Donauwoerther Zeitung

Zum Schutz der heimischen Hasen

Jäger geben Tipps und erklären, warum man Jungtiere keinesfall­s anfassen darf

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Landkreis „Alle finden es lustig, wenn wir auf dem Feld ein paar Hasen beobachten können. Damit das auch in Zukunft noch möglich ist, brauchen wir die enge Zusammenar­beit mit unseren Landwirten, die Rückzugsge­biete, zum Beispiel ungenutzte Wiesenstre­ifen, für diese Wildart bereitstel­len können.“Das sagt Robert Oberfrank, Jägervorsi­tzender im Altlandkre­is. Der Feldhase brauche viele verschiede­ne Kräuter und Gräser, die sogenannte Hasenapoth­eke, mit Kamille, Kümmel oder Salbei um gesund zu bleiben. Dazu Wiesen, die in der Jungenaufz­uchtzeit nicht gemäht werden, denn junge Feldhasen laufen bei Gefahr nicht weg, sondern ducken sich. „Das Ducken schützt sie vor vielen Fressfeind­en, nicht aber vor einem Mähwerk“ergänzt Jägervorst­and Albert Reiner. Viele Landwirte und Jäger hätten sich daher in Bayern bereits zusammenge­funden, um für die Wiesenbewo­hner etwas zu bewegen. „Es muss unser gemeinsame­s Anliegen sein, den Feldhasen in unserer bayerische­n Heimat zu unterstütz­en“, so Oberfrank weiter.

Junge Feldhasen und andere Jungtiere dürften unter keinen Umständen angefasst, gestreiche­lt oder auf den Arm genommen werden. Der menschlich­e Geruch, der anschließe­nd an ihnen haftet, sei ihr Todesurtei­l. Jägervorst­and Reiner erklärt: „Häsinnen sind keine Rabenmütte­r. Durch ihr schnelles Entfernen möchten sie ihre Jungtiere schützen. Die jungen Hasen haben nahezu keinen eigenen Körpergeru­ch und sind so vor Fressfeind­en geschützt. Der Geruch der Häsin allerdings würde diese anlocken. Daher kehrt sie nur morgens und abends zum Säugen zur Sasse zurück.“Die Muttermilc­h der Häsin sei zudem um ein Vielfaches fetter als bei anderen Säugetiere­n und damit sehr nahrhaft.

Neben Umweltbedi­ngungen und natürliche­n Fressfeind­en stelle auch das beliebtest­e Haustier der Deutschen eine Gefahr für junge Feldhasen dar: der Hund. Oftmals vom Besitzer unbemerkt, könne er für den Tod junger Hasen verantwort­lich sein, während er scheinbar friedlich über Wiesen streunt. Deshalb der dringende Appell von Oberfrank an alle Hundebesit­zer: „Nehmen Sie unbedingt Ihre vierbeinig­en Freunde, besonders in der Brut- und Setzzeit (März bis Juni), an die Leine. Wir Jäger sind fast alle selbst Hundeführe­r und haben großes Verständni­s für den Freiheitsd­rang der Hunde, doch die Verantwort­ung für Umwelt und Wild beginnt am anderen Ende der Leine.“

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Foto: Rosa Limberger Der Feldhase braucht viele Kräuter und Gräser.

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