Der Glasgow Style ist eine Variante des Jugendstils
des Jugendstils hier in Glasgow“, sagt die Kuratorin, während sie neben der Replik eines japonistisch angehauchten Esszimmers steht, das Mackintosh entworfen hat.
„Wir sind sehr stolz darauf, die einzige Stadt in Großbritannien zu sein, die eine eigene Form des Jugendstils erschaffen hat. Schnörkellos, ganz anders als beim Jugendstil auf dem Kontinent.“Die hohen Lehnen der Stühle, die klaren Linien des Mobiliars, die fein gearbeiteten Bleiglasfenster in den Schränken bis zu den durchdachten Griffen des Bestecks – man muss kein Kunstexperte sein, um zu erkennen, dass Mackintosh mit seinem Perfektionismus Design auf ein neues Level gehoben hat. In Browns Worten über den Künstler schwingt Ehrfurcht mit. Als Kuratorin der Ausstellungen kennt sie auch die vielen Werke von Mackintosh, die es nicht in das Museum geschafft haben, es aber gleichwohl verdient hätten.
Teil der Kelvingrove-Ausstellung in der Argyle Street sind auch Stücke, die Mackintosh speziell für Catherine Cranston entworfen hat. Jahrelang standen sie nur zwei Kilometer vom erhabenen Kelvingrove Museum entfernt. Cranston, die Tochter eines wohlhabenden Teehändlers, eröffnete während der Jahrhundertwende in Glasgow künstlerisch gestaltete Teehäuser. Anfang der 1920er Jahre, während des Höhepunkts der Abstinenzbewegung, trafen sich Männer und Frauen vermehrt zum Kartenspielen und Teetrinken. Nachdem Mackintosh für Cranston schon einen Teeraum in der Ingram Street entworfen hatte, ließ sie dem Künstler beim Willow Tearoom in der Sauchiehall Street freie Hand: Aus einem viergeschossigen Lagerhaus in einer der Haupteinkaufsstraßen von Glasgow schuf er zusammen mit seiner Frau Margaret MacDonald, ebenfalls renommierte Künstlerin, ein Etablissement, in dem Teetrinken fast zur Nebensache wurde. Von der Fassade bis zu den Uniformen der Bedienungen stimmt jedes Detail – der Glasgow Style steckte in jeder Treppenstufe, jeder Teetasse.
Dass Glasgow-Besucher die restaurierten Willow Tearooms ab Juni wieder besichtigen können, haben sie Celia Sinclair zu verdanken: Als die Schottin hörte, dass das Gebäude in der Sauchiehall Street vor dem Ruin steht, gründete sie einen Fonds und rettete Mackintoshs und Cranstons Erbe. „Wenn du etwas machst, dann mach es richtig“, sagt Sinclair – und restaurierte die Tearooms so originalgetreu wie möglich: Sie ließ über 400 Möbelstücke anfertigen, Kurz informiert
● Kurzbiografie Charles Rennie Mack intosh wurde am 7. Juni 1868 in Glasgow geboren. Der Sohn eines Poli zisten begann mit 16 Jahren in einem Architekturbüro zu arbeiten. Gleichzeitig besuchte er Abendkurse an der Glas gow School of Art. Am 10. Dezember 1928 starb er völlig verarmt in Lon don.
2018 werden das ganze Jahr über Mackintosh Events stattfinden:
The Willow Tearooms Am 7. Juni er öffnen die restaurierten Willow Tea rooms als Besucherzentrum.
Walking Tours Den Sommer über wer den Studenten der Kunsthochschule Besucher durch die Innenstadt führen und ihnen „Mackintoshs Glasgow“näherbringen.
The Mackintosh Festival Zum siebten Mal wird im Oktober das Festival zu Ehren des Künstlers gefeiert. Das Pro gramm wird ab August verfügbar sein.
Hier gibt es einen Überblick über alle Events: https://peoplemakeglas gow.com/things to do/mackintosh/ mackintosh 150 (az)