Augenzeuge ist schockiert über Brutalität
Ein Autofahrer beobachtet in der Parkstadt, wie Schwarzafrikaner einen Landsmann zusammenschlagen. Er fürchtet um dessen Leben. Was die Polizei dazu sagt
Donauwörth Was hat sich am Montagabend in der Parkstadt in Donauwörth zugetragen? Darüber gehen die Einschätzungen und Meinungen auseinander. Ein zufällig am Tatort vorbeikommender Autofahrer traute seinen Augen nicht: „Mindestens ein halbes Dutzend Schwarzafrikaner hat auf einen ihrer Landsleute so eingeschlagen, dass ich um dessen Leben fürchtete“, schildert der Zeuge seine Beobachtung. Daraufhin habe er die Polizei gerufen.
Das Opfer sei wehr- und regungslos am Boden in der Fahrbahnrinne gelegen und habe stark geblutet, sagt der Augenzeuge, der sich sicher ist, dass die Prügelei „schrecklich und womöglich tödlich“geendet hätte, wenn er nicht dazugekommen wäre. „Die Brutalität der Angriffe hat mich traumatisiert“, berichtet der Mann. Einer der Täter sei mit Anlauf hochgesprungen, um den Mann mit voller Wucht zu treffen. Der Zeuge: „So etwas habe ich noch nicht gesehen.“Gestern nun hat er Innenminister Joachim Herrmann in einem Brief von dem Vorfall berichtet.
Mehrere Streifenwagenbesatzungen sind schließlich am Tatort gegenüber des Parkhotels eingetroffen. Bei der Polizeiinspektion Donauwörth spricht Magnus Kastenhofer von einer „leichten Platzwunde an der Lippe“. Der Name des Täters, wie das Opfer ein Asylbewerber aus der Gemeinschaftsunterkunft in der Parkstadt, sei den Ordnungshütern inzwischen bekannt.
Vorsorglich mit dem Krankenwagen in die Klinik
Diese „wilde Prügelei“unter Gambiern ist im Polizeibericht nicht aufgeführt. Magnus Kastenhofer räumte auf Rückfrage ein, dass der Verletzte vorsorglich mit einem Krankenwagen in die Donau-Ries-Klinik eingeliefert wurde. Dort habe man dann auch Prellungen am Kopf festgestellt. Er könne sich an nichts mehr erinnern, gab der Mann zu Protokoll. Auch könne er keinen Täter benennen.
Der Zeuge hat gestern mit Verwunderung reagiert und Landrat Stefan Rößle sowie Oberbürgermeister Armin Neudert informiert. Dass das gesamte Vorgehen der Männergruppe als „einfache Körperverletzung“abgetan wird, kann er nicht verstehen. Dass sich der Betroffene an nichts mehr erinnern mag, sei sehr wohl verständlich, „weil die Angst sicher groß ist, wenn man sich die Rohheit des Vorgehens der Angreifer vor Augen führt“. Das Opfer soll heute im Beisein eines Dolmetschers angehört werden.