Immer für die Jugend im Einsatz
Mehr als zwei Jahrzehnte engagierte sich Thomas Krepkowski im Kreisjugendring. Warum jetzt Schluss ist und woran sich der Vorsitzende gerne zurückerinnert
Landkreis Viel hat Thomas Krepkowski in den vergangenen Jahren in der Entwicklung des Kreisjugendrings mitgemacht. Über zwei Jahrzehnte war der Donauwörther in verschiedenen Positionen des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft aktiv. Nun schließt sich der Kreis für ihn. Wenn heute Abend der Kreisjugendring zu seiner Vollversammlung in der Donauwörther Hans-Leipelt-Schule zusammenkommt, stehen auf der Tagesordnung auch Neuwahlen des Vorstands. Und Krepkowski tritt nicht mehr an, darf sich auch nicht mehr zur Wahl als Vorsitzender stellen.
„Nach einer Satzungsänderung des Bayerischen Jugendrings dürfen Vorsitzende nur zwölf Jahre im Amt sein“, erklärt der 40-Jährige. Und diese Frist erreicht Krepkowski nun, nachdem er im Mai 2006 zum ersten Mal zum Vorsitzenden gewählt worden war. Dass er sich überhaupt im Kreisjugendring engagiert hat, war zunächst seiner Neugier geschuldet. Krepkowski leitete damals den Computer-Club der Europa-Jugend in Donauwörth. Und als solcher hatte er „Ende 1995, Anfang 1996“erste Kontakte zum Kreisjugendring. Dort standen damals Neuwahlen bevor. „Ich bin schon immer neugierig gewesen, mich hat interessiert, was da alles passiert“, erinnert sich der 40-Jährige. Im Laufe der Jahre, so sagt es Krepkowski, wuchs er immer weiter in die Thematik rein, bekam die Struktur der Gemeinschaft, auch auf Bezirks- oder Landesebene, mit. „Der Austausch dort ist sehr interessant. Ich empfand es als wichtige Aufgabe, zu schauen, was man verbessern kann, wie man weiter aktiv sein kann“, sagt der scheidende Vorsitzende.
Zu seinen ersten Amtshandlungen im Vorstandsteam gehörte die Mitorganisation des Zeltlagers auf dem Zeltplatz in Tapfheim. Den gibt es laut Krepkowski seit über 30 Jahren, Ideen, den Platz weiter zu sanieren, gibt es seit einiger Zeit. So konnte mittlerweile eine Stromversorgung installiert werden, in einem zweiten Bauabschnitt soll ein weiteres Gebäude entstehen. „Ich werde dem Projekt weiterhin treu bleiben, werde es weiter begleiten“, sagt Krepkowski.
Zwei Aktionen sind ihm in all den Jahren als Vorsitzender besonders in Erinnerung geblieben. Im Sommer 2007 gab es, anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Bayerischen Jugendrings, die Aktion: „Drei Tage Zeit für Helden“. Die Idee dahinter war, dass sich Jugendgruppen mit einem Projekt, das sie gerne umsetzen wollten, anmelden konnten. Das musste dann aber innerhalb von drei Tagen verwirklicht werden. „Das waren stressige Tage, wir standen als Ansprechpartner immer zur Verfügung, koordinierten, halfen bei der Beschaffung von Material“, so Krepkowski.
Zudem übernahm der Kreisjugendring unter seinem Vorsitz die Trägerschaft für die Stadtjugendpflege in Donauwörth. „Dieses Projekt war möglich, dann haben wir entschieden, dass dadurch ein fachlicher Austausch unter Sozialpädagogen entstehen kann“, sagt er.
Über all die Jahre hätte sich der Kreisjugendring gut entwickelt. Die Mitgliederzahlen sind gestiegen, laut Krepkowski wird mehr hauptamtliches Personal benötigt, Ressourcen werden anders eingesetzt. Und dann kommt natürlich der zeitliche Faktor noch dazu. Der scheidende Vorsitzende kann nur schwer einschätzen, wie viel Zeit er pro Woche für die ehrenamtliche Arbeit aufgewendet hat. Aber je nach Programm, wenn beispielsweise eine Vorstandssitzung anstand, war das schon ein ordentliches Pensum. „Eine Sitzung mit Vor- und Nachbesprechung kann schon mal sechs Stunden in Anspruch nehmen“, meint Krepkowski. Zeit, die neben dem Beruf investiert werden muss. Für ihn war das noch leichter möglich, als Selbstständiger im IT-Bereich konnte er seine Termine danach richten. Doch Krepkowski weiß um die Herausforderung, auch, die hohen Anforderungen an die Jugendlichen unter einen Hut zu bekommen. „Man muss sich überlegen, wie kann der KJR unterstützen, wie kann Jugendarbeit angeboten werden, damit die Jugendlichen das auch zeitlich schaffen“, gibt er zu bedenken.
Seinen Nachfolgern gibt Krepkowski mit auf den Weg, mutig zu sein. „Es ist ein Merkmal der Jugendarbeit, dass es personellen Wechsel braucht. Nur dadurch entstehen neue Ideen, es braucht den Mut, neue Dinge anzupacken und alte Muster zu verändern“, sagt er. Er blickt auf ereignisreiche 22 Jahre zurück, die er keineswegs missen möchte. Die überregionalen Dimensionen zu sehen, sei äußerst spannend gewesen. Und die Jugendringe seien wie eine Familie. Zunächst werde scharf diskutiert, danach sei alles wieder gut. „Ich habe unheimlich viel fürs Leben gelernt und habe mir viele Kompetenzen aufgebaut. Diese Erfahrungen kann man aber nur machen, wenn es Leute gibt, die dir das zutrauen“, ist Krepkowski dankbar für die Zeit.