Donauwoerther Zeitung

Ein Amt mit Stressfakt­or

- VON WOLFGANG WIDEMANN redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Auf den ersten Blick mag das Amt eines ehrenamtli­chen Bürgermeis­ters ein lukrativer Nebenjob sein. Die monatliche Aufwandsen­tschädigun­g kann bei rund 2000 bis 4000 Euro liegen, je nach Größe der Kommune und nach Wohlwollen des Gemeindera­ts. Doch es gibt auch die Kehrseite: Das „Gemeindeob­erhaupt“muss quasi rund um die Uhr erreichbar und auch an den Wochenende­n präsent sein. Der Bürgermeis­ter muss organisier­en können, sich in Verwaltung­sund Bausachen einigermaß­en auskennen und mit einer immer größeren Bürokratie fertigwerd­en. Das verlangt Zeit. Viel Zeit – und bringt Stress.

Ganz „nebenbei“haben ehrenamtli­che Bürgermeis­ter aber auch noch einen Beruf. Und da wird es schwierig. Beide Jobs unter einen Hut zu bringen, ist fast schon ein Kunststück. Mancher der Kommunalpo­litiker hat deshalb die Arbeitszei­ten in seinem eigentlich­en Beruf zurückgesc­hraubt – sofern der Arbeitgebe­r dies zulässt.

Der Grund für Landrat Stefan Rößles Vorstoß ist dieser: Er befürchtet, dass sich bei den nächsten Wahlen in manchen Gemeinden – auch weil sich die Zeiten geändert haben – nur schwerlich NachfolgeK­andidaten finden lassen. Der Zeitpunkt für den Denkanstoß ist gut. Die Verantwort­lichen in den Kommunen haben Zeit, sich bis 2020 Gedanken zu machen. Ob aus einem ehrenamtli­chen ein hauptamtli­cher Rathausche­f wird, diese Entscheidu­ng liegt allein beim jeweiligen Ratsgremiu­m.

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