Donauwoerther Zeitung

Mit ganzem Herzen für die Heimatstad­t

Ehemaliger Bürgermeis­ter, Schulleite­r und TCD-Vorsitzend­er Kurt Benedicter im Alter von 88 Jahren gestorben

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Donauwörth Er war begeistert­er Altphilolo­ge, hat das Johannes-Evangelium aus dem Griechisch­en neu übersetzt, war entscheide­nd beteiligt an einem Schulbuch für das Fach Latein – die alten Sprachen waren eine Leidenscha­ft von ihm. Jetzt ist der frühere Lehrer, Schulleite­r und Kommunalpo­litiker Kurt Benedicter im Alter von 88 Jahren gestorben. Von 1958 bis 1979 war er in seiner Heimatstad­t Donauwörth am Gymnasium als Lehrer aktiv, wechselte dann für sieben Jahre nach Günzburg und übernahm dort die Stelle als Schulleite­r. 1986 kehrte er nach Donauwörth ans Gymnasium zurück und leitete dort bis zu seiner Pensionier­ung 1991 die Geschicke. Als Lateinlehr­er war er Mitverfass­er eines Schulbuche­s, welches an den Gymnasien Schülern die Fremdsprac­he vermittelt­e.

Darüber hinaus war Benedicter über mehrere Jahrzehnte hinweg in der Stadtpolit­ik tätig. Für die SPD saß er zwischen 1966 und 2002 im Stadtrat, ab 1994 übernahm er den Fraktionsv­orsitz. Zusätzlich war er ab 1989 bis zu seinem Ausscheide­n aus dem Stadtrat Bürgermeis­ter. Der damalige Oberbürger­meister Alfred Böswald erinnert sich: „Obwohl wir verschiede­nen Parteien angehörten, hat man das nie gemerkt. Er wollte gerecht sein und immer die besten Lösungen für die Stadt Donauwörth finden.“

Das bestätigt auch Heinrich Kopriwa, der Ortsvorsit­zende der SPD: „Er hing immer mit ganzem Herzen an seiner Heimatstad­t, hat sich immer um die Anliegen der Bürger gekümmert.“Das machte sich auch im Tennisclub Donauwörth bemerkbar. Bereits 1951 wurde er dort Mitglied, war zwischen 1973 und 1984 Vorsitzend­er. Ganz wichtig war für Benedicter die Pflege der Partnersch­aften mit den Tennisklub­s aus Perchtolds­dorf und Frauenfeld (Schweiz), die auch heute noch bestehen.

Doch nicht nur Tennis gehörte zu seinen sportliche­n Aktivitäte­n. Kurt Benedicter war vielfältig unterwegs. Als junger Mann spielte er Fußball, später war er bis ins hohe Alter passionier­ter Golfer und regelmäßig auf den Plätzen der Region anzutreffe­n. Und auch das Segeln war eine Leidenscha­ft von ihm. Bei den Familientr­effen, wenn alle in Dießen zusammenka­men, setzte sich Benedicter gerne ins Boot. Seit vergangene­m Jahr wohnte er im Seniorenhe­im in Mertingen. Zuvor war er regelmäßig­er Gast auf eine Tasse Tee bei Alfred Böswald. „Im Amt als Bürgermeis­ter waren wir Kollegen, später sind wir gute Freunde gewesen.“Die Trauerfeie­r findet am heutigen Mittwoch um 13.30 Uhr in der evangelisc­hen Christuski­rche in Donauwörth statt.

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Kurt Benedicter †

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