Sparkasse ist auf Wachstumskurs
Bei der Jahresbilanz herrscht Zufriedenheit. Vermögensanlagen von 2,1 Milliarden Euro. Vom Ergebnis profitieren auch Bildungsträger und wohltätige Organisationen und Vereine
Donauwörth Die Verantwortlichen bei der Sparkasse Donauwörth machten bei der Bilanzpressekonferenz für 2017 einen zufriedenen Eindruck. Kein Wunder, immerhin konnte die Bilanzsumme um 63 Millionen Euro auf 1,32 Milliarden gesteigert werden. Der Bilanzgewinn lag bei 1,56 Millionen Euro. Das ist etwas weniger als im Jahr davor. Die Vermögensanlagen der Kunden stiegen um 125 Millionen Euro auf 2,1 Milliarden Euro. Laut Armin Neudert, Verwaltungsratsvorsitzender und Donauwörther Oberbürgermeister, setzt sich dieser Trend voraussichtlich in diesem Jahr fort. „Darauf deuten die Zahlen im laufenden Geschäftsjahr hin.“
In einem stark industriell geprägten Landkreis wie dem Donau-Ries sei auch immer die Lage auf den Weltmärkten ein wichtiger Faktor, ergänzt Vorstandsmitglied Johann Natzer. Er geht davon aus, dass hier die Lage zumindest bis 2019 stabil sein wird. Der Finanzexperte rechnet zudem damit, dass die Zinssätze bei Krediten wieder leicht anziehen werden. „Die bewegen sich aber voraussichtlich weiter auf einem Niveau, das keinem potenziellen Kunden Probleme bereiten sollte, wenn seine Finanzierungspläne nicht komplett auf Kante genäht sind.“
Die Kreditzusagen bei den Privathaushalten sind allerdings rückläufig. Es waren im vergangenen Jahr 56 Millionen Euro, 20 Millionen Euro weniger als noch 2015. Daraus könne aber nicht abgeleitet werden, dass die Kunden die Kaufpreise für Immobilien nicht mehr stemmen könnten, sagt Vorstandsmitglied Michael Scholz. „Wir beobachten im Gegenteil, dass die Käufer immer mehr Eigenkapital einsetzen, wenn sie eine Immobilie erwerben.“Auch sei die Nachfrage auf dem Markt nach wie vor groß und Bauland auch nicht so knapp, dass der Wunsch nach dem Eigenheim am fehlenden Platz scheitere. Ein Faktor sei allerdings, dass viele Käufer in den vergangenen Jahren bereits Geld in neue Immobilien oder die Sanierung investiert hätten und nun eine gewisse Sättigung vorhanden sei. Erfreut über die niedrigen Zinssätze sind offenbar die Unternehmen. Im vergangenen Jahr nahmen sie 144 Millionen Euro neu auf. Das ist mehr als doppelt so viel wie noch im Jahr 2015.
Bemerkenswert ist die Entwicklung bei den Bausparverträgen. Wurde dieses Finanzinstrument früher wegen der attraktiven Zinsen genutzt, greifen Kunden laut Natzer nun vor allem darauf zurück, um sich niedrige Zinsen für die spätere Realisierung zu sichern. So habe sich auch die Höhe der Summe verfünffacht, die Kunden in den Bausparverträgen anlegen. Heute seien es meist zwischen 50 000 und 100000 Euro. Einen starken Zuwachs von fast 17 Prozent gab es auch bei den Wertpapieren. „Wir haben viele Kunden, die mit kleineren Beträgen einsteigen, sehen, es funktioniert, und dann auch höhere Summen in dem Bereich investieren.“Das „gute Ergebnis“ist laut Natzer aber auch darauf zurückzuführen, dass die Sparkasse das Thema Beratung intensiviert hat und sich dies bei den Wertpapieren auszahle.
Armin Neudert hob den Mix aus Filialnetz und Online-Services für die Kunden hervor. Hier habe das Institut „die richtige Mischung“gefunden, was auch ein Grund sei, dass das Geldinstitut so aufgestellt sei, dass es „eigenständig bestehen kann“.
Einen Teil des Gewinns, insgesamt 212 000 Euro, gab die Sparkasse an Bildungsträger, Vereine und Organisationen als Spende weiter.