CSU Rochade im Nördlinger Stadtrat
Der Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange scheidet aus. Wer für ihn im Gremium nachfolgt
Nördlingen Wenn über Nördlinger Großprojekte gesprochen wird, fällt unweigerlich der Name Ulrich Lange. Sei es beim Umbau der Wemdinger Unterführung, der BahnhofsSanierung oder dem TechnologieCentrum Westbayern, das Bundestagsmitglied der CSU sei stets eine treibende Kraft für die Realisierung dieser Vorhaben gewesen, so formu- lierte es Oberbürgermeister Hermann Faul.
Dass Lange sein Amt als Nördlinger Stadtrat wegen seiner neuen Aufgabe in Berlin – der Jurist ist dort nun einer der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion – niederlegen will, verkündete er bereits Ende März in einem Brief an Hermann Faul. Nun stimmte der Stadtrat Langes Antrag auf eine Niederlegung seines Mandates ein- stimmig zu. Faul sagte, er habe die Nachricht „mit großem Bedauern entgegengenommen“. In den 16 Jahren, in denen Lange Mitglied des Stadtrats war, habe er seine Aufgaben mit großer Sorgfalt und Hingabe erledigt. Sein bundespolitisches Wissen habe die Diskussion im Stadtrat stets befruchtet.
Jörg Schwarzer (CSU) würdigte Lange als einen Kollegen, der immer perfekt vorbereitet gewesen sei und über ein „großes politisches Gespür“verfüge. Sein weiteres Beisein im Stadtrat hätte der Partei bei der nächsten Kommunalwahl sicher geholfen. Auch aus allen anderen Fraktionen gab es dankende Worte. Helmut Beyschlag (PWG) sagte, dass er es persönlich bedauere, dass der CSU-Politiker sich mit seiner teils streitbaren aber verlässlichen Art nicht mehr im Stadtrat einbringen könne. Lange versicherte, dass er sich von Berlin aus weiter nach Kräften für Nördlingen einsetzen werde. Als Kreisrat bleibe er der Regionalpolitik erhalten.
Für Lange rückt Gerhard Feldmeier in den Stadtrat nach. Der 63-jährige Pfäfflinger leitet ein Unternehmen für LandwirtschaftsTechnik und belegte bei der Kommunalwahl Platz neun der CSU-Liste. Faul nahm Feldmeier den Eid ab. Entsprechend musste die CSU auch Wechsel bei der Besetzung der Ausschüsse des Stadtrats vollziehen, die alle einstimmig akzeptiert wurden.
Bei der CSU gab es aber noch einen unerwarteten Wechsel. Der Fraktionsvorsitzende Thomas Knie gab in der Sitzung bekannt, sein Amt niederlegen zu wollen. Das hat berufliche Gründe. Künftig führt Jörg Schwarzer die Fraktion, Knie übernimmt die Position des Stellvertreters.