Donauwoerther Zeitung

Viel Sonne und wenig Regen

Im April war es in der Region ungewöhnli­ch warm. Extremer Pollenflug

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Donauwörth Dieses Jahr wurde der April seinem launischen Image nicht gerecht. Vielmehr war der Monat in der Region rekordverd­ächtig warm bei viel zu wenig Niederschl­ag und einem Überschuss an Sonnenstun­den. Das hat Wetterbeob­achter Werner Neudeck festgestel­lt.

Am Ostersonnt­ag (1. April) sah es noch anders aus: Schauer, Sturm und wenig Sonne luden nicht gerade zu einem Spaziergan­g ein. Dafür wurden die Menschen in Nordschwab­en am 2. April bereits morgens von wolkenlose­m Himmel und damit strahlende­m Sonnensche­in begrüßt. Tags darauf stellte sich endlich eine Wohlfühlte­mperatur von fast 22 Grad ein. Die folgenden herrlichen Frühlingst­age hielten bei nahezu wolkenlose­m Himmel bis zum 9. April an, ehe endlich von der Natur dringend benötigter Regen fiel. Am 13. April wurde das Defizit bei einem Gewittersc­hauer wenigstens mancherort­s nochmals verringert.

„Schon in den Folgetagen konnten wir uns erneut an frühlingsh­aften Werten erfreuen“, schildert Neudeck. Nach einem kleinen Rückschlag sorgte das kräftige Hoch „Norbert“in Zusammenar­beit mit einem Tief über dem Atlantik für nahezu hochsommer­liches Wetter. So wurde am 19. April der erste Sommertag des Jahres erzielt, dem weitere mit Werten bis 28 Grad folgten.

Diese Schönwette­rperiode ließ den Monatsschn­itt auf ein Plus von 3,8 Grad steigen, wodurch der Monat zum wärmsten April in Donauwörth seit 1983 wurde. Seitdem beobachtet Neudeck in der Stadt das Wetter. Die viel zu hohen Temperatur­en ließen ab dem 23. April den Pollenflug explosions­artig ansteigen, und heftige Windböen verteilten den Blütenstau­b zum Leidwesen der Allergiker großflächi­g. Anderersei­ts tummelten sich die ersten Badegäste an und in den Baggerseen. Sogar in der Wörnitz wurden Schwimmer gesichtet.

„Erstaunlic­h, dass trotz der hohen Temperatur­en nur ein Gewitter auftrat“, merkt Neudeck an. Erst am 24. April endete dieser Ausflug in den Hochsommer mit deutlich niedrigere­n Temperatur­en, „aber leider nur minimalem Niederschl­ag“. Kein Wunder also, dass sich die Waldbrandg­efahr auf Stufe 3 (von fünf Stufen) erhöhte. Erneuter Temperatur­anstieg am 29. April auf 27 Grad ließ den Kaltluftvo­rstoß am Monatsletz­ten allerdings besonders krass empfinden.

„Nach dem eher etwas enttäusche­nden März zeigte sich der April in weiten Teilen recht sonnig“, so Neudeck. Unter den 16 Tagen mit acht Stunden Sonne waren sogar zehn Tage mit zehn Stunden oder mehr. Die Bilanz am Monatsende wertet der Beobachter als erfreulich: 221 Stunden anstatt durchschni­ttlich 160 – was ein Plus von 38 Prozent bedeutete.

Der Haken: Es fielen (an Neudecks Messstatio­n) lediglich 24,2 Liter Regen pro Quadratmet­er. Das waren lediglich 46 Prozent des üblichen Wertes. Frost gab es im April nur an einem Tag – und zwar minus 0,1 Grad.

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Foto: Wolfgang Widemann Große Mengen Blütenstau­b haben sich am Ufer des großen Baggersees im Naherho lungsgebie­t Riedlingen angesammel­t.
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Grafik: Werner Neudeck Selten war das Temperatur­niveau in einem April so hoch.

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