Digitalisierung bringt Probleme
Thema beschäftigt viele Mai-Kundgebungen
Kempten Die Gewerkschaften halten angesichts der Umwälzungen in der Arbeitswelt eine Stärkung von Arbeitnehmerrechten für überfällig. An rund 500 Veranstaltungen zum Mai-Feiertag nahmen nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) bundesweit rund 340 000 Menschen teil. Jürgen Wechsler, Chef der IG Metall Bayern, forderte in Kempten, die Beschäftigten bei der Digitalisierung mitzunehmen. „Sie müssen zu Gewinnern dieses Wandels werden.“Dies könne nur mit mehr sozialer Sicherheit gelingen. „Wir brauchen in der digitalisierten Arbeitswelt mehr Regulierung als heute.“Nur so könne man sicherstellen, dass die Menschen nicht ins Bodenlose stürzen.
Und Bayerns DGB-Chef Matthias Jena forderte in Augsburg einen Kampf gegen die Armut im Freistaat. Hartz IV mit 2,55 Euro am Tag für Essen und 1,06 Euro pro Monat für Bildung sei eine „Schande in so einem reichen Land“.
Der frühere Tui-Chef Michael Frenzel hat einen interessanten Vorschlag gemacht: Als Präsident des Wirtschaftsforums der SPD plädiert er dafür, den Tag der Arbeit am 1. Mai in einen Tag der Zukunft der Arbeit umzubenennen. Damit könnten, noch intensiver als am Dienstag geschehen, zentrale Fragen unserer Zeit diskutiert werden: Wie gehen wir mit den revolutionären Entwicklungen der Digitalisierung und Automatisierung um? Auf welche Weise lässt sich verhindern, dass Millionen Menschen zu einem „digitalen Proletariat“werden, wie es DGB-Chef Reiner Hoffmann provokativ auf den 1. Mai hin formuliert hat?
Dabei ist der umwälzende Prozess längst im Gange: IndustrieRoboter werden nicht mehr mit Schutzzäunen umgeben. Sie unter-