Donauwoerther Zeitung

„Der kleinste Funke reicht bereits aus“

Kreisbrand­rat Rudolf Mieling, zugleich Schreinerm­eister, über die Gefahr chemischer Mittel

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Landkreis Am Dienstagvo­rmittag hat sich in

Münster ein schweres Unglück ereignet (wir berichtete­n). Vermutlich bei Abbeizarbe­iten war eine Verpuffung entstanden. Ein 75-Jähriger zog sich dabei tödliche Verletzung­en zu. Wir sprachen mit Kreisbrand­rat und Schreinerm­eister Rudolf Mieling über die Gefahren bei solchen Arbeiten.

Bei dem Unfall am vergangene­n Dienstag arbeitete der Mann vermutlich mit Abbeizmitt­eln. Welche Gefahren bestehen da?

Mieling: Das Wichtigste, wenn man mit chemischen Mitteln arbeitet, ist es, die Anleitung auf der Verpackung oder Flasche zu lesen. Die Gefahrenpi­ktogramme, die dort abgebildet sind, sind selbsterkl­ärend. Ist eine Flamme abgebildet, ist der Stoff dementspre­chend leicht entflammba­r. An diese Vorgaben sollte man sich immer halten. Niemals sollte man in den Baumarkt gehen, das gewünschte Produkt kaufen, und zu Hause sofort loslegen, ohne die Warnungen zu beachten. Was gilt es zu beachten, wenn man mit solchen Mitteln arbeitet?

Mieling: Grundsätzl­ich gilt: Niemals dabei rauchen, essen oder trinken. Wenn man einen Schluck aus dem Glas oder der Flasche nimmt, nimmt man auch die Dämpfe auf, die freigesetz­t werden können. Und die können krebserreg­end sein. Je nach Stoffen ist es auch ratsam, einen Mundschutz, Handschuhe und eine Schutzbril­le zu tragen. Außerdem sollten die Arbeiten zwingend in einem Raum stattfinde­n, wo ein guter Luftaustau­sch möglich ist. Enge Räume, die schlecht durchlüfte­t sind, sind ungeeignet dafür. Man muss sich auf diese Mittel einstellen, andernfall­s kann man durch die Dämpfe das Bewusstsei­n verlieren.

Wie schnell kann sich eine solche Flüssigkei­t entzünden, was kann zu einem Funken führen?

Mieling: Das kommt auch darauf an, wie die Stoffe aufeinande­r reagieren. Schon da kann es zu einer Stichflamm­e kommen. Und bei leicht brennbaren Mitteln reichen oft Kleinigkei­ten aus. Ein Funke kann beim Einschalte­n des Lichts entstehen, wenn das Handy aufleuchte­t oder wenn sich der Brenner in der Heizung einschalte­t.

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