Wird die Reichsstraße bald gesperrt?
Pläne zur Belebung der Donauwörther Innenstadt werden konkreter. Dabei geht es auch um kostenloses Parken und um einen Stadtladen
Donauwörth Die mögliche Sperrung der Reichsstraße an Samstagen sorgt seit Monaten für Aktivitäten und Diskussionen in der City-InitiativeDonauwörth (CID). Aber auch darüber hinaus setzen sich Bürger mit dieser Idee auseinander. Bei der CID-Mitgliederversammlung wurde es nun konkreter.
So berichtete der CID-Vorsitzende Markus Sommer, dass es seitens der Politik nun grünes Licht für dieses Projekt gäbe. „Ziel ist es, an den Samstagen die Reichsstraße zur Fußgängerzone zu machen und einen großzügigen Wochenmarkt zu etablieren. Dieser Wochenmarkt soll als Frequenzbringer für die umliegenden Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe dienen, eine Versorgungsfunktion erfüllen und er soll zum Treffpunkt und zur Kommunikationsplattform der Bürger werden“, erklärte Sommer das Konzept.
Noch nicht klar ist aber, wann dieses umgesetzt wird. Laut CIDGeschäftsführerin Christiane Kickum liegt das daran, dass noch nicht ausreichend Händler für den Markt gefunden seien. „Wir fangen nicht mit halben Sachen an. Unter zehn Händlern starten wir nicht“, so Kickum und berichtete, dass sie gerade von Bauernhof zu Bauernhof fahre, um Händler zu finden, die ein buntes Marktangebot bilden. Zwar haben bereits die Fieranten des Bau- ernmarktes am Rieder Tor angekündigt, mit in die Reichsstraße umzuziehen, doch zehn weitere seien nötig, damit das Konzept auch aufgehe.
Markus Sommer brachte aus einem Treffen mit dem Stadtrat weitere Neuigkeiten, die eine Innenstadtbelebung betreffen, mit in die Mitgliederversammlung. So werde es eine „Semmeltaste“, die es bereits in den Parkhäusern gibt, auch in der Reichsstraße und den anliegenden Straßen, wo keine Parkuhren stehen, geben. Sommer erklärte hierzu: „Das heißt, Sie dürfen in Kürze auch hier eine halbe Stunde frei parken. Unser Oberbürgermeister und die Mitglieder des Stadtrates haben große Bereitschaft gezeigt, das schnell umzusetzen.“Ein konkretes Datum gebe es allerdings auch in diesem Fall noch nicht.
Darüber hinaus laufen gerade Überlegungen an, einen Nahversorger im Stile eines Dorfladens mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln in der Innenstadt aufzubauen. „Das wird dann zwar eher ein Stadtladen und kein Dorfladen werden, aber der Name ist die kleinste Herausforderung“, berichtete Sommer. Es werde im Juli hierzu eine Informationsveranstaltung geben.
Oberbürgermeister Armin Neudert reagierte erfreut auf diesen Gedanken: „Ein Stadtladen, womöglich genossenschaftlich organisiert, ist eine wunderbare Idee. Ein Objekt dafür habe ich schon im Kopf.“ Welche Räume das sind, wollten weder er noch Sommer zu diesem Zeitpunkt verraten.
Neben diesen Plänen stellte Markus Sommer den Anwesenden 13 neue Mitglieder sowie zwei neue Projektleiter vor. Die Organisation der Ärzte- und Gesundheitstage übernimmt nun Doris Marchadier in Kooperation mit der Volkshochschule Donauwörth. Jutta Micello hat nun die Projektleitung „Sonnenstraße“inne. Auch auf die bevorstehenden Veranstaltungen, wie dem Maimarkt mit Einkaufssonntag am 12. und 13. Mai, wies der Vorsitzende hin.
Bei den Berichten der Kassenprüfer sowie der Bilanz und des Jahresabschlusses fiel vor allem die Donauwörther Weihnacht als der größte Posten unter den Ausgaben auf. Kickum erklärte, dass durch die Miete der Schlittschuhlaufbahn ein Jahresfehlbetrag von gut 30 000 Euro entstanden sei, der aber durch Rücklagen aus den vergangenen Jahren stemmbar gewesen sei. Dieses Jahr werde man weniger für die Weihnachtsveranstaltungen ausgeben, ohne dabei auf das Schlittschuhlaufen verzichten zu müssen. Der Grund: Die Stadt Donauwörth hat mittlerweile eine solche Bahn gekauft und stellt sie der CID zur Verfügung.
Laut Oberbürgermeister Neudert sollen sich die Kosten für diese Anschaffung bereits nach drei Jahren amortisieren.