Nervenkitzel mit Aussicht
Der 85 Meter hohe Freefall-Tower ist eine der Neuheiten des diesjährigen Volksfests. Am Samstag geht es mit dem Umzug los
Nördlingen Wenn am Samstag Oberbürgermeister Hermann Faul im Festzelt Papert das erste Fass des Mess-Bieres ansticht, Besucher auf den Festplatz drängen, sich die Fahrgeschäfte zu drehen beginnen und der Duft von frisch gebrannten Mandeln in die Nase steigt, dann ist wieder Mess´-Zeit.
Die 1219 zum ersten Mal urkundlich erwähnte Mess´ fand bis zum Jahr 1963 in der Nördlinger Innenstadt statt. Zum 55. Mal ist nun der Festplatz auf der Kaiserwiese ihr Gelände. Jahrhunderte sind seit der ersten Mess´ ins Land gezogen. Unzählige Menschen sind in dieser Zeit ihrem Charme erlegen. In den vergangenen Jahrzehnten hat ein Wandel stattgefunden. Die Elektronik hat Einzug gehalten, der Computer steuert. Aber auch das Alte, Bewährte ist heute noch fast unverändert vorzufinden.
Zum Messauftakt startet am Samstag der Umzug um 14 Uhr in der Fußgängerzone Löpsinger Straße und führt über die Fußgängerzone, Kriegerbrunnen, Marktplatz, Polizeigasse, Weinmarkt, Neubaugasse, Brettermarkt, Drehergasse, Bei den Kornschrannen, Bauhofgasse, Baldinger Straße und Würzburger Straße zum Festplatz Kaiserwie- se. Auf der fünf Kilometer langen Strecke verbreiten Festwagen, Fußgruppen und Kapellen Frohsinn, Heiterkeit und gute Stimmung. Auf dem Festplatz folgt nach dem Eintreffen des Festzuges die offizielle Eröffnung durch Oberbürgermeister Faul. Gleichzeitig ertönen Salutschüsse über den Platz, sodass alle Schausteller, Marktkaufleute und Besucher das offizielle Startsignal hören.
Mit dem Prädikat „Das größte Freifall-Karussell der Welt“ist der Hangover-Tower der Firma Schneider mit einer Gesamthöhe von 85 Metern heuer die weithin sichtbare Attraktion der Kaiserwiese. Eine weitere Neuheit ist das Fahrgeschäft Apollo 13 der Firma Küchenmeister, die bereits zweimal mit „Konga“auf der Mess’ vertreten war.
Aber es gibt natürlich auch ruhigere Geschäfte: Der Glasirrgarten „Geheimnisse des Orients“der Firma Moser ist ein Klassiker mit der Lizenz zum Verirren. Passend zum derzeitigen Sommerwetter macht zum zweiten Mal die Rafting-Erlebnisbahn „Rio Rapidos“der Firma Siegfried Kaiser jun. in Nördlingen Station.
Ebenfalls erst zum zweiten Mal zu Gast ist „Techno Power“von Manfred Eckl. Als eines der schönsten Familien-Rundfahrgeschäfte auf der Reise hat sich der „Happy Sailor“von Manfred Howey einen festen Turnus verdient und steht im zweijährigen Rhythmus in Nördlingen. Für die kleinen Besucher sind der „Baby-Flug“, das „Kinderparadies“, der „Orient-Zauber“oder die „Römerreitbahn“seit Jahren bekannte Anlaufstellen.
Die vier Verkaufsreihen der Marktkaufleute bieten sich offen und freundlich dar und laden zum Bummeln und Verweilen an den Ständen ein. Der Markt ist ein Ort der Kommunikation. In „Nördlingens größtem Open-Air-Kaufhaus“findet man noch so einiges, was es woanders nicht mehr zu kaufen gibt. Zum Einkauf kostenlos dazu gibt es ein nettes Gespräch oder auch die eher derben Sprüche des „Billigen Jakob“. Neben den langjährigen Beschickern – manche kommen schon seit 70 Jahren nach Nördlingen – gibt es auch viele neue Angebote.
Über 120 000 Besucher wird die gleichzeitig mit der Mess´ stattfindende Rieser-Verbraucher-Ausstellung anlocken. Wichtige Kriterien für den großen Besucherandrang sind der freie Eintritt und die Nähe zum Volksfest Mess´.