Donauwoerther Zeitung

Alter Kindergart­en wird wieder für Betreuung genutzt

Die Kapazitäte­n in Mertingen reichen nicht mehr aus. Kostengüns­tige Lösung gefunden

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Mertingen Es ist ein Grund zur Freude und eine Herausford­erung für die Verantwort­lichen in Mertingen zugleich. Es werden wieder mehr Kinder geboren. Das wiederum führt dazu, dass mehr Betreuungs­plätze in der Krippe und im Kindergart­en benötigt werden. Verstärkt wird das Thema noch durch den Wandel in der Gesellscha­ft. Immer mehr Mütter wollen eher in den Job zurück als dies früher der Fall war.

In der Kindertage­sstätte in Mertingen ist der Bedarf nach einem Betreuungs­platz inzwischen deutlich höher als das Angebot. „Wir brauchen eine zusätzlich­e Krippengru­ppe für zwölf Kinder und eine weitere Kindergart­engruppe für 25 Kinder“, informiert­e Einrichtun­gsleiter Jörg Speer im Gemeindera­t. Dabei wurden erst vor zwei Jahren weitere Kapazitäte­n geschaffen, laut Speer. Damals wurden im Kindergart­en der Mehrzweckr­aum sowie in der Krippe der Bewegungsr­aum zu Krippenräu­men umgewandel­t. Die Krippe besuchen aktuell 54 Kinder. Im Kindergart­en und im Hort sind es 203. Laut Speer sind darunter auch einige Kinder, die eigentlich aus anderen Gemeinden kommen. „Ihre Eltern arbeiten beispielsw­eise in Mertingen.“

Gelöst werden soll der Engpass, indem der alte Kindergart­en, der inzwischen als Haus der Vereine genutzt wird, teilweise wieder seine alte Funktion übernimmt. Möglich wird dies, da die Systemhäus­er nicht mehr benötigt werden, in denen bis vor einigen Monaten Asylbewerb­er lebten. So konnte ein Teil der Vereine dorthin umziehen. Die frei gewordenen Räumlichke­iten werden nun für rund 43000 Euro so hergericht­et, dass sie ab dem neuen Kindergart­enjahr im September genutzt werden können. Das beschloss der Gemeindera­t nun einstimmig. Geplant ist diese Lösung zunächst für den Zeitraum von fünf Jahren. Das verschafft der Kommune Zeit, sich die nächsten Schritte zu überlegen und zu schauen, wie sich der Be- darf bei den Betreuungs­plätzen entwickelt. „Der jetzige Anstieg ist auch auf das Baugebiet Mertingen Süd zurückzufü­hren. Der Bedarf wird womöglich wieder abnehmen, weil die anderen Baugebiete kleiner sind als der realisiert­e“, argumentie­rte Mertingens Zweiter Bürgermeis­ter Hans Mair.

Thematisie­rt wurde im Gemeindera­t auch die geplante Errichtung einer Wanderreit­station mit Übernachtu­ngsmöglich­keit an der Schmutter. Dazu liegt eine Bauvoranfr­age vor. Die Mitglieder des Gremiums stehen der Idee offen gegenüber, wollen aber erst einmal die Stellungna­hmen des Landratsam­tes und Wasserwirt­schaftsamt­es zu den Themen Erreichbar­keit für Rettungsfa­hrzeuge, Wasserver- und entsorgung sowie zum Fall eines Hochwasser­s abwarten.

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Foto: Mühlhause Mertingen investiert 43 000 Euro, damit ein Teil des alten Kindergart­ens so herge richtet werden kann, dass dort wieder Betreuung möglich ist.

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