Sparkasse: Gedanken an große Fusion
Auch der Dillinger Landrat Leo Schrell bestätigt Überlegungen, dass es in Nordschwaben über die Kreisgrenze einen Zusammenschluss geben könnte
Donauwörth/Dillingen Eine Fusion der Sparkasse Donauwörth mit dem gleichnamigen Geldinstitut in Dillingen könnte sich Oberbürgermeister Armin Neudert in seiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender vorstellen. Man sei in jede Richtung offen, betonte er unlängst (wir berichteten). Favorisiert wird aber offensichtlich eine Fusion mit der Sparkasse Nördlingen. Hinter den Kulissen laufen offensichtlich komplizierte Gespräche darüber.
Jetzt hat sich der Verwaltungsratsvorsitzende der Kreis- und Stadtsparkasse Dillingen, Leo Schrell, zu den Diskussionen geäußert. Die Prüfung der Frage, ob eine Fusion für die Dillinger Sparkasse infrage komme, sei „keine Momentaufgabe“, sondern eine ständige Überlegung. Solche Gedankenspiele stünden seit einiger Zeit immer im Raum. „Wir beobachten seit längerer Zeit, was in unserer Umgebung passiert“, erklärte Schrell. Ihm gehe es darum, „dass wir auch langfristig eine bestens aufgestellte Sparkasse für unsere Kunden und Mitarbeiter haben“.
Der Verwaltungsratsvorsitzende betonte, dass die Dillinger Sparkasse „hervorragend aufgestellt“sei. Der- zeit gebe es keine Notwendigkeit für eine Bankenehe. Es gehe aber jetzt darum, auf die Zukunft zu schauen. Und da werden die anhaltende Niedrigzinsphase und eine „Regulatorik mit vielen, vielen bürokratischen Anforderungen“den Banken weiter zu schaffen machen. „Deshalb müssen wir uns Gedanken machen, ob unsere Sparkasse auch in drei, sechs und zehn Jahren noch so gut aufgestellt ist“, sagte der Landrat und Verwaltungsratsvorsitzende.
Die Dillinger Sparkasse blickt nach Informationen unserer Zeitung nicht nur nach Donauwörth und ins Ries, sondern auch nach Günzburg. Die Fusionsgespräche der Günzburger Sparkasse mit Neu-Ulm sind abgebrochen worden. Eine Bankenehe mit den Sparkassen in Donauwörth und Nördlingen würde wiederum die Strukturen des Wirtschaftsraums Nordschwaben abbilden. Auch im Bundeswahlkreis sind Dillingen und Donau-Ries verbunden. Hinzu käme: Das Gewicht der Dillinger wäre in den Verhandlungen mit den Verantwortlichen im Donau-RiesKreis größer. Dillingen hat nach Informationen unserer Zeitung eine Bilanzsumme von etwa 1,3 Milliarden Euro. Donauwörth liegt bei rund 1,1 Milliarden Euro und Nördlingen bei etwa 500 Millionen Euro.