Zu viel Sonne kann ins Auge gehen
Ab wann sind Sonnenbrillen nötig und was zeichnet gute Sonnenbrillen aus?
Landkreis Was für die Haut gilt, gilt auch für die Augen: Sie brauchen Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung. Denn zu starke ultraviolette (UV-) Strahlung kann die Hornund Bindehaut schädigen und langfristig sogar die Augenlinse trüben und zur Erblindung führen. Deshalb müssen Sonnenbrillen bestimmten Standards entsprechen. Getönte Gläser allein reichen da nicht aus – im Gegenteil: „Dunkle Brillen ohne ausreichenden UVSchutz sind sogar gefährlich, denn sie verursachen eine Vergrößerung der Pupille, sodass dann eine besonders intensive Strahlung die Netzhaut erreicht“, erläutert Johannes Hiller, Direktor der AOK Donauwörth.
Um die Qualität von Sonnenbrillen festzustellen, sind die Markierung „CE“und die Aufschrift „EN 1836:1997“auf dem Glas oder am Brillenbügel unverzichtbar: Daran erkennt man, dass die Sonnenbrille den EU-weit gültigen Qualitätsstandards für den Sonnenschutz entspricht. Doch auch das CE-Zeichen allein ist nicht immer aussagekräftig, da es nach Angaben von Stiftung Warentest nicht von unabhängiger Seite geprüft wird. Wer also unsicher wegen der Qualität seiner Sonnenbrille ist, sollte vom Optiker überprüfen lassen, ob sie ausreichenden UV-Schutz bietet. Am besten ist es generell, eine Brille mit garantiertem UV-Schutz im Fachhandel zu kaufen.
Wichtig ist außerdem eine ausreichende Tönung der Brillengläser. Die Kategorien reichen von 0 für leichten Blendschutz am Abend bis zu 4 für Alpin- und Wassersport. Sie sind in der Regel auf einem Etikett an der
Brille oder am Brillenbügel vermerkt. In unseren Regionen bietet Kategorie 2 guten Schutz. Wer in den Süden fliegt, sollte Kategorie 3 wählen. Skifahrern oder Wassersportlern wird die höchste Kategorie 4 empfohlen. Aber Achtung: Diese extrem dunklen Gläser sind für den Straßenverkehr nicht geeignet.
Auch die Farbe der Tönung spielt eine Rolle: „Am besten eigenen sich braune oder graue Gläser, da sie die Farben der Umwelt kaum verfälschen und einen guten Blendschutz bieten“, so der AOK-Direktor. Gläser in Blau- oder Rottönen können zwar UV-Schutz bieten, verändern aber Farbeindrücke, Kontrastwiedergabe und das scharfe Sehen, was beim Autofahren problematisch werden kann.
Viele Menschen setzen ihre Sonnenbrille erst auf, wenn sie die Sonne blendet. Doch schon vorher können Augen Schaden nehmen. Geblendet zu sein, hat mit dem sichtbaren Licht zu tun. UV-Strahlen sind jedoch unsichtbar und können das Auge schädigen, ohne dass es bemerkt wird. Daher gilt: Wenn die Sonne scheint, sollten sowohl Erwachsene als auch Kinder Sonnenbrillen tragen, und zwar am besten zu jeder Jahreszeit. Denn vor allem Kinderaugen sind für die Folgen starker UV-Belastungen anfällig, da sie viel größere Pupillen haben und ihre Augenlinsen transparenter sind als die von Erwachsenen.
OInfo Weitere Tipps gibt’s im Internet zum Beispiel in der Broschüre der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu Sonnenbrillen (www.baua.de), beim Bundesamt für Strahlenschutz (www.bfs.de), beim Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (www.cms.augeninfo.de) oder bei der Stiftung Warentest (www.test.de).