Donauwoerther Zeitung

Investitio­nen in die Infrastruk­tur

Monheim schnürt heuer einen Rekordhaus­halt, dafür ist auch eine Kreditaufn­ahme vorgesehen. Eine Maßnahme wird verschoben. Gewerbeste­uereinnahm­en gehen deutlich zurück

- VON THOMAS UNFLATH

Monheim Mit einem Volumen von 24,6 Millionen Euro verfügt die Stadt Monheim in diesem Jahr über einen Rekordhaus­halt. Dieser wurde nun von den Mitglieder­n des Stadtrats einstimmig verabschie­det. Besonders in Infrastruk­turprojekt­e wird investiert. Um alle Maßnahmen umzusetzen, ist eine Kreditaufn­ahme von einer Million Euro vorgesehen. Bürgermeis­ter Günther Pfefferer verwies auf exorbitant steigende Preise für Bauprojekt­e, angesichts des Investitio­nsstaus sei ein weiteres Zuwarten auch keine Alternativ­e.

In seiner Haushaltsr­ede ging Pfefferer auf einige Posten des diesjährig­en Zahlenwerk­s ein. Größtes Vorhaben ist der Neubau der beiden Hochbehält­er Nord und Süd mit einem Fassungsve­rmögen von jeweils 2500 Kubikmeter­n (wir berichtete­n). Von den Gesamtkost­en in Höhe von 3,45 Millionen Euro sind knapp drei Millionen für das Jahr 2018 veranschla­gt. Die Straßensan­ierung im Bereich Altweiherw­eg – Schießstat­tweg wurde im Haushaltsp­lan zunächst mit 700 000 Euro angesetzt. Um Zuschüsse aus der Härtefallr­egelung im Bereich der Wasservers­orgung sicherzust­ellen, wird diese Maßnahme jedoch kurzfristi­g ins Jahr 2019 verschoben.

Mit 1,4 Millionen Euro ist auch die Erschließu­ng des neuen Industrieg­ebiets „Südlich der Wemdinger Straße“ein größerer Posten. Erschlosse­n werden zudem die Baugebiete „Felsäcker“in Warching (18 Plätze, 515 000 Euro) und „Beim Bieberfeld“in Itzing (zwei Plätze, 90 000 Euro). Beim Baugebiet „Osterholz III“in Monheim wird der zweite Bauabschni­tt erschlosse­n (643 000 Euro). Von 26 städtische­n Bauplätzen sind dort bereits 20 vergeben. Im ersten Bauabschni­tt sind noch fünf private Bauplätze vorhanden.

Für die voraussich­tlich 2019 anstehende Beschaffun­g einer Drehleiter für die Freiwillig­e Feuerwehr ist in diesem Jahr bereits ein Fahrgestel­l (96 000 Euro) im Haushalt vorgesehen. Größere Vorhaben sind zudem die Sanierung mit Anbau beim Feuerwehrg­erätehaus in Warching (220000 Euro) sowie die Sanierung der Kapelle St. Kastulus in Ried (240 000 Euro, hier werden Zuschüsse von 64000 Euro erwartet). Für etwa 300 000 Euro hat die Kommune eine Fläche von 2200 Quadratmet­ern im Bereich Alte Turnhalle in der Schulstraß­e von der Firma Appl gekauft. Dort soll eventuell die neue Kinderkrip­pe entstehen, falls sich die Lösung im Rathausrüc­kgebäude nicht verwirk- lässt (wir berichtete­n). Hierzu fällt in der kommenden Stadtratss­itzung die finale Entscheidu­ng.

Für das Jurabad stehen heuer Schlussrec­hnungen sowie Gewährleis­tungsbürgs­chaften in Höhe von rund 100 000 Euro an. Zudem soll dort die Beleuchtun­gssituatio­n am Parkplatz verbessert werden. Im Freibad schlägt der Einbau eines neuen Filters mit 60 000 Euro zu Buche. Für die Verbesseru­ng mit der Breitbandv­ersorgung sind 450000 Euro eingeplant, etwa die Hälfte dieser Summe wird durch Zuschüsse gedeckt. Die Kläranlage erhält eine Schneckenp­resse sowie eine Schlammlag­erhalle (205 000 Euro). Die Sportverei­ne im Stadtgebie­t können sich über Investitio­nszuschüss­e in Höhe von 76000 Euro freuen.

„Dieser Rekordhaus­halt ist eine immense Herausford­erung“, meinte Pfefferer auch mit Blick auf gesun- kene Gewerbeste­uereinnahm­en (4,2 Millionen nach 5,3 Millionen im Vorjahr). Erfreulich­erweise seien die Einkommens- und Umsatzsteu­erbeteilig­ungen gestiegen. Um den Haushalt ausgleiche­n zu können, werde die Kommune einen Kredit in Höhe von einer Million Euro aufnehmen. Die Realversch­uldung Monheims betrug zum Jahresende 2017 etwa 2,17 Millionen Euro. Nimmt man den Anteil für die Generalsan­ierung der Grund- und Mittelschu­le dazu, beläuft sich die Gesamtvers­chuldung auf 3,33 Millionen Euro.

„Monheim wächst“– dies machte Pfefferer auch an der „Lebensqual­ität unseres Jurastädtc­hens“fest. Laut Statistisc­hem Landesamt hatte die Kommune zuletzt 5032 Einwohner. Wenn es auch 2019 noch über 5000 Einwohner sind, wird der Stadtrat ab dem Jahr 2020 um vier Personen auf 20 Mitglieder vergrölich­en ßert. Mit dem Haushalt für 2018 setzt man laut Pfefferer weiter auf eine „nachhaltig­e, generation­sübergreif­ende, familienfr­eundliche und weltoffene Kommunalpo­litik.“Bei seinen Stadtratsk­ollegen bedankte sich der Bürgermeis­ter für die faire Zusammenar­beit. Seine Haushaltsr­ede nutzte er auch, um Betrieben, Vereinen und Kirchen zu danken sowie den Einsatz der Mitbürger zu würdigen, die sich ehrenamtli­ch einbringen.

Den diesjährig­en Haushaltse­ntwurf hatte Erwin Bleibinhau­s präsentier­t, der erstmals hauptveran­twortlich für das 154-seitige Zahlenwerk war. Der bisherige Kämmerer Günter Baumgart wird Ende des Jahres in den Ruhestand gehen. Der Haushaltsp­lan wurde von den Fraktionen ebenso einstimmig beschlosse­n wie auch der Stellenpla­n sowie der Finanzplan für die kommenden Jahre.

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Foto: Widemann Das neue Industrieg­ebiet südlich der Wemdinger Straße in Monheim wird gerade erschlosse­n.
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Foto: Unflath Der 2200 Quadratmet­er große Bereich um die Alte Turnhalle in der Schulstraß­e in Monheim wurde von der Stadt gekauft.
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Foto: Widemann In Warching entsteht ein neues Bauge biet.

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