Silbermedaille für blinden Kampfsportler
Wemdinger Rene Steinhübel ist Zweiter der deutschen Meisterschaft in Coburg
Wemding Der Deutsche KarateVerband (DKV) richtete vor Kurzem gleich zwei Meisterschaften in der HUK-Coburg-Arena aus. Bei der deutschen Meisterschaft der Leistungsklasse und der deutschen Meisterschaft im Para-Karate kamen über 500 Karateka aus mehr als 150 Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet in die Vestestadt.
Es sei die drittgrößte Meisterschaft aller Zeiten, kommentierte der Cheforganisator und Wettkampfleiter des Deutschen KarateVerbandes, Walter Sosniok (TSV Scherneck) die Titelkämpfe. Wie schon in den Vorjahren war die DM im Para-Karate in die deutsche Meisterschaft eingebettet. Was die Inklusion von Menschen mit Behinderungen angeht, gehört der Deutsche Karate-Verband zu den führenden Sportverbänden in Deutschland.
Die deutsche Meisterschaft im Para-Karate wurde je nach Einschränkung in sechs Klassen ausgetragen. Der blinde Karatekämpfer Rene Steinhübel vom TSV Wemding trat hier zum ersten Mal in der Klasse „Sehbehinderte“an. Steinhübel hatte sich gezielt mit seinen Trainern Jürgen Müller (5. Dan) und Lothar Kreutner (4. Dan), beide Urgesteine des Wemdinger Karate, vorbereitet. Darüber hinaus wurde er in den zahlreichen Trainingseinheiten von den Co-TrainerKollegen Monika Schenk (2. Dan) und Rudi Gottwald (1. Dan) unterstützt.
Auf die Meisterschaft wurde Rene Steinhübel durch Lothar Kreutner und Monika Schenk begleitet und gut auf den Wettbewerb eingestellt. Der Wemdinger Karateka war aufgrund der Kulisse und Stimmung in der Halle sichtlich beeindruckt. „Man ist stolz, wenn man die Nationalhymne hört, das ist pure Emotion“, so Steinhübel. Der bei seinen ersten nationalen Meisterschaften aufgeregte Wemdinger Karateka schaffte es, sich im Finale optimal auf seine Jion-Kata zu konzentrieren und lieferte eine starke Leistung ab. Nur knapp wurde er vom Schleswig-Holsteiner Dirk Schürmann (Sportschule Asahi Neumünster) geschlagen, der die gleiche Kata demonstrierte wie Steinhübel.
Der damit errungene deutsche Vizemeistertitel erfüllte nicht nur den Athleten des TSV Wemding, sondern auch die Trainer Lothar Kreutner und Monika Schenk mit Stolz.