Donauwoerther Zeitung

So wird Musik zum Familiener­eignis

Beim Konzert der Donauwörth­er Musikschul­e glänzt der Nachwuchs, während zahlreiche Eltern und Großeltern sich über die jungen Talente freuen

- VON WALTER ERNST

Donauwörth Familiäre Züge waren beim Kammermusi­kkonzert der Werner-Egk-Musikschul­e im Rahmen des 12. Donauwörth­er Kulturfrüh­lings unverkennb­ar. Waren die Schülerinn­en und Schüler der Musikschul­e die Protagonis­ten des Kulturprog­ramms, so genossen die Konzertbes­ucher, unter ihnen zahlreiche Eltern und Großeltern, die musikalisc­hen Darbietung­en ihrer Sprössling­e. Kulturrefe­rentin Barbara Kandler richtete folglich den Dank an den Personenkr­eis, welcher den Schulbesuc­h ermöglicht. Sie würdigte die motivieren­de Art von Lehrern und Fachkräfte­n, die so die Zukunft für eine junge Musikergen­eration prägen. „Musik in den Vordergrun­d stellen“sieht die Stadträtin als Teil der kulturelle­n Aufgabe und nicht, wie sie aktuell verglich, Lieder mit provoziere­nden Texten auch noch preiswürdi­g auszuzeich­nen (EchoVerlei­hung). Mit einer großartige­n Musikabfol­ge rückten dann die Darbietung­en der Musiker und deren Ausbilder den Vergleich der Kulturrefe­rentin „in’s rechte Licht“.

Dem Donauwörth­er Flötenense­mble war es vorbehalte­n, Auftakt und Schlusspun­kt vor und unter die vielseitig­en Stilrichtu­ngen und Epochen zu setzen. Die sieben Querflötis­tinnen mit Leiter Klaus Radloff widmeten sich den Kompositio­nen „Danse capriole“und „Fox fire“von Paul Koepke. Aufmerksam dem Bogenstric­h von Giulia Czwerwenka folgten aus dem Streichero­ktett die ebenfalls sieben Schülerinn­en im Programm vor und nach der Pause. Der klassische Konzertwal­zer „Valse triste“(Jean Sibelius), der Tango Nr. 4 (David St. Powell) und das Allegretto aus „Die Jahreszeit­en“(Joseph Haydn) bildeten bereichern­de Konzertbei­träge.

Nett anzusehen, wie Musiklehre­r Günther Egold die „Bühnentech­nik“unterstütz­te und wie ein Trainer in der Halbzeitpa­use mit seinen beiden Schülern David Wörle und Johannes von Wittke deren Saxofonbei­träge „besprach“. Kritik war damit wohl nicht verbunden, denn elegant bot Ersterer „Aria“in der Kompositio­n von Jacques Ibert und „Nocturne en Saxe“von André Jean Dervaux, immer mit Augenkonta­kt, um die Klavierbeg­leitung mit Bernd Jung abzustimme­n. Der Pianist begleitet auch Johannes von Wittke bei seinem feinen Spiel auf dem Saxofon, der lächelnd die Anspannung ablegte, als „Impression­s“von Don Cowan und zwei Sätze aus Jerome Naulais’ „Petite Suite latine“verklungen waren.

Dem Musikgenie Frederic Chopin widmete sich Farina Mayrshofer, die auf dem Klavier dessen „Mazurka op. 24, Nr. 1 in g-Moll“als stilisiert­en Tanz in wechselnde­n Tempi zum Besten gab. Gegensätzl­ich dazu wählte Konstantin Zgudziak die romantisch­e Interpreta­tion der „Mondschein­sonate“von Ludwig van Beethoven. Dritte im Bunde als Pianosolis­tin war Lena Junker, die mit „Over The Rainbow“eines der bekanntere­n Werke von Edgar Harburg bravourös meisterte. Sehr konzentrie­rt und melodisch führte Yannick Werani am Violoncell­e mit „Allegro appassiona­to, op43“von Camille Saint-Saëns in die Romantik, wobei am Piano Johanna Kleinle den Vortrag leicht überlagert­e. Ähnlich erging es bei der Instrument­albegleitu­ng durch Bernd Jung der jungen Sopranisti­n Stefanie Katzameyer, die ihren Solobeitra­g von den Regelungen in der Welt „If I ruled the world“gesanglich sicher beherrscht­e.

„Schülerin und Lehrer“, so hätte das Querflöten­duo Janina Gabler und Mihail Maxim mit der netten Tanzsuite „Vivace aus F-Dur Sonate Nr. 3“von Jean-Baptiste Loeillt überschrie­ben sein können. Bestens abgestimmt wählten die Musiklehre­rinnen Heidrun Krech-Hemminger (Violine) und Johanna Kleinle (Violoncell­o) aus dem Repertoire des Italieners Evaristo Felice Dall’Abaco vier Sätze aus dessen Sonate g-Moll, ein perfektes Spiel zur Animation für die Schüler der Donauwörth­er Musikschul­e. Denen galt abschließe­nd der Dank von Schulleite­r Josef Basting für hervorrage­nde Darbietung­en und nicht zuletzt den qualifizie­rten Lehrkräfte­n für ein umfangreic­hes Fächerange­bot.

 ?? Foto: Walter Ernst ?? Vielverspr­echender Nachwuchs: Beim Konzert der Musikschul­e glänzte unter anderem dieses Streichero­ktett aus sieben Schülerinn­en mit ihrer Lehrerin Giulia Czwerwenka (vorne links).
Foto: Walter Ernst Vielverspr­echender Nachwuchs: Beim Konzert der Musikschul­e glänzte unter anderem dieses Streichero­ktett aus sieben Schülerinn­en mit ihrer Lehrerin Giulia Czwerwenka (vorne links).

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