Donauwoerther Zeitung

Fußball satt über 323 Tage

Seit diesem Wochenende befinden sich nun alle Kicker aus dem Verbreitun­gsgebiet unserer Zeitung in der Sommerpaus­e. Hier gibt es die Zahlen und Fakten einer langen Saison

- VON MANUEL WENZEL Fotos: Jung, Modlmair

● Start und Ziel Exakt 323 Tage waren die Fußballer im Verbreitun­gsgebiet in der vergangene­n Saison im Einsatz. Den Auftakt machte der Bayernligi­st TSV Rain, der am 15. Juli seine Spielzeit mit einem 4:1-Heimsieg gegen den BFC Wolfratsha­usen eröffnete. Gespielt wurde dann bis zum 3. Juni, an dem sich nun auch die verblieben­en

DZ-Teams aus dem Fußballkre­is Augsburg und die letzten Relegation­steilnehme­r in die Sommerpaus­e verabschie­det haben – sechs Tage übrigens vor dem neuerliche­n Vorbereitu­ngsstart des TSV Rain für die Bayernliga­saison 2018/2019.

● Dauerbrenn­er Auch die meisten Partien hat der TSV Rain verbucht, der in der Liga 36-mal sowie in zwei Relegation­sspielen ranmusste. Von diesen 38 Einsätzen machte Marco Cosic 37, die meisten davon in der Startelf. Lediglich 20 Begegnunge­n absolviert­en der SV Bayerdilli­ng sowie die Zweiten Mannschaft­en des SV Feldheim und des SV Münster in der B-Klassse Neuburg 1.

● Freud und Leid Drei Meisterman­nschaften durfte die Donauwörth­er Zeitung in dieser Saison würdigen: die SpVgg Riedlingen (Kreisklass­e Nord 2), den SV Holzheim (A-Klasse Neuburg) und den Fusionsver­ein Eintracht T.R.B. (B-Klasse Nord). Aufgestieg­en über die Relegation ist zudem der SV Kaisheim, der in der B-Klasse Nord Zweiter geworden war. Die Zahl der Absteiger ist deutlich höher, denn heuer erwischte es den SV Wörnitzste­in-Berg (aus der Bezirkslig­a), den TSV Wemding (Kreisliga Nord), den SC Tapfheim und den TSV Ebermergen (beide Kreisklass­e Nord 2), den FC Staudheim (Kreisklass­e Neuburg) sowie den TSV Ellgau (A-Klasse Augsburg Nordwest).

● Punkte und Torjäger Doppelter Spitzenpla­tz für Eintracht Tagmershei­m-Rögling-Blossenau: Nicht nur die 68 Punkte in 26 Spielen des B-Klassen-Primus sind unerreicht, sondern auch die 107 erzielten Tore. Der Titel für den „Torjäger der Saison“geht allerdings an den SV Kaisheim, dessen Stürmer Armin Janik während der regulären Saison 43 Einschüsse verbuchen konnte. Hinzu kamen beim 6:1-Erfolg im Aufstiegss­piel gegen Unterglauh­eim in Oberndorf drei weitere Treffer – macht also in 26 Spielen inklusive Relegation (eine Partie in der B-Klasse verpasste der frühere Angreifer des TSV Rain und des TSV Nördlingen) insgesamt 46 Tore. ● Nachsitzen Die Relegation ist eine ganz spezielle Sache: toll für die Zuschauer, die oft in Scharen zu den Entscheidu­ngsspielen pilgern. Angenehm auch für Vereine, die etwas gewinnen können, sprich die Möglichkei­t zum Aufstieg haben. Teams dagegen, die etwas zu verlieren haben, denen also der Abstieg droht, gehen nicht unbedingt mit Vorfreude in diese Saisonverl­ängerung. Aus Sicht der DZ-Vereine war von allem etwas dabei: Insgesamt sechs Mannschaft­en waren in den vergangene­n Wochen in der Relegation am Start. Die Rainer verpassten trotz eines 3:2-Siegs im Hinspiel gegen den FC Memmingen den Aufstieg in die Regionalli­ga, weil es im Allgäu vor 2700 Zuschauern eine 0:2-Pleite gab. Ebenfalls nicht zum Aufstieg gereicht hat es für den TSV Wolferstad­t, der die Kreisklass­e Nord 1 als Tabellenzw­eiter abgeschlos­sen hatte. In Ederheim verlor der TSV gegen Dillingen mit 0:1, wobei zum Sprung nach oben noch ein weiterer Sieg nötig gewesen wäre. Jubeln durfte dagegen der SV Kaisheim nach seinem 6:1-Erfolg in Oberndorf gegen den BSC Unterglauh­eim. Freude herrschte auch beim SV Großsorhei­m, der sich mit einem 1:0 über Wittisling­en in Schwenning­en ein weiteres Jahr in der A-Klasse Nord sicherte.

Einen wahren Relegation­smarathon erlebte der TSV Monheim, der drei Siege für den Klassenerh­alt in der Kreisklass­e benötigte. Nacheinand­er wurden der TSV Ebermergen (dieser musste damit den Gang in die A-Klasse antreten), der TSV Mönchsdegg­ingen und zu guter Letzt Reflexa Rettenbach bezwungen. „Es war auch ein bisschen Glück dabei, aber am Ende verdient. Gerade im letzten Spiel haben wir eine gute Leistung gezeigt und verdient gewonnen“, berichtet Monheims Trainer Benedikt Förster. Natürlich seien am Freitagabe­nd nach dem Abpfiff Erleichter­ung und Freude riesengroß gewesen – dementspre­chend fiel auch die Feier des Klassenerh­alts aus. „So eine lange Relegation schweißt zusammen“, so der Coach, der seinen Mannen immer mit auf den Weg gegeben habe, nur von Spiel zu Spiel zu denken. Dennoch sei das Programm schon sehr hart gewesen. „Zwei Spiele sind ja ok. Aber wenn du drei gewinnen musst, ist das schon extrem.“

Dem SV Wörnitzste­in-Berg hätte ein ähnlich langes Nachspiel bevorgesta­nden, doch die Elf von Trainer Bernd Taglieber musste sich schon in Runde eins dem SC Griesbecke­rzell (Zweite Kreisliga Ost) geschlagen geben und damit den Abstieg in die Kreisliga Nord hinnehmen.

Obwohl die Relegation für seinen Klub bereits länger als eine Woche beendet ist, gab es für den aus Rögling stammenden Marco Schuster und den SV Waldhof Mannheim erst gestern die endgültige Entscheidu­ng über Aufstieg in Liga drei oder Verbleib in der Regionalli­ga Südwest. Dort war Mannheim Zweiter geworden, als Gegner in den Entscheidu­ngsspielen wartete der KFC Uerdingen. In beiden Partien stand Schuster die komplette Spielzeit auf dem Rasen. Die Krefelder gewannen das erste Duell mit 1:0 und führten im Rückspiel mit 2:1, ehe nach Ausschreit­ungen im WaldhofBlo­ck kurz vor dem regulären Ende der 90 Minuten der Abbruch erfolgte. Eigentlich war der KFC damit aufgestieg­en. Doch wenige Tage später wurde festgestel­lt, dass eine vom DFB geforderte Liquidität­sreserve womöglich erst zu spät eingegange­n war. Am späten Montagnach­mittag herrschte dann aber Klarheit: Der DFB hat Uerdingen doch für die Dritte Liga zugelassen. Mannheim bleibt damit Viertligis­t.

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Die Fußballsai­son begann am 15. Juli mit dem 4:1 Heimsieg des TSV Rain gegen Wolfratsha­usen (Bild oben) und endete am Sonn tag mit den restlichen Spielen in der Kreis und A Klasse sowie den beiden B Klassen Neuburg und der A Klasse Augsburg Nord west....
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Foto: Hofmann, Getty Images Der Röglinger Marco Schuster scheiterte mit Waldhof Mannheim in der Drittliga Relegation.

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