Arbeitsreiches, aber auch erfolgreiches Jahr
Wie die Parteien und Gruppierungen den Haushalt sehen. Drei Gegenstimmen
Wemding Die Süd-West-Tangente wird zur weiteren positiven Entwicklung der Industriegebiete in Wemding beitragen. Davon zeigte sich Wolfgang Hoinle überzeugt, der sich im Stadtrat für die Fraktion der CSU/Amerbacher Liste zum Haushalt äußerte. Die Reduzierung der Schulden sei im Hinblick auf den Neubau des Feuerwehrhauses unbedingt notwendig: „Wir freuen uns, dass dieses Projekt nach jahrelangem Kampf nun endlich verwirklicht werden kann.“Als „nicht zufriedenstellend“für eine Kommune dieser Größe bezeichnete Hoinle die Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Insgesamt sei sich die Fraktion einig, dass die Stadt mit dem beschlossenen Etat ein arbeitsreiches und gleichzeitig erfolgreiches Jahr 2018 haben werde.
Mit dem Problem, dass die Stadt immer schwerer an Grundstücke für Wohn- und Gewerbeland komme, befasste sich Johann Roßkopf (SPD). Er merkte an: „Es kann nicht sein, dass ortsansässige große Grundstücksbesitzer – vor allem solche, die ein Geschäft betreiben – erwarten, dass der Umsatz bei uns in Wemding getätigt wird, aber gleichzeitig man sich weigert, Grundstücke für den Baulanderwerb der Stadt zur Verfügung zu stellen.“Langfristig schadeten sich nach Ansicht von Roßkopf diese Leute selbst, denn dann werde nicht in Wemding, sondern anderswo gebaut. Insgesamt, so die Meinung der SPD, sei der Haushalt 2018 für alle Bürger ein Fortschritt.
Dieter Langer (PWG) erklärte, die heuer geplanten Projekte seien notwendig und sinnvoll. Die Finanzen der Stadt seien solide. Als bemerkenswert bezeichnete Langer die Steigerung der Umlage, welche die Stadt an die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Wemding bezahlen muss. 2008 seien es noch 353 000 Euro gewesen, heuer liege die Summe bei 746000 Euro. Das seien 111 Prozent mehr. Langer schlug vor: „Nachdem in den nächsten Jahren Mitarbeiter der VG in den Ruhestand gehen, wären hier Einsparungen denkbar, zugunsten unserer Umlagenbelastung.“
Die beiden Vertreterinnen der Frauenliste lehnen den Haushalt ab. Diana Waimann nannte zwei Gründe dafür: die Entwicklung eines weiteren Baugebiets „Birket IV“und die ungenügende Gehwegbreite beim barrierefreien Ausbau der Wallfahrtsstraße zugunsten der Parkplätze.
Werner Waimann (Grüne) stimmte ebenfalls gegen den Etat. Der enthalte einige „K.-o.-Kriterien“: das geplante Baugebiet, die schleppende Gehwegsanierung, zu hohe Schulden, dafür aber keine Realisierung des Feuerwehrhauses. „Zuerst die Pflicht, dann die Kür“, mahnte Werner Waimann. Der sieht Wemding „noch immer weitgehend perspektivund ziellos für die kommenden Jahre aufgestellt“.