Erinnerungen an den Gründervater
Die Raiffeisenbank Bissingen hat mehr Mitglieder. Wie sich die Geschäftszahlen entwickelt haben
Bissingen Barbara Bschorer, die Vorsitzende des Aufsichtsrates, eröffnete im Gasthaus Krone die Generalversammlung der Raiffeisenbank Bissingen. Zum 200. Mal jährte sich vor Kurzem, am 30. März, der Geburtstag des Gründervaters Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Dessen Motto „Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung“sei heute aktueller denn je, bemerkte Bschorer. Die erfreulichen Geschäftszahlen einer eigenständigen Genossenschaftsbank vor Ort begründete sie mit deren dezentralem Aufbau. Dieser ermögliche flexible Geschäfte, biete maßgeschneiderte Kundenlösungen und habe kurze Entscheidungswege.
Bevor Vorstand Alexander Lehmann ins Zahlenwerk einstieg, nannte er als Gründe für die rückläufige Zahl eigenständiger Genossenschaftsbanken das Niedrigzinsumfeld, die Digitalisierung, den demografischen Wandel und die überbordende Regulatorik. Über 40 Gesetzgebungsverfahren der vergangenen Jahre, unzählige Rechtsakte und Durchführungsbestimmungen kosten Millionenbeträge allein bei den Genossenschaftsbanken. Diese Belastung trifft auch die Raiffeisenbank Bissingen eG vollumfänglich, so Alexander Lehmann. Trotz dieser widrigen Umstände blickte er auf eine insgesamt zufriedenstellende Entwicklung der Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr zurück.
Der neue Höchststand bei den Mitgliedern mit 53 Neuzugängen auf insgesamt 2459 Mitglieder untermauere diesen Trend. So konnte das Institut die Bilanzsumme auf 116 Millionen Euro steigern. Das Vertrauen der Kunden spiegele sich zum einen wider beim Zuwachs des betreuten Kundenvolumens auf 265,9 Millionen Euro und zum anderen im Kreditwachstum mit 5,8 Prozent auf 86,9 Millionen Euro. „Private Baumaßnahmen, Investitionen bei den Firmenkunden und Kreditvergaben an Landwirte haben zu diesem Wachstum beigetragen“, so Lehmann. Im sozialen Bereich engagiert sich die Bank mit Spenden in einer Höhe von 8520 Euro für gemeinnützige Organisationen, für die Vereinsarbeit sowie für die Förderung der Kultur- und Jugendarbeit. Von einem gesunden Fundament der Bank, verbunden mit einer Stärkung des Eigenkapitals, berichteten Bschorer und Lehmann.
Im Anschluss wurden von Vorsitzendem
Mitglieder geehrt
● Für 50 jährige Mitgliedschaft wurden abschließend mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet: Gott fried Ganzenmüller (Zoltingen), Willy Stadelmeier (Oberringingen), Simon Knaus (Bissingen), Johann Rauh (Unterbissingen), Helga Herrei ner (Bissingen), Josef Korn (Hoch stein), Josef Hirner (Bissingen), Xaver Steinle (Kesselostheim), Wilhelm Rehm (Stillnau), Adolf Beck (Tapf heim).
● Auszeichnungen für 60 jährige Mitgliedschaft gingen unter gro ßem Beifall an Hermann Ebermeyer (Unterbissingen) und Anton Schie le sen. (Unterbissingen). (HER) Wolfgang Neudert der Jahresabschluss 2017, die Verwendung des Jahresüberschusses mit der Gewinnausschüttung auf die Geschäftsguthaben der Mitglieder sowie die Einstellung in die Rücklagen vorgetragen und von der Versammlung einstimmig genehmigt. Der turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat ausscheidende Josef Zeller wurde einstimmig wiedergewählt. In den Grußworten der Marktgemeinde Bissingen brachte Dritter Bürgermeister Anton Schmid den Stolz auf eine eigenständige Genossenschaftsbank vor Ort zum Ausdruck. Er verband seinen Dank mit der Schilderung des großen Engagements der Bank im Kesseltal und dem Verweis auf die dem Erfolg geschuldete Gewerbesteuerzahlung.
Regionaldirektor Thomas Kuschel von der DZ-Bank bedankte sich im Namen der Verbundpartner bei den Mitgliedern, Kunden und letztlich bei der Bank für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Mitglieder und Kunden dürften sich glücklich schätzen, eine eigenständige Genossenschaftsbank vor Ort zu haben. Dem sei leider längst nicht mehr überall so, sagte Kuschel.