Donauwoerther Zeitung

Vieles ist schön! Manches aber schöngered­et

- VON BARBARA WÜRMSEHER redaktion@donauwoert­her zeitung.de

In Rain bewegt sich vieles und das ist Bürgermeis­ter, Verwaltung und Stadtrat zu verdanken. Zu Recht haben die Fraktionsv­orsitzende­n bei der Verabschie­dung des Haushalts das Gedeihen der Stadt gelobt, die Ernte des Gesäten, die man einfahren könne, den Wohlstand, der über Jahre stetig gestiegen sei. Zu Recht dürfen sie sich hier auch selbst auf die Schulter klopfen! Und zu Recht machen die Verantwort­lichen weiter mit einer Politik des Investiere­ns und nicht des Sparens.

Es gib viel zu tun und Rain muss sich nach der Decke strecken, allen Aufgaben gewachsen zu sein. Da darf man nicht knausern. Und Reichtum entsteht schließlic­h mitunter gerade durch „Verschwend­ung“: Reichtum an Lebensqual­ität. Die Stadt muss sich ja täglich aufs Neue dem kritischen Blick der Menschen stellen, die dort leben und vieles einfordern. Diese 9310 Einwohner dürfen sich nun auf ein weiteres Jahr freuen, in dem sich dank ehrgeizige­r Pläne viel bewegen wird. Geld ausgeben mit Augenmaß ist folglich die richtige Politik. So weit das Lob – mit dem die Fraktionss­precher gegenüber der Verwaltung und der eigenen Politik nicht geizen, und dem man sich getrost anschließe­n kann.

Dass die Stadtpolit­iker sich und die Verwaltung so gut verkaufen, ist weder verwunderl­ich, noch verwerflic­h. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass sie insgeheim neben der Begeisteru­ng auch ein klein wenig immer wieder alles in Frage stellen. In der Form nämlich, dass sie sich – neben der berechtigt­en Anerkennun­g für Geleistete­s – die Dinge nicht schön reden, die noch der Verbesseru­ng bedürfen.

Gerade im Bereich Kultur und Tourismus beispielsw­eise ist noch einige Luft nach oben. Gerade auch im Bereich Jugendarbe­it darf man sich nicht immer und immer wieder auf die Vereine berufen. Ein Soccer-Court – schon oft herbeigere­det – wird nun wohl endlich kommen. Indes ist der nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch die Abarbeitun­g der Straßensan­ierungen wird auch am Ende dieses Haushaltsj­ahrs wieder nur einen geringen Teil aller eigentlich notwendige­n Maßnahmen ausmachen – um nur einige Punkte zu nennen.

Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Die Rainer dürfen zuversicht­lich bleiben, dass viele Dinge passieren werden und die Entwicklun­g der Stadt mit Weitblick vorangetri­eben wird. Zwischen Wünschensw­ertem und Machbarem liegt eben naturgemäß eine Kluft.

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