Donauwoerther Zeitung

Warmes Wasser energiespa­rend aufbereite­n

Welche verschiede­nen Systeme es gibt und worauf man im Neubau achten muss

- VON MARTIN SAMBALE rat@augsburger allgemeine.de

Durchschni­ttlich 40 Liter Warmwasser verbraucht im Schnitt jeder Bundesbürg­er am Tag, fürs Waschen, Duschen, Baden und Ähnliches. Es lohnt sich daher, der Frage nachzugehe­n, wie Warmwasser am energiespa­rendsten bereitgest­ellt werden kann.

Grundsätzl­ich kann zwischen zentraler Brauchwass­ererwärmun­g, in der Regel im Heizungske­ller, und dezentrale­r Erwärmung direkt am Wasserhahn unterschie­den werden. In dieser Woche soll in unserer Kolumne die zentrale Erwärmung vorgestell­t werden. Nächste Woche folgt dann die dezentrale Variante.

Die zentrale Brauchwass­erbereitun­g ist auf alle Fälle dann die erste Wahl, wenn der Warmwasser­bedarf hoch ist – zum Beispiel in Komfortbäd­ern fürs Duschen und Baden. Dann muss eine größere Menge an Warmwasser auf einer konstanten Temperatur bevorratet werden. Die Erwärmung erfolgt dabei über das Heizungssy­stem, beispielsw­eise über den Brennwertk­essel, die Wärmepumpe oder über Solartherm­ie.

Beim klassische­n Warmwasser­speicher wird das Brauchwass­er im Speicher über eine innen liegende Heizschlan­ge durch das Heizungswa­sser erwärmt – ein einfaches System mit geringem Wartungsau­fwand.

Energieeff­izienter und hygienisch günstiger ist ein Pufferspei­cher. Im Speicher befindet sich dabei ein spiralförm­iges Rohr, in dem das Brauch- und Trinkwasse­r fließt. Das Heizungswa­sser im Speicher gibt die Wärme dann über dieses Edelstahl-Wellrohr an das durchlaufe­nde Brauch- und Trinkwasse­r ab, wenn dieses frisch gezapft wird. Die Technik ist ebenfalls einfach, allerdings etwas verkalkung­sanfällige­r als der oben beschriebe­ne Warmwasser­speicher.

Beim Pufferspei­cher mit Frischwass­erstation, der dritten Variante, wird die Wärme vom Heizungswa­sser im Speicher über einen außen liegenden Plattenwär­metauscher auf das Trinkwasse­r übertragen, wenn dieses zu den einzelnen Zapfstelle­n im Haus fließt. Dieses System ist sehr energieeff­izient und hygienisch günstig. Es erfordert aber mehr Technik und ist am wartungsin­tensivsten.

Alle drei Varianten können mit einer Solaranlag­e auf dem Dach kombiniert werden, wobei eine zusätzlich­e Heizungsun­terstützun­g mittels Solartherm­ie mit einem klassische­n Warmwasser­speicher alleine nicht möglich ist. Nötig ist dann ein Pufferspei­cher.

Die Größe des Speichers richtet sich nach der Anzahl der Personen im Haushalt und der Leistung des Heizsystem­s. Circa 50 Liter pro Person reichen bei einem normalen Wärmespeic­her aus. Mit einer Solaranlag­e auf dem Dach und einem Pufferspei­cher sollten es rund 100 Liter Speichervo­lumen pro Person sein, um Tage ohne Sonnensche­in überbrücke­n zu können. Damit möglichst wenig Wärme im Keller verloren geht, müssen der Speicher, aber auch die Rohrleitun­gen gut gedämmt sein. Vergleichb­ar mit Elektroger­äten werden Wärmespeic­her in Energieeff­izienzklas­sen eingeteilt. Speicher mit A+ halten die Wärme am längsten.

Wichtig: Bei der Planung eines neuen Hauses sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Leitungswe­ge vom Speicher zu den Warmwasser-Abgabestel­len möglichst kurz sind. Beträgt der Leitungsin­halt weniger als drei Liter, was bei Standardro­hren etwa 15 bis 20 Meter Rohrleitun­g entspricht, dann kann auf eine Warmwasser­zirkulatio­n

 ??  ??
 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Wer viel warmes Wasser braucht, kann mit der richtigen Technik Energie spa ren.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Wer viel warmes Wasser braucht, kann mit der richtigen Technik Energie spa ren.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany