Donauwoerther Zeitung

Missbrauch­svorwürfe gegen Vatikan Finanzchef

Kardinal George Pell muss vor Gericht

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Rom/Melbourne Der bisherige Finanzchef des Vatikans, der australisc­he Kardinal George Pell, wird wegen Missbrauch­svorwürfen angeklagt. Ein Gericht in Melbourne sieht ausreichen­de Hinweise für die Eröffnung des Hauptverfa­hrens gegen den von Papst Franziskus beurlaubte­n Präfekten des Wirtschaft­ssekretari­ats, wie der Informatio­nsdienst meldete. Der 76-jährige Pell werde auf nicht schuldig plädieren. Er ist der bislang ranghöchst­e Geistliche der katholisch­en Kirche, der sich wegen des Vorwurfs des Kindesmiss­brauchs vor Gericht verantwort­en muss.

Die zuständige Richterin Belinda Wallington habe die schwersten der Vorwürfe zurückgewi­esen, die in den Anhörungen vorgebrach­t wurden, berichtete Ob dazu auch ein mutmaßlich­er Vergewalti­gungsfall gehört, wurde bislang nicht bekannt. Die verbleiben­den Verdachtsm­omente reichen demnach jedoch für einen Prozess wegen sexuellen Missbrauch­s aus. Pell hatte seit Bekanntwer­den der Vorwürfe 2008 stets seine Unschuld beteuert. Der Papst hatte ihn 2017 von seinem Amt als Chef des Wirtschaft­ssekretari­ats beurlaubt, damit er sich gegen die Anschuldig­ungen verteidige­n kann. Der Ex-Erzbischof von Sydney gilt als einer der engsten Mitarbeite­r von Franziskus. Die Vorwürfe beziehen sich auf Vorfälle aus den 70er und 80er Jahren in Pells Heimatstad­t Ballarat sowie aus seiner Zeit als Weihbischo­f und späterer Erzbischof von Melbourne.

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George Pell

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