Situation bei Hausärzten „gar nicht so schlecht“
AOK-Direktor nimmt Stellung. Rößle: Kommunen der Problematik bewusst?
Landkreis/Nördlingen Beim Gesundheitsforum der „Gesundheitsregion plus Donau-Ries“wurde einmal mehr intensiv über Möglichkeiten diskutiert, wie künftig vor allem die hausärztliche Versorgung im Landkreis gesichert werden kann. Landrat Stefan Rößle meldete Zweifel an, ob sich alle Kommunen dieser Problematik bewusst seien. Diesen Eindruck habe er bei der Versorgungskonferenz im Landratsamt gewonnen. Seitens der Gemeindevertreter sei dieses Thema nach seiner Wahrnehmung nicht sehr offensiv angesprochen worden.
Auch ansonsten habe er bisher den Eindruck gewonnen, dass in den betroffenen Kommunen bereits Weichenstellungen für die künftigen Herausforderungen, vor allem bei den Hausärzten, vorgenommen würden.
Oettingens Bürgermeisterin Petra Wagner und Nördlingens Oberbürgermeister Hermann Faul versuchten, diesem Eindruck entgegenzutreten. Wagner sagte, es gebe wohl keinen Bürgermeister im Kreis, der sich keine Gedanken über die zukünftige medizinische Versorgung vor Ort mache. Es sei jedoch nicht ganz einfach, als Kommune entsprechende Anknüpfungspunkte zu fin- den. Hermann Faul erkundigte sich nach praktischen Instrumenten, um aktiv werden zu können. „Die Gemeinden müssen wissen, welche konkreten Schritte sie einleiten müssen, um Perspektiven für den Ärztenachwuchs bieten zu können.“
AOK-Direktor Johannes Hiller bot einmal mehr bei diesen Fragen die Hilfe seiner Krankenkasse an. „Kommen Sie auf uns zu. Wir helfen Ihnen gerne dabei“, versicherte er. Im Übrigen, so Hiller, sei die Situation im Landkreis bezüglich der hausärztlichen Versorgung gar nicht so schlecht – zumindest nicht so, wie sie häufig in der Öffentlichkeit darnicht gestellt werde. Er nannte ein Beispiel: „In den zurückliegenden fünf Jahren gab es im Landkreis DonauRies 15 Praxisübernahmen beziehungsweise Neuniederlassungen.“
Zuvor hatte der Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregion, Herbert Schmidt, auf die anstehenden Veranstaltungen hingewiesen. Am 16. Mai werde es in Nördlingen um das Impfen gehen. Zwei hochkarätige Referenten habe man dafür gewinnen können. Außerdem werde sich die Gesundheitsregion im Laufe des Jahres dem Thema Seniorengesundheit widmen, kündigte Schmidt an.