Wäre auch Dillingen ein Fusionspartner?
Hinter den Kulissen laufen offenbar komplizierte Gespräche. Dass Donauwörth mit Nördlingen verhandelt, ist klar. Womöglich gibt es aber einen weiteren Ansprechpartner
Donauwörth Es ist ein offenes Geheimnis: Seit geraumer Zeit laufen hinter verschlossenen Türen Sondierungsgespräche über eine mögliche Fusion der Sparkassen Donauwörth und Nördlingen. Ob es auch Verhandlungen mit der Sparkasse Dillingen gab, wollte Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert als Vorsitzender des Verwaltungsrates bei der Bilanzpressekonferenz weder bestätigen noch dementieren.
Man sehe sich die „ganze Landschaft“an, meinte Neudert und schob auf eine entsprechende Frage nach, „dass wir angesichts unserer guten Zahlen keine Not zu einer Fusion haben“. Es sei naheliegend, dass man sich in alle Richtungen Gedanken mache. Bei der Bilanzpres- der Sparkasse Nördlingen räumte Oberbürgermeister Hermann Faul als Vorsitzender des Verwaltungsrates erstmals ein, dass es mit der Bank in Donauwörth Gespräche gebe. Dem Vernehmen nach sollen sie als „sehr geheim“eingestuft worden sein. Zum derzeitigen Stand der Verhandlungen will man weder in Nördlingen noch in Donauwörth etwas sagen. Neudert: „Da haben wir einfach noch nichts Konkretes.“
Landrat Stefan Rößle als Stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender warb um Verständnis, dass man sich über „größere Einheiten“Gedanken mache, auch wegen der ständig wachsenden Auflagen. „Aber so ein Fusionsprozess ist etwas ganz Kompliziertes“, sagte Rößle. Dass die Vorstände und Verwaltungsratsvertreter beider Spar- kassen so eine Geheimniskrämerei betreiben, liegt hauptsächlich an ihrer Sorge, die Bemühungen für eine oder mehrere Fusionen könnten scheitern. Dies war 2010 der Fall gewesen, weil sich die Verantwortlichen nicht über die personelle Zusammensetzung des Verwaltungsrates einigen konnten.
Ob dieses Thema auch diesmal ein Knackpunkt ist, war nicht in Erfahrung zu bringen, aber – so Sparkassendirektor Johann Natzer – „eine Fusion kostet Zeit und Geduld“. Der Aufwand jedenfalls für die Erstellung gesetzlich geforderter Unterlagen werde immer größer und sei bei einer Fusion nicht wesentlich höher.
Warum man sich mit einem Zusammenschluss auseinandersetze, habe aber auch noch einen anderen Grund: „Wir wollen die bisher gesekonferenz gebene breite Abdeckung in der Region auch weiterhin gewährleisten.“Direktor Natzer fügte an: „Wir haben Fachleute, und die muss man nicht zweimal haben.“Über einen Personalabbau spreche man freilich nicht. Die normale Fluktuation sowie Altersteil- oder Elternzeit (mit einer nur halbtägigen Rückkehr) würde man als „normale Entwicklungen“aber in die Überlegungen einbeziehen.
Landrat Rößle meinte, in der Bilanzpressekonferenz des kommenden Jahres werde man öffentlich konkreter werden können. Diese Äußerung lässt darauf schließen, dass von den Verantwortlichen eine Fusion für 2019 fest ins Auge gefasst ist. Bis dahin wird dann auch zu klären sein, wie viele Vorstandsposten das neue Bank-Gebilde dann haben wird.