistungsträger früh für das Finale geschont werden. Alle Spieler bekamen Einsatzzeit und spielten die Partie souverän zu Ende. Mit dem 75:45-Sieg zeigte der VSC dem späteren Gegner direkt, dass es im Finale schwer werden würde.
Der Finalgegner wurde im Anschluss zwischen Sonthofen und dem favorisierten Bezirksoberligameister aus Heising-Kottern herausgespielt. In einem engen Match konnten sich die Kemptner Basketballer erst drei Minuten vor Ende der Partie entscheidend absetzen.
Es kam also zum erwarteten Finale zwischen den heimischen VSC Baskets und der SG Heising-Kottern, die wohl mehr Kräfte im Halbfinale eingebüßt hatten. Bereits vor einem Jahr trafen sich die beiden Teams im Top-4-Turnier. Dort setzte sich der spätere Pokalsieger Heising-Kottern verdient durch.
Der Donauwörther Stauferpark bebte bereits vor Finalbeginn. Vor allem die vielen VSC-Jugendspieler machten kräftig Stimmung, um ihre Vorbilder perfekt anzufeuern. Jeder Spieler nahm diese zusätzliche Motivation an und brachte diese direkt auf das Parkett. Zähne zusammenbeißen musste allerdings Nik Scheuerer, der sich im Halbfinale eine Prellung zugezogen hatte.
Ein nahezu perfekter 8:0-Start zwang die Gegner zu einer frühen Auszeit nach nur drei Minuten. Danach kamen die Gegner zwar besser ins Spiel, das Momentum blieb aber aufseiten der Bären. Vor den rund 400 Zuschauern entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für den VSC. Das Aufbauspielertrio West/Kainhofer/Scheuerer sorgte oft für die nötige Ruhe in einem hecktischen Spiel. Zur Halbzeit führten die Baskets mit 27:22.
In der zweiten Hälfte kamen die Gegner besser ins Spiel. Aber David West drehte nun richtig auf. Nahezu jede Offensivaktion ging über den VSC-Akteur. Die solide stehende Verteidigung war ausschlaggebend für die Führung, die bis Spielende gehalten werden sollte. Die Entscheidung setzte Center Daniel Seliger mit einem Korb inklusive Foulpfiff und dem daraus resultierenden Freiwurf zwei Minuten vor Ende. Nun spielten die Bären souverän zu Ende, und mit der Schlusssirene la- gen sie sich in den Armen. David West wurde für die herausragende Leistung mit dem Titel des wertvollsten Spielers belohnt. Die Baskets durften schließlich den Siegerpokal entgegennehmen und mit den Feierlichkeiten beginnen. Das bekam als erstes Trainer Lars Kobusch zu spüren, der vor seinem Spielertrainer-Kollegen Benni Vogel und der drohenden Sektdusche Reißaus nahm. „Die Freude ist jetzt riesig, aber ich bin auch erleichtert, dass die lange Saison jetzt vorbei ist“, sagte Kobusch. Er war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, insbesondere mit der der Defense. „Sie hat nur 50 Punkte zugelassen“, freute sich der Trainer. Auch der erfahrene ehemalige Baskets-Spieler Christian Zweckbronner, der das Team mit einigen Einsatzminuten unterstützt hatte, habe „die Mannschaft super ergänzt“, lobte Kobusch.
Einziger kleiner Wermutstropfen für die Baskets war, dass es trotz 16 Siegen in Folge mit der Meisterschaft in der Bezirksoberliga nicht geklappt hatte. „Das haben wir uns am Anfang der Saison selber verspielt“, musste Nik Scheuerer zugeben. Trotzdem wollte er sich angesichts des perfekten Saisonfinales nicht beschweren. „Jeder hat sein Bestes gegeben“, sagte er sichtlich stolz. Eine bessere Werbung für den Sport als so ein Turnier gebe es nicht. Das Team bedankte sich schließlich bei den Zuschauern, Jugendspielern und Unterstützern, welche teilweise den kompletten Tag in der Halle verbrachten und die Baskets anfeuerten. » Bilder vom Sieg der Baskets gibt es on line unter www.augsburger allgemei ne.de/donauwoerth/bilder/