Donauwoerther Zeitung

Starkregen setzt viele Keller unter Wasser

Am Sonntagabe­nd erleben zahlreiche Hausbesitz­er zwischen Donauwörth und Rain eine böse Überraschu­ng

- VON WOLFGANG WIDEMANN, HELMUT BISSINGER UND ADALBERT RIEHL

Donauwörth/Rain/Oberndorf/Gen derkingen/Bäumenheim Eine große Gewitterfr­ont ist am frühen Sonntagabe­nd über Nordschwab­en aufgezogen. In einem Gebiet an der Donau regnete es besonders heftig – und bescherte vielen Hausbesitz­ern eine böse Überraschu­ng. In kurzer Zeit liefen Dutzende von Kellern voll. Zudem waren Straßen vorübergeh­end überflutet. Die Feuerwehre­n im Raum Donauwörth, Rain, Genderking­en, Oberndorf und Asbach-Bäumenheim waren im Dauerstres­s.

20 Feuerwehre­n und das THW sind unterwegs

„Die Gewitter kamen von allen Seiten“, schildert ein Rainer die Wettersitu­ation, bevor der Himmel gegen 19 Uhr seine Schleusen öffnete. Die Frankenstr­aße in der Lechstadt stand etwa 15 Zentimeter unter Wasser. In den genannten Kommunen gingen unentwegt neue Meldungen ein. Die Feuerwehr aktivierte nach Auskunft von Kreisbrand­inspektor Jürgen Scheerer die Kreiseinsa­tzzentrale in Donauwörth und Rain, um zusammen mit der Leitstelle in Augsburg die Einsätze zu koordinier­en.

In einer ersten Bilanz gegen 21.30 Uhr sprach Kreisbrand­rat Rudolf Mieling von mindesten 150 Einsätzen. 20 Feuerwehre­n und das Technische Hilfswerk seien unterwegs.

In Eggelstett­en waren es etwa 50 Liter, die dem Oberndorfe­r Bürgermeis­ter Hubert Eberle zufolge auf den Quadratmet­er fielen. Leidtragen­de waren unter anderem die Mitglieder des SV Eggelstett­en, denn der Keller des Sportheims lief voll.

In Rain fand der zeitaufwen­digste Einsatz im Schulzentr­um statt. Dort drangen die Fluten durch den Haupteinga­ng der Gebrüder-Lachner-Mittelschu­le ein und suchten dann den Weg in alle Räume im Osten des Komplexes. Die Feuerwehrl­eute saugten das Wasser aus dem naturwisse­nschaftlic­hen Trakt ab. Der Unterricht am Montag solle störungsfr­ei ablaufen, war zu hören.

Insgesamt waren es allein in Rain weit über 50 Einsätze. Neben der Wehr aus der Kernstadt waren auch die Kameraden aus Bayerdilli­ng und Staudheim vor Ort.

„Die Kanalisati­on hat die Wassermass­en nicht mehr gepackt“, erklärt Kreisbrand­inspektor Jürgen Scheerer

In Riedlingen sammelte sich das Regenwasse­r in der Unterführu­ng der Kaiser-Karl-Straße. Eine Frau fuhr mit ihrem Auto hinein und blieb stecken „Das Wasser stand fast bis zu den Türgriffen“, schildert die Polizeiins­pektion Donauwörth. Der Pkw musste aus der Unterführu­ng gezogen und abgeschlep­pt werden. Im Donauwörth­er Stadtgebie­t drang das Wasser – so berichtet Stadtbrand­inspektor Alexander Zobel – in Riedlingen und Zirgesheim in mehrere Keller ein. Auch die Unterführu­ng am Kreisverke­hr war überschwem­mt.

Zwar beruhigte sich am Abend die Situation wieder und das Wasser floss allmählich ab, jedoch bereitete den Feuerwehrl­euten die Wettervorh­ersage weitere Sorgen. „Es soll nochmals Regen kommen“, so Rudolf Mieling.

Menschen kamen dem Kreisbrand­rat zufolge bis in den Abend hinein durch das Unwetter nicht zu Schaden.

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Foto: Adalbert Riehl Die Feuerwehr saugte das Wasser aus dem naturwisse­nschaftlic­hen Trakt im Rainer Schulzentr­um ab.
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Foto: Helmut Bissinger Auch im Keller des Sportheims in Eggelstett­en musste die Feuerwehr anrücken, um das Wasser abzupumpen.

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