Die Hotels werden von Chinesen gebaut
Sokha Siem Reap Resort und Tagungszentrum mit fünf Sternen und 519 Zimmern, das kürzlich eröffnet wurde. Unzählige Baustellen zeigen, dass noch sehr viel mehr Hotelanlagen entstehen. Die Investoren kommen vor allem aus China und Korea. Wie auch der größte Teil der Touristen aus Asien stammt, die dann in chinesische, koreanische oder japanische Restaurants einkehren oder in den Casinos ihr Geld lassen, die Investoren aus den jeweiligen Ländern aufmachen.
„Wir können den Personalbedarf nicht decken, den die Hotels haben“, sagt Soung Nuoreath. Er ist Jobvermitter am Berufsbildungszentrum in Siem Reap, wo junge Kambodschaner in drei bis sechs Monaten für den Tourismus ausgebildet werden: zu Zimmermädchen, Rezeptionisten, Köchen, Bedienungen oder Elektrikern. Vor allem Schulabbrecher bekommen hier eine Chance – etwa 160 pro Jahr.
Kheourk Seap ist eine von ihnen. Die 21-Jährige hat die Schule nach der neunten Klasse verlassen. Der Vater ist gestorben, die Mutter konnte die zehn Kinder nicht mehr ernähren. Kheourk Seap half ihr beim Körbeflechten, vier Geschwister arbeiten als Straßenbauarbeiter in Thailand. Jetzt wird Kheourk Seap zur Küchenhelferin ausgebildet. Sie übt, wie man das Nationalgericht Fisch-Amok zubereitet, Wonton Suppe oder auch Spaghetti Carbonara. Alles, was der Tourist im Hotelrestaurant verlangt. Am Schuleingang hängen Zettel mit Stellenausschreibungen. Gesucht werden Konditoren, Masseure, Restaurant-Manager, Gärtner. Die Bezahlung ist gut – 500, 800, gar bis zu 1200 US-Dollar pro Monat werden geboten, je nach Position. Vorausgesetzt wird gutes Englisch.
Wie Lehrerin Tort längst festgestellt hat: „Nur wer Englisch kann, hat eine Chance in Kambodscha.“