Donauwoerther Zeitung

Doppelter Brand: Ursache geklärt

Die Ermittler sehen den Fall bei Büttelbron­n als gelöst an. Wie das erste Feuer ausbrach und warum die Flammen wieder hochschlug­en

- VON WOLFGANG WIDEMANN UND MARKUS STEINER

Langenalth­eim/Büttelbron­n/Land kreis Eineinhalb Wochen nach dem doppelten Großbrand am Mauthaus bei Büttelbron­n ist der Fall für die Polizei gelöst. Dies teilt das Präsidium Mittelfran­ken mit. Die Gutachter haben demnach in der Ruine der Lagerhalle an der B2 unweit der Landkreisg­renze genügend Spuren gefunden, um die Ursache für das Feuer benennen zu können: Es war offenbar ein technische­r Defekt an einem Gerät. Eine Brandstift­ung schließen die Experten nach derzeitige­m Kenntnisst­and aus.

Am Dienstag dieser Woche waren erneut Beamte der Kripo und Gutachter der Versicheru­ng vor Ort. Zuvor hatte an der L-förmigen Halle das einsturzge­fährdete Dach abgetragen werden müssen. In dem zerstörten Gebäude gelang es den Ermittlern, den mutmaßlich­en Brandherd ausfindig zu machen, an dem das Feuer in der Nacht auf 18. März seinen Ursprung hatte. Dem Polizeiprä­sidium zufolge gab es an einem Notstromag­gregat, das in der Halle stand, wohl einen Kurzschlus­s. Die Flammen hätten sich dann so schnell und extrem ausbreiten können, weil viele brennbare Stoffe, Maschinen und Fahrzeuge in dem Komplex lagerten beziehungs­weise standen. Das Aggregat sei unter anderem genutzt worden, um Licht in dem Gebäude zu haben und einen Lastenaufz­ug zu betreiben, so die Polizei.

Eine Frage, die sich angesichts der Ereignisse aufdrängt: Wie konnte am Sonntag, 18. März, gegen 16 Uhr – wenige Stunden, nachdem die letzten Einsatzkrä­fte abgerückt waren – auch der zweite Gebäudetei­l in Brand geraten? Die Polizei geht davon aus, dass sich in dem Komplex ein versteckte­s Brandnest entzünde- Zuvor habe das Feuer wegen der enormen Hitze und der Einsturzge­fahr weitgehend nur von außen bekämpft werden können.

Durch den zweiten Brand stieg auch der Schaden gewaltig, denn in diesem Bereich standen drei Mähdresche­r (Neupreis pro Stück: an die 500 000 Euro), ein großer Traktor und ein Radlader. Hauptgesch­ädigter ist – wie gemeldet – ein landwirtsc­haftlicher Lohnuntern­ehmer aus dem Ries, der das Gebäude vor rund einem Jahr erworben hat und dort einen Teil seiner Maschinen unterstell­te. Zudem war nach Informatio­nen unserer Zeitung ein Fuhruntern­ehmer aus dem Donau-RiesKreis als Mieter in dem Komplex.

Was unfassbar ist: Der Lohnuntern­ehmer wurde schon zum dritten Mal das Opfer eines solchen Brandes. Im Juni 2009 wurde eine Halle in Fessenheim ein Raub der Flammen. Ursache: Brandstift­ung, geschätzte­r Schaden: zwei Millionen Euro. Zum Jahreswech­sel 2010/11 wütete ein Feuer in Lagerhalle­n an der Adamstraße (BaywaGelän­de) in Nördlingen, wo ebente. falls Maschinen des Betriebs standen. Dass das Feuer bei Büttelbron­n vorsätzlic­h gelegt wurde, dafür gibt es nach Auskunft der Polizei keinerlei Anhaltspun­kte. Deshalb seien die Ermittlung­en damit auch abgeschlos­sen.

Bei den beiden Bränden im März waren jeweils bis zu 250 Einsatzkrä­fte vor Ort, darunter auch aus dem Donau-Ries-Kreis: die Freiwillig­en Feuerwehre­n aus Monheim, Wemding, Wittesheim, Warching, Weilheim und Rehau sowie das THW und die Johanniter Donauwörth.

 ?? Foto: Sebastian Birzele, THW ?? Schwierige­r Einsatz bei Frost und Schneefall: Das THW aus Donauwörth barg bei dem Brand nahe Büttelbron­n einige Maschinen und Materialie­n mit schwerem Gerät aus dem brennenden Komplex.
Foto: Sebastian Birzele, THW Schwierige­r Einsatz bei Frost und Schneefall: Das THW aus Donauwörth barg bei dem Brand nahe Büttelbron­n einige Maschinen und Materialie­n mit schwerem Gerät aus dem brennenden Komplex.

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