Fachkräfte früh sichern
Auftakt in Wemding und Oettingen zur Aktion „pro duale Ausbildung“. Das Projekt setzt bereits in der Grundschule an. Meister schildern ihren eigenen zweiten Bildungsweg
Landkreis Wegen der anhaltend guten wirtschaftlichen Situation im Landkreis und des demografischen Wandels bleiben viele Lehrstellen im Handwerk unbesetzt. Im Landkreis wurde daher die gemeinsame Aktion „pro duale Ausbildung“von Landkreis, Handwerk und Schulamt ins Leben gerufen, die die Vorzüge von Handwerksberufen darstellen soll. Die ersten Elternabende der dritten Jahrgangsstufe fanden in Oettingen und Wemding statt.
In Oettingen führten Rektorin Ursula Hertle sowie Konrektorin Marianne Ernst und in Wemding Schulleiter Erwin Nagl und die Megesheimer Rektorin Andrea Glaß durch den Abend, informierten über die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems und zeigten die vielfältigen Möglichkeiten des beruflichen Bildungssystem auf. Zimmerermeister und Verbandspräsident Erwin Taglieber und Regionalmanager Klemens Heininger stellten die Aktion „pro duale Ausbildung“vor und verwiesen auf die Sicherheit und gute Bezahlung im Handwerk. Im Anschluss referierten die Handwerksmeister Benjamin Reulein und Manuel Fuchs und stellten ihren Lebenslauf über den zweiten Bildungsweg vor.
Nach seinem Schulabschluss mit mittlerer Reife begann Reulein eine Zimmererausbildung bei der Firma Taglieber Holzbau in Oettingen. Nach seiner Ausbildung war er als Vorarbeiter tätig und absolvierte dann seinen Meister. Dadurch wurde er bei der Firma Taglieber als Bauleiter und nach kurzer Zeit auch als stellvertretender Bereichsleiter und Ausbildungsbeauftragter eingesetzt. Seit Herbst 2017 ist Reulein Berufsschullehrer in Gunzenhausen.
Fuchs erklärte in Wemding, dass sein Karriereweg schnell zur Selbstständigkeit geführt hat. So begann er nach seinem qualifizierten Abschluss eine Ausbildung zum GasWasserinstallateur. Über seinen Notendurchschnitt wurde ihm die mittlere Reife anerkannt und er konnte nach einigen Praxisjahren seine Meisterprüfung erfolgreich absolvieren. Inzwischen hat er den elterlichen Betrieb übernommen und ist heute Inhaber der Firma Textilpflege Paris in Nördlingen mit 20 Beschäftigten.
Die Idee, Schüler schon früh über das Thema Handwerk zu informieren und zu kommunizieren, dass eine duale Ausbildung sehr gute Lebensperspektiven eröffnet, hatte Erwin Taglieber. Bei Schulamtsdirektor Michael Stocker, Kreishandwerksmeister Werner Luther und Hauptabteilungsleiterin Berufsausbildung der HWK, Anette Goellner, stieß diese Idee ebenso auf offene Ohren, wie bei Landrat Stefan Rößle, der sofort die Schirmherrschaft übernahm.