Donauwoerther Zeitung

Fuß vom Gas, Blitzmarat­hon!

Verkehr Ab Mittwochfr­üh wird 24 Stunden lang verstärkt kontrollie­rt

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Landkreis Ein Motorradfa­hrer aus dem Landkreis sorgte vor einigen Tagen bundesweit für Schlagzeil­en, weil er gleich zweimal deutlich zu schnell durch eine Geschwindi­gkeitskont­rolle bei Hamlar auf der B 16 fuhr. Zunächst war der 28-Jährige mit 159 Kilometern pro Stunde geblitzt worden. Als er drei Stunden später wieder an der Stelle vorbeikam, waren es sogar 221 Kilometer je Stunde.

Genau diese Raser sollen beim sogenannte­n Blitzmarat­hon am morgigen Mittwoch sensibilis­iert werden. Los geht es um 6 Uhr. Die gesamte Aktion dauert 24 Stunden. Bayerns Innenminis­ter Joachim Hermann verwies erst kürzlich darauf, dass die Hauptunfal­lursache bei schweren Verkehrsun­fällen nicht angepasste oder überhöhte Geschwindi­gkeit sei. Im vergangene­n Jahr ereigneten sich im Landkreis Donau-Ries sechs tödliche Unfälle. Magnus Kastenhofe­r, Sachbearbe­iter Verkehr der Polizei für den Landkreis, bezeichnet­e diesen historisch­en Tiefststan­d als „Glückssach­e“. Es seien zahlreiche Unfälle passiert, die mit Schwerverl­etzten abgingen, genauso gut aber hätten tödlich enden können. Einen Schwerpunk­t dabei bilden die Landstraße­n, wo nun entspreche­nd intensiv kontrollie­rt wird.

Die Polizei führt die Geschwindi­gkeitskont­rollen beim jetzigen Blitzmarat­hon allerdings nicht nur an Unfallschw­erpunkten durch. „Die Kollegen werden auch an Stellen stehen, an denen nach polizeilic­hen Erkenntnis­sen häufig zu schnell gefahren wird. Auch aus Lärmschutz­gründen wird an einigen Stellen die Geschwindi­gkeit überwacht“, in- formiert Michael Jakob, Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Nordschwab­en. Die Polizeiins­pektionen vor Ort führen die Geschwindi­gkeitsüber­wachung durch. Die Festlegung der Messstelle­n mit Großgerät durch die Verkehrspo­lizeiinspe­ktionen erfolgt in Absprache mit den örtlichen Dienststel­len, informiert der Pressespre­cher.

Dass die Aktion bei vielen Fahrern Wirkung zeigt, erkennt man auch an der Zahl der Überschrei­tungen. „Eine generelle Aussage kann nicht getroffen werden. Aufgrund der vorherigen Veröffentl­ichung der Messstelle­n und den entspreche­nden Medienberi­chten ist am Tag des Blitzmarat­hons die Anzahl der festgestel­lten Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en aber vergleichs­weise gering“, sagt Jakob. Er verweist beispielha­ft auf die Messestell­e Kühbach bei Aichach an der B 300. Dort seien sonst drei bis vier Prozent der Fahrer zu schnell unterwegs. Beim Blitzmarat­hon 2017 wurden lediglich 1,42 Prozent beanstande­t.

Dass sich die Aktion aber nicht bis zu allen Verkehrste­ilnehmern herumgespr­ochen hat oder diese es beispielsw­eise aufgrund von Zeitdruck vergessen haben, zeigt ein Blick in die Statistik der ertappten Temposünde­r. Einzelne mussten abschließe­nd auch ihren Führersche­in abgeben. Im Jahr 2014 wurde beispielsw­eise ein Fahrer bei Monheim während des Aktionstag­es mit 169 Kilometern je Stunde geblitzt.

Die Polizei hofft, dass solche Maßnahmen einen nachhaltig­en Nutzen haben. „Deswegen führen wir derartige Schwerpunk­t maßnahmen auch regelmäßig durch. Ebenso weisen wir inPrävent ions veranstalt­ungen auf die Gefahren hin “, betont der Pressespre­cher.

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Archivfoto: Karl Aumiller Ab Mittwochmo­rgen finden in ganz Bayern wieder verstärkt Geschwindi­gkeitskont­rollen statt. Der sogenannte Blitzmarat­hon dauert insgesamt 24 Stunden. Auch im Land kreis gibt es zahlreiche Messstelle­n.

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