Fernsehen ja – aber bitte richtig
Eine Donauwörther Beraterin der Katholischen Jugendfürsorge gibt Tipps zum richtigen Konsum
Donauwörth Eine gemütliche Auszeit vor dem Fernseher, das gehört heute schon für die meisten Schulkinder zum Alltag. Und schon auf kleine Kinder üben die bewegten Bilder eine große Faszination aus.
Vor dem dritten Geburtstag sollten Kinder jedoch aus medienpädagogischer Sicht überhaupt nicht fernsehen. Bei zwei Dritteln aller Kinder im Grundschulalter ist das Fernsehen dann bereits Medium Nummer eins. Doch nicht alles, was über die Mattscheibe flimmert, ist für Kinder auch geeignet. Vor allem bei Erwachsenen-Filmen wie Krimis ist Vorsicht geboten. Beim Tatort zum Beispiel sollten Kinder auf keinen Fall dabei sitzen, rät Cornelia Blässing, Leiterin der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Donauwörth. „Ich würde den Tatort ab dem 16. Lebensjahr empfehlen, weil Kinder vor diesem Alter die Bilder noch nicht verstehen. Das heißt, sie schauen die Bilder an, aber können sie emotional nicht verarbeiten.“
Deswegen müssen die jüngeren Familienmitglieder nicht zwangsläufig auf einen spannenden Filmabend verzichten. „Es gibt ja viele Filme, die ähnlich sind, zum Beispiel ‚Die drei Fragezeichen’, die man gemeinsam mit den Kindern anschauen kann“, so der Rat der Erziehungsberaterin.
Schwieriger wird es, wenn der Fernseher als Nebenbei-Unterhaltung zum Beispiel beim Abendessen läuft. Denn auch Nachrichten im Vorabendprogramm können auf Kinder verstörend wirken und sie emotional überfordern. „Grundsätzlich sind Kinder ja schon sehr wissbegierig. Wenn sie Nachrichten anschauen sollen oder wollen, empfehle ich die Kinder-Nachrichten. Die Nachrichtensendungen im normalen Programm würde ich Kinder nicht mitschauen lassen. Denn auch hier gilt: Kinder sehen Bilder über Krieg und Gewalt, die sie nicht wirklich verarbeiten können“, so Blässing.
Auch generell gilt, Kinder sollten altersgerechte Kindersendungen und Kinderkanäle anschauen und nicht einfach beim Erwachsenenprogramm oder bei Sendungen älterer Geschwister dabei sitzen. „Es macht Sinn, die Kinder zu begleiten. Sie nicht selbst in den Fernseher schauen zu lassen, sondern dabeizusitzen und mitzukriegen, was schauen sie sich an“, rät Blässing. Die KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung bietet professionelle Hilfe, wenn Eltern bei dem Thema Medienerziehung nicht mehr weiterwissen (Kontakt: Äbtissin-Gunderada-Straße 3, Donauwörth, Telefon 0906/746600, Internet: www.kjf-kinder-jugendhilfe.de/erziehungsberatung