SGL Group will ein Logistikzentrum
Große Halle im Norden des Werks geplant. Projekt steht aber unter Vorbehalt
Meitingen Die SGL Group plant den Bau eines Logistikzentrums in Meitingen. Es soll im Norden des Werksgeländes entstehen und über die Werkszufahrt Nord erreichbar sein. Die Firma möchte zu diesem Zweck eine Halle errichten mit einer Länge von 106 Metern in Ost-WestRichtung und 61 Metern in NordSüd-Richtung. Das 9,5 Meter hohe Bauwerk könnte im zweiten Halbjahr 2019 in Betrieb gehen, wie SGL-Geschäftsführer Markus Partik erklärt.
Allerdings stehe das Vorhaben unter dem Vorbehalt, dass man einen Bauträger finde, der es in dem beabsichtigten Zeitraum und zu vertretbaren Kosten realisieren kann. „Das ist heutzutage nicht gerade einfach“, macht Partik deutlich. Über die Kosten für das neue Logistikzentrum will Partik vor der geplanten Ausschreibung noch keine Angaben machen.
„Die Logistik wird immer mehr zum Schlüsselthema für die Industrie“, betont Partik mit Blick auf die Digitalisierung. Man habe dieses Thema jahrelang etwas vernachlässigt. Bisher seien die Warenein- und ausgänge auf das gesamte Werk verteilt. Künftig könnte dann die riesige Halle im Norden des Werks die Warenleitstelle sein. Man könnte auf diese Weise auch besser den Brandschutz berücksichtigen, erläutert der SGL-Geschäftsführer. So soll neben dem Logistikzentrum auch eine neue Sprinklerzentrale entstehen. Neue Arbeitsplätze werden durch das Logistikzentrum nicht entstehen, vielmehr gehe es um eine andere Strukturierung innerhalb des Werks. Allerdings schaffe man auf diese Weise auch Platz – eventuell für neue Themen, sagt Partik, ohne auf diesen Aspekt noch näher einzugehen.
Die geplante Halle soll auf der Erdgeschossebene mit Räumen für Umkleide, Sanitär, Technik und Soziales ausgestattet werden, auf der zweiten Ebene mit Büro- und weiteren Sozialräumen. Das Vorhaben liegt nach Angaben des Meitinger Bauamtsleiters Thomas Dahlmann im Bereich des Bebauungsplans SGL Carbon Werkserweiterung Nord und in einem Industriegebiet. Die zulässige Gesamthöhe sei ebenso eingehalten wie die Baugrenzen. Beantragt habe die Firma lediglich eine Abweichung von der Stellplatzsatzung. So müssten für das Vorhaben eigentlich 22 Parkplätze angelegt werden, doch die Firma hält laut Dahlmann bereits 891 Stellplätze vor, von denen lediglich 713 derzeit erforderlich seien. Aufgrund dieses deutlichen Überschusses an Stellplätzen könne man auf das Anlegen von neuen verzichten.
Dem stimmte der Planungs- und Werkausschuss in seiner Sitzung ebenso einstimmig zu, wie er dem geplanten Logistikzentrum das gemeindliche Einvernehmen erteilte.
Das letzte Wort, auch im Hinblick auf emissionsschutzrechtliche Fragen, hat jedoch das Landratsamt.
Die Firma hofft, nach einem positiven Verlauf der Ausschreibung noch heuer mit dem Bau ihres neuen Logistikzentrums im Norden von Meitingen beginnen zu können. „Wir bauen aber nicht zu jedem Preis“, betont Partik.