Starkregen setzt viele Keller unter Wasser
Am Sonntagabend erleben zahlreiche Hausbesitzer zwischen Donauwörth und Rain eine böse Überraschung
Donauwörth/Rain/Oberndorf/Gen derkingen/Bäumenheim Eine große Gewitterfront ist am frühen Sonntagabend über Nordschwaben aufgezogen. In einem Gebiet an der Donau regnete es besonders heftig – und bescherte vielen Hausbesitzern eine böse Überraschung. In kurzer Zeit liefen Dutzende von Kellern voll. Zudem waren Straßen vorübergehend überflutet. Die Feuerwehren im Raum Donauwörth, Rain, Genderkingen, Oberndorf und Asbach-Bäumenheim waren im Dauerstress.
20 Feuerwehren und das THW sind unterwegs
„Die Gewitter kamen von allen Seiten“, schildert ein Rainer die Wettersituation, bevor der Himmel gegen 19 Uhr seine Schleusen öffnete. Die Frankenstraße in der Lechstadt stand etwa 15 Zentimeter unter Wasser. In den genannten Kommunen gingen unentwegt neue Meldungen ein. Die Feuerwehr aktivierte nach Auskunft von Kreisbrandinspektor Jürgen Scheerer die Kreiseinsatzzentrale in Donauwörth und Rain, um zusammen mit der Leitstelle in Augsburg die Einsätze zu koordinieren.
In einer ersten Bilanz gegen 21.30 Uhr sprach Kreisbrandrat Rudolf Mieling von mindesten 150 Einsätzen. 20 Feuerwehren und das Technische Hilfswerk seien unterwegs.
In Eggelstetten waren es etwa 50 Liter, die dem Oberndorfer Bürgermeister Hubert Eberle zufolge auf den Quadratmeter fielen. Leidtragende waren unter anderem die Mitglieder des SV Eggelstetten, denn der Keller des Sportheims lief voll.
In Rain fand der zeitaufwendigste Einsatz im Schulzentrum statt. Dort drangen die Fluten durch den Haupteingang der Gebrüder-Lachner-Mittelschule ein und suchten dann den Weg in alle Räume im Osten des Komplexes. Die Feuerwehrleute saugten das Wasser aus dem naturwissenschaftlichen Trakt ab. Der Unterricht am Montag solle störungsfrei ablaufen, war zu hören.
Insgesamt waren es allein in Rain weit über 50 Einsätze. Neben der Wehr aus der Kernstadt waren auch die Kameraden aus Bayerdilling und Staudheim vor Ort.
„Die Kanalisation hat die Wassermassen nicht mehr gepackt“, erklärt Kreisbrandinspektor Jürgen Scheerer
In Riedlingen sammelte sich das Regenwasser in der Unterführung der Kaiser-Karl-Straße. Eine Frau fuhr mit ihrem Auto hinein und blieb stecken „Das Wasser stand fast bis zu den Türgriffen“, schildert die Polizeiinspektion Donauwörth. Der Pkw musste aus der Unterführung gezogen und abgeschleppt werden. Im Donauwörther Stadtgebiet drang das Wasser – so berichtet Stadtbrandinspektor Alexander Zobel – in Riedlingen und Zirgesheim in mehrere Keller ein. Auch die Unterführung am Kreisverkehr war überschwemmt.
Zwar beruhigte sich am Abend die Situation wieder und das Wasser floss allmählich ab, jedoch bereitete den Feuerwehrleuten die Wettervorhersage weitere Sorgen. „Es soll nochmals Regen kommen“, so Rudolf Mieling.
Menschen kamen dem Kreisbrandrat zufolge bis in den Abend hinein durch das Unwetter nicht zu Schaden.