Doppelter Brand: Ursache geklärt
Die Ermittler sehen den Fall bei Büttelbronn als gelöst an. Wie das erste Feuer ausbrach und warum die Flammen wieder hochschlugen
Langenaltheim/Büttelbronn/Land kreis Eineinhalb Wochen nach dem doppelten Großbrand am Mauthaus bei Büttelbronn ist der Fall für die Polizei gelöst. Dies teilt das Präsidium Mittelfranken mit. Die Gutachter haben demnach in der Ruine der Lagerhalle an der B2 unweit der Landkreisgrenze genügend Spuren gefunden, um die Ursache für das Feuer benennen zu können: Es war offenbar ein technischer Defekt an einem Gerät. Eine Brandstiftung schließen die Experten nach derzeitigem Kenntnisstand aus.
Am Dienstag dieser Woche waren erneut Beamte der Kripo und Gutachter der Versicherung vor Ort. Zuvor hatte an der L-förmigen Halle das einsturzgefährdete Dach abgetragen werden müssen. In dem zerstörten Gebäude gelang es den Ermittlern, den mutmaßlichen Brandherd ausfindig zu machen, an dem das Feuer in der Nacht auf 18. März seinen Ursprung hatte. Dem Polizeipräsidium zufolge gab es an einem Notstromaggregat, das in der Halle stand, wohl einen Kurzschluss. Die Flammen hätten sich dann so schnell und extrem ausbreiten können, weil viele brennbare Stoffe, Maschinen und Fahrzeuge in dem Komplex lagerten beziehungsweise standen. Das Aggregat sei unter anderem genutzt worden, um Licht in dem Gebäude zu haben und einen Lastenaufzug zu betreiben, so die Polizei.
Eine Frage, die sich angesichts der Ereignisse aufdrängt: Wie konnte am Sonntag, 18. März, gegen 16 Uhr – wenige Stunden, nachdem die letzten Einsatzkräfte abgerückt waren – auch der zweite Gebäudeteil in Brand geraten? Die Polizei geht davon aus, dass sich in dem Komplex ein verstecktes Brandnest entzünde- Zuvor habe das Feuer wegen der enormen Hitze und der Einsturzgefahr weitgehend nur von außen bekämpft werden können.
Durch den zweiten Brand stieg auch der Schaden gewaltig, denn in diesem Bereich standen drei Mähdrescher (Neupreis pro Stück: an die 500 000 Euro), ein großer Traktor und ein Radlader. Hauptgeschädigter ist – wie gemeldet – ein landwirtschaftlicher Lohnunternehmer aus dem Ries, der das Gebäude vor rund einem Jahr erworben hat und dort einen Teil seiner Maschinen unterstellte. Zudem war nach Informationen unserer Zeitung ein Fuhrunternehmer aus dem Donau-RiesKreis als Mieter in dem Komplex.
Was unfassbar ist: Der Lohnunternehmer wurde schon zum dritten Mal das Opfer eines solchen Brandes. Im Juni 2009 wurde eine Halle in Fessenheim ein Raub der Flammen. Ursache: Brandstiftung, geschätzter Schaden: zwei Millionen Euro. Zum Jahreswechsel 2010/11 wütete ein Feuer in Lagerhallen an der Adamstraße (BaywaGelände) in Nördlingen, wo ebente. falls Maschinen des Betriebs standen. Dass das Feuer bei Büttelbronn vorsätzlich gelegt wurde, dafür gibt es nach Auskunft der Polizei keinerlei Anhaltspunkte. Deshalb seien die Ermittlungen damit auch abgeschlossen.
Bei den beiden Bränden im März waren jeweils bis zu 250 Einsatzkräfte vor Ort, darunter auch aus dem Donau-Ries-Kreis: die Freiwilligen Feuerwehren aus Monheim, Wemding, Wittesheim, Warching, Weilheim und Rehau sowie das THW und die Johanniter Donauwörth.