Gewerbegebiete kontra Wiesenbrüter
Der Kreisverband des Bund Naturschutz informiert über Projekte, kritisiert die Verdrängung geschützter Vögel und ehrt langjährige Mitglieder
Landkreis Bei ihrer Jahresversammlung zog die Kreisgruppe DonauRies des Bund Naturschutz eine insgesamt positive Bilanz. Daniel Mühlleitner und Christopher Busch informierten in einem Vortrag über die Bedeutung von Bäumen in den Städten und Dörfern. Die Redner zeigten auf, dass Bäume das Klima und die Luftqualität verbessern und die Lebensqualität in den Siedlungsflächen erhöhen. Mit ihrem dreijährigen Projekt möchten die beiden Experten aus BN-Kreisen das Bewusstsein für die Situation und die positiven Effekte der Bäume im Siedlungsbereich schärfen, um ihren Schutz nachhaltig zu gewährleisten.
Kreisvorsitzender Alexander Helber informierte über den Stand des Großprojektes „Mertinger Höll“. Helber äußerte sich positiv über den aktuellen, aber mühsam errungenen Stand der Flächenzuteilung im Rahmen des Gruppenflurneuordnungsverfahrens in Buttenwiesen. Schwerpunkt wird zukünftig die Wiederherstellung artenreicher Wiesen für bedrohte Wiesenbrüter sein.
Kritisch berichtete Helber über neue Gewerbegebiete bei Donauwörth und Rain, wo geschützte Offenlandarten wie Feldlerche und Kiebitz verdrängt werden und die bisher vorgesehenen Ausgleichsmaßnahmen wenig erfolgversprechend seien. Man werde die Entwicklung der Ausgleichsflächen genau beobachten.
Die Vorsitzenden der Ortsgruppen berichteten über ihre Arbeit. Auch im vergangenen Jahr kümmerten sich wieder viele aktive ehrenamtliche Helfer in den einzelnen Ortsgruppen um die Natur vor Ort. Im Rahmen von Kinder- und Jugendgruppen, Exkursionen für Erwachsene, Vorträgen, Pflegemaßnahmen, Baumpflanzungen oder Demonstrationen wurde das Umweltbewusstsein geschärft sowie die Vorkommen von geschützten Insekten, Amphibien und Fledermäusen gestützt.
Auch Gebietsbetreuerin Michaela Schneller, die für den Wiesenbrüterschutz im östlichen Donauried zuständig ist, gab ein kurzes Resümee über ihre Arbeit. Trotz Bruterfolgen des Großen Brachvogels sei das Ergebnis noch deutlich zu gering, um den Fortbestand der Population auf Dauer zu sichern. Vor allem hinsichtlich der Optimierung der Lebensraumbedingungen für Wiesenbrüter sei im Donauried dringend Handlungsbedarf. Die Gebietsbetreuung im östlichen Donauried soll daher um weitere drei Jahre verlängert werden.
Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden die Wörnitz-Fischereigenossenschaft Oettingen sowie Dietfried Lanninger geehrt.
Eine Urkunde für die 30-jährige Mitgliedschaft erhielten Leonhard Kleinle und Angelika Mörrath.
Sein 20. Jubiläum feierte Otmar Albrecht.