Fuß vom Gas, Blitzmarathon!
Verkehr Ab Mittwochfrüh wird 24 Stunden lang verstärkt kontrolliert
Landkreis Ein Motorradfahrer aus dem Landkreis sorgte vor einigen Tagen bundesweit für Schlagzeilen, weil er gleich zweimal deutlich zu schnell durch eine Geschwindigkeitskontrolle bei Hamlar auf der B 16 fuhr. Zunächst war der 28-Jährige mit 159 Kilometern pro Stunde geblitzt worden. Als er drei Stunden später wieder an der Stelle vorbeikam, waren es sogar 221 Kilometer je Stunde.
Genau diese Raser sollen beim sogenannten Blitzmarathon am morgigen Mittwoch sensibilisiert werden. Los geht es um 6 Uhr. Die gesamte Aktion dauert 24 Stunden. Bayerns Innenminister Joachim Hermann verwies erst kürzlich darauf, dass die Hauptunfallursache bei schweren Verkehrsunfällen nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit sei. Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Landkreis Donau-Ries sechs tödliche Unfälle. Magnus Kastenhofer, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei für den Landkreis, bezeichnete diesen historischen Tiefststand als „Glückssache“. Es seien zahlreiche Unfälle passiert, die mit Schwerverletzten abgingen, genauso gut aber hätten tödlich enden können. Einen Schwerpunkt dabei bilden die Landstraßen, wo nun entsprechend intensiv kontrolliert wird.
Die Polizei führt die Geschwindigkeitskontrollen beim jetzigen Blitzmarathon allerdings nicht nur an Unfallschwerpunkten durch. „Die Kollegen werden auch an Stellen stehen, an denen nach polizeilichen Erkenntnissen häufig zu schnell gefahren wird. Auch aus Lärmschutzgründen wird an einigen Stellen die Geschwindigkeit überwacht“, in- formiert Michael Jakob, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Nordschwaben. Die Polizeiinspektionen vor Ort führen die Geschwindigkeitsüberwachung durch. Die Festlegung der Messstellen mit Großgerät durch die Verkehrspolizeiinspektionen erfolgt in Absprache mit den örtlichen Dienststellen, informiert der Pressesprecher.
Dass die Aktion bei vielen Fahrern Wirkung zeigt, erkennt man auch an der Zahl der Überschreitungen. „Eine generelle Aussage kann nicht getroffen werden. Aufgrund der vorherigen Veröffentlichung der Messstellen und den entsprechenden Medienberichten ist am Tag des Blitzmarathons die Anzahl der festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen aber vergleichsweise gering“, sagt Jakob. Er verweist beispielhaft auf die Messestelle Kühbach bei Aichach an der B 300. Dort seien sonst drei bis vier Prozent der Fahrer zu schnell unterwegs. Beim Blitzmarathon 2017 wurden lediglich 1,42 Prozent beanstandet.
Dass sich die Aktion aber nicht bis zu allen Verkehrsteilnehmern herumgesprochen hat oder diese es beispielsweise aufgrund von Zeitdruck vergessen haben, zeigt ein Blick in die Statistik der ertappten Temposünder. Einzelne mussten abschließend auch ihren Führerschein abgeben. Im Jahr 2014 wurde beispielsweise ein Fahrer bei Monheim während des Aktionstages mit 169 Kilometern je Stunde geblitzt.
Die Polizei hofft, dass solche Maßnahmen einen nachhaltigen Nutzen haben. „Deswegen führen wir derartige Schwerpunkt maßnahmen auch regelmäßig durch. Ebenso weisen wir inPrävent ions veranstaltungen auf die Gefahren hin “, betont der Pressesprecher.