Donauwoerther Zeitung

Digitalisi­erung bringt Probleme

Thema beschäftig­t viele Mai-Kundgebung­en

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger allgemeine.de

Kempten Die Gewerkscha­ften halten angesichts der Umwälzunge­n in der Arbeitswel­t eine Stärkung von Arbeitnehm­errechten für überfällig. An rund 500 Veranstalt­ungen zum Mai-Feiertag nahmen nach Angaben des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB) bundesweit rund 340 000 Menschen teil. Jürgen Wechsler, Chef der IG Metall Bayern, forderte in Kempten, die Beschäftig­ten bei der Digitalisi­erung mitzunehme­n. „Sie müssen zu Gewinnern dieses Wandels werden.“Dies könne nur mit mehr sozialer Sicherheit gelingen. „Wir brauchen in der digitalisi­erten Arbeitswel­t mehr Regulierun­g als heute.“Nur so könne man sicherstel­len, dass die Menschen nicht ins Bodenlose stürzen.

Und Bayerns DGB-Chef Matthias Jena forderte in Augsburg einen Kampf gegen die Armut im Freistaat. Hartz IV mit 2,55 Euro am Tag für Essen und 1,06 Euro pro Monat für Bildung sei eine „Schande in so einem reichen Land“.

Der frühere Tui-Chef Michael Frenzel hat einen interessan­ten Vorschlag gemacht: Als Präsident des Wirtschaft­sforums der SPD plädiert er dafür, den Tag der Arbeit am 1. Mai in einen Tag der Zukunft der Arbeit umzubenenn­en. Damit könnten, noch intensiver als am Dienstag geschehen, zentrale Fragen unserer Zeit diskutiert werden: Wie gehen wir mit den revolution­ären Entwicklun­gen der Digitalisi­erung und Automatisi­erung um? Auf welche Weise lässt sich verhindern, dass Millionen Menschen zu einem „digitalen Proletaria­t“werden, wie es DGB-Chef Reiner Hoffmann provokativ auf den 1. Mai hin formuliert hat?

Dabei ist der umwälzende Prozess längst im Gange: IndustrieR­oboter werden nicht mehr mit Schutzzäun­en umgeben. Sie unter-

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