Museum in allen Variationen
In Mertingen öffnen sich die Pforten
Mertingen Am Sonntag, 6. Mai, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr öffnen die Museumsfreunde Mertingen wieder ihre Türen. In allen drei Häusern des Vereins werden vielfältige Aktivitäten geboten:
● Im Stadel sorgt Engelbert Nagel mit seinem Schleifservice wieder für scharfe Messer und Scheren. Und wer schon mal da ist, kann auch gleich einen Blick auf die Sammlung bäuerlicher und handwerklicher Gerätschaften werfen, sowie sich über den Torfstich im alten Mertingen informieren, nach Wunsch mit kundiger Führung. Es kommen auch immer wieder neue Objekte hinzu.
● In der Sölde zeigt die Klöppelgruppe um Irmgard Eser, wie mit der traditionellen Technik auch dem modernen Geschmack Ansprechendes geschaffen werden kann. Mit dem Klöppeln erwarben in verschiedenen Regionen Europas Frauen und Mädchen früher einen Beitrag zum Familieneinkommen. Die Bedeutung lässt sich unter anderem daran erkennen, dass Klöppelschulen gegründet wurden, von denen die älteste, in Idria (Slowenien), noch heute besteht. Aktuell handelt es sich eher um ein geselliges Hobby, das auch die Zuschauer fasziniert. Auch in der Sölde gibt es immer wieder Neuerwerbungen, zuletzt Frauentrachten, die noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts getragen wurden, und eine frühe Waschmaschine mit kupfernem Aufsatz. ● In der Alten Schule sind letztmals „Konversionsprodukte“ausgestellt. Es handelt sich dabei um Objekte, die in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Wertvolle Materialien, wie Metalle und Textilien, die den Krieg überstanden hatten, wurden mehr oder weniger nach Maßgabe der amerikanischen Militäradministration umgearbeitet, so weiterverarbeitet, dass ihre Herkunft aus Waffen beziehungsweise Uniformen nicht mehr zu erkennen war. „Nachhaltigkeit“aus Not.
Bei der Alten Schule wird unter Leitung von Karl Schabert geschmiedet. Es gibt wieder die bei Kindern beliebten Hufeisen. Mit neuen Objekten sollen die Besucher aber auch überrascht werden.