A Mordsfreid
Maxi Schafroth läuft bei Heimatabend in Oberpeiching zur Höchstform auf
Rain Oberpeiching „Faszination Bayern“heißt Maxi Schafroths aktuelles Programm, mit dem der Kabarettist aus dem Allgäu das Publikum in zwei ausverkauften Vorstellungen im Theater Oberpeiching restlos begeisterte. Er gestaltete zusammen mit Markus Schalk, seinem freudestrahlenden Begleiter mit der Gitarre, einen umjubelten „Heimatabend“der besonderen Art. Kurz gesagt: Die Kabarettfreunde erlebten ihn in Höchstform und hatten dabei „a Mordsfreid“.
Schafroth ermunterte alle zu einem guten bayerisch-schwäbischen Miteinander, wozu er sogar ein paar Nördlinger willkommen hieß, die sich „aus dem Krater heraus“auf den Weg bis nach Oberpeiching gemacht hatten, wie er augenzwinkernd sagte. Der Lech, „der bayerische Ganges“, trenne als natürliche Grenze die Schwaben von den Bayern, er trenne auch arm und reich. Dass die Schwaben sparsame Leute seien, das sehe man an den Skifahrern: Um den Tagesskipass so richtig auszunützen, gelte es, sich keine Zeit zu nehmen für eine Ruhepause oder gar einen Einkehrschwung.
Weil Kabarettist Schafroth in einer kleinen Gemeinde im Allgäu aufgewachsen ist und einmal sogar Hoferbe sein wird, witzelte er ausführlich über das Leben mit Katzen – dem „Spielzeug für Dorfkinder“–, über die Spaltenböden in Kuhställen, ob „gmähd“wird oder nicht und die Wellness-Angebote, die sich an Führungskräfte richten, wie etwa ein Resozialisierungszentrum für Aussteiger-Banker und ein Gletscherhüttenseminar „Loslassen!“für überspannte „Helicoptering Parents“. Er könne sich schon vorstellen, dass sich das strukturschwache Allgäu auf diese Weise gut entwickeln werde.
In atemberaubendem Tempo flogen seine Gedanken von der Bühne ins Parkett und auf die Galerie hinauf, und zwar entweder auf Hochdeutsch, auf Bayerisch, auf Englisch oder in schnarrendem Allgäuerisch, und das ohne Zäsur. Genial, wie Maxi Schafroth auf der Bühne hopst, wie er seinen Alabasterkorpus vibrieren, gestenreich seine Ausführungen begleiten und gekonnt seine Augen rollen lässt. Um Schafroths Redeschwall, der kaum mal eine kleine Pause einlegt, und auch seine musikalischen Ausflüge zu genießen, ist höchste Aufmerksamkeit nötig. Witzig ist sein Auftritt allemal, und ein Garant dafür, dass man in der eineinhalbstündigen Schau bestimmt eineinviertelstundenlang lachen kann. Und Lachen soll ja bekanntlich so gesund sein...