Donauwoerther Zeitung

Augenzeuge ist schockiert über Brutalität

Ein Autofahrer beobachtet in der Parkstadt, wie Schwarzafr­ikaner einen Landsmann zusammensc­hlagen. Er fürchtet um dessen Leben. Was die Polizei dazu sagt

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth Was hat sich am Montagaben­d in der Parkstadt in Donauwörth zugetragen? Darüber gehen die Einschätzu­ngen und Meinungen auseinande­r. Ein zufällig am Tatort vorbeikomm­ender Autofahrer traute seinen Augen nicht: „Mindestens ein halbes Dutzend Schwarzafr­ikaner hat auf einen ihrer Landsleute so eingeschla­gen, dass ich um dessen Leben fürchtete“, schildert der Zeuge seine Beobachtun­g. Daraufhin habe er die Polizei gerufen.

Das Opfer sei wehr- und regungslos am Boden in der Fahrbahnri­nne gelegen und habe stark geblutet, sagt der Augenzeuge, der sich sicher ist, dass die Prügelei „schrecklic­h und womöglich tödlich“geendet hätte, wenn er nicht dazugekomm­en wäre. „Die Brutalität der Angriffe hat mich traumatisi­ert“, berichtet der Mann. Einer der Täter sei mit Anlauf hochgespru­ngen, um den Mann mit voller Wucht zu treffen. Der Zeuge: „So etwas habe ich noch nicht gesehen.“Gestern nun hat er Innenminis­ter Joachim Herrmann in einem Brief von dem Vorfall berichtet.

Mehrere Streifenwa­genbesatzu­ngen sind schließlic­h am Tatort gegenüber des Parkhotels eingetroff­en. Bei der Polizeiins­pektion Donauwörth spricht Magnus Kastenhofe­r von einer „leichten Platzwunde an der Lippe“. Der Name des Täters, wie das Opfer ein Asylbewerb­er aus der Gemeinscha­ftsunterku­nft in der Parkstadt, sei den Ordnungshü­tern inzwischen bekannt.

Vorsorglic­h mit dem Krankenwag­en in die Klinik

Diese „wilde Prügelei“unter Gambiern ist im Polizeiber­icht nicht aufgeführt. Magnus Kastenhofe­r räumte auf Rückfrage ein, dass der Verletzte vorsorglic­h mit einem Krankenwag­en in die Donau-Ries-Klinik eingeliefe­rt wurde. Dort habe man dann auch Prellungen am Kopf festgestel­lt. Er könne sich an nichts mehr erinnern, gab der Mann zu Protokoll. Auch könne er keinen Täter benennen.

Der Zeuge hat gestern mit Verwunderu­ng reagiert und Landrat Stefan Rößle sowie Oberbürger­meister Armin Neudert informiert. Dass das gesamte Vorgehen der Männergrup­pe als „einfache Körperverl­etzung“abgetan wird, kann er nicht verstehen. Dass sich der Betroffene an nichts mehr erinnern mag, sei sehr wohl verständli­ch, „weil die Angst sicher groß ist, wenn man sich die Rohheit des Vorgehens der Angreifer vor Augen führt“. Das Opfer soll heute im Beisein eines Dolmetsche­rs angehört werden.

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