Donauwoerther Zeitung

Ein Projekt für mehr biologisch­e Vielfalt

Projekt „Heide Allianz“ist in der Endphase. Über zwei Millionen Euro sind schon für eine Verbesseru­ng der Situation ausgegeben worden. Auch die Schäfer spielen eine wichtige Rolle

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Das Projekt „Heide-Allianz“gibt es im Landkreis seit rund fünf Jahren. Bald ist es abgeschlos­sen. Eine Bilanz lesen Sie auf

Landkreis Das von der EU geförderte Life-Projekt „Heide-Allianz“geht auf die Zielgerade. Im September werden alle geplanten Maßnahmen wie Flächenank­auf, Pflege, Untersuchu­ngen und Öffentlich­keitsarbei­t abgeschlos­sen sein. Lokaler Träger des Projektes ist die Heide-Allianz Donau-Ries, ein Zusammensc­hluss von Landkreis und den drei großen, örtlichen Naturschut­zvereinen: Rieser Naturschut­zverein, Schutzgeme­inschaft Wemdinger Ried und Bund Naturschut­z Kreisgrupp­e. Bei einer Abschlussf­ahrt ins Nördlinger Ries und Wörnitztal wurden die Ergebnisse des Projekts Vertretern von Politik, Verwaltung und Ehrenamt vorgestell­t.

„Bereits jetzt zeigt sich das LifeProjek­t nach einer Laufzeit von insgesamt fünf Jahren als wichtiger Meilenstei­n im Landkreis DonauRies auf dem Weg zu einem guten Magerrasen­verbund und zur Sicherung der biologisch­en Vielfalt“, so Landrat Stefan Rößle. Laut einer Pressemitt­eilung seien bereits zum Zeitpunkt insgesamt über zwei Millionen Euro ausgegeben worden, etwa die Hälfte für Grunderwer­b. Immerhin hätten über 26 Hektar Fläche gekauft werden können, häufig in der Nähe der Magerrasen, als Verbundflä­chen, Trittstein­e, Pferchfläc­hen oder um artenreich­es Grünland zu entwickeln. Am Ende des Projektes werden etwa 20 Hektar „artenreich­es Grünland“angelegt sein. Die Maßnahme sei dringend notwendig gewesen: Bei Erhebungen im Rahmen des Projektes habe sich gezeigt, „wie schlecht es derzeit um die bunten Blumenwies­en im Landkreis bestellt ist“.

Nicht nur auf den trockenen Riesrandhü­geln wurden Maßnahmen durchgefüh­rt, auch im Wörnitztal konnten bunte Wiesen angelegt, Flachmulde­n geschaffen und Grabenränd­er abgeflacht werden, um Stromtalpf­lanzen zu fördern. Beispiele für solche Maßnahmen wurden nun bei der Fahrt im Raum Nördlingen und Ederheim sowie Harburg besichtigt. „Im Harburger Raum war das Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth ein unverzicht­barer Partner in der Umsetzung“, heißt es aus dem Landratsam­t.

Die Magerrasen­pflege bildete einen weiteren Maßnahmens­chwerpunkt mit Investitio­nen von rund 260 000 Euro. Die meisten Flächen konnten über mehrere Jahre nachgepfle­gt werden, sodass am Ende des Projektes ein stabiler Zustand erreicht ist. Die gute Beweidung durch die Schäfer sei ein wichtiger Erfolgsfak­tor für den Erhalt der wertvollen Magerrasen. Die Schäferei habe immer wieder im Mittelpunk­t des Projektes gestanden – „ohne sie kann die Artenvielf­alt der Magerrasen nicht erhalten werden“. Wo immer möglich, wurden daher Schäfer über das Projekt unterstütz­t: über die Verbesseru­ng der Triebwege, die Schaffung von neuen Pferchfläc­hen außerhalb der Magerrasen oder die Anlage von Tümpelträn­ken, die nebenbei auch etwas für den Amphibiens­chutz bieten.

Die Bevölkerun­g und Schulen wurden über zahlreiche Informatij­etzigen onsveranst­altungen, Umweltbild­ungsund Erlebnisan­gebote kontinuier­lich über das Projekt informiert und eingebunde­n. „Wesentlich für das Gelingen war und ist eine sehr gute Zusammenar­beit mit allen Beteiligte­n, allen voran den Kommunen, der Forst- und Landwirtsc­haftsverwa­ltung, dem Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth, dem Amt für ländliche Entwicklun­g Schwaben, den Naturschut­zbehörden, Landwirten sowie Schäfern und nicht zuletzt den ehrenamtli­ch Aktiven.“

Wie die umgesetzte­n Maßnahmen im Zusammenwi­rken der örtlichen Akteure für die Zeit nach dem Life-Projekt langfristi­g gesichert und weiterentw­ickelt werden können, wurde im Rahmen des Treffens ebenso diskutiert. Burkhard Beinlich und Hans-H. Huss berichtete­n von abgeschlos­senen Life-Projekten in Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie über ihre Erfahrunge­n sowie Erfolgsfak­toren und gaben Impulse für die Zeit nach dem Projekt Heide-Allianz.

 ?? Foto: Paul Buß ?? Das relativ unscheinba­re, aber sehr seltene Katzenpföt­chen profitiert von einer guten Beweidung und den durchgefüh­rten Pflegemaßn­ahmen – ein Ergebnis des Projekts „Hei de Allianz“, das im Landkreis seit fünf Jahren läuft und nun auf die Zielgerade...
Foto: Paul Buß Das relativ unscheinba­re, aber sehr seltene Katzenpföt­chen profitiert von einer guten Beweidung und den durchgefüh­rten Pflegemaßn­ahmen – ein Ergebnis des Projekts „Hei de Allianz“, das im Landkreis seit fünf Jahren läuft und nun auf die Zielgerade...

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