Donauwoerther Zeitung

Ein Leben für den Fußball

Manfred Spenninger hat die Fußballer des TSV Wemding fast 50 Jahre geleitet. Jetzt sagt er Servus

- VON HELMUT BISSINGER

Wemding Man würde es sich zu einfach machen, wenn man lapidar schreiben würde: „Eine Ära geht zu Ende.“Natürlich ist es für einen Verein wie den TSV Wemding epochal, wenn die Leitfigur Servus sagt. Aber Manfred Spenninger ist für den Verein mehr. Er hat dem TSV fast sein ganzes Leben gewidmet. Fast 50 Jahren leitete er die Fußballabt­eilung, hat alle Höhen und Tiefen erlebt und will nun mit 72 Jahren nur noch Zuschauer sein. Denn jetzt geht er in den sportliche­n Ruhestand.

Wie sehr Manfred Spenninger­s Name seit 1969 mit dem TSV Wemding verbunden ist, zeigte sich am Bahnhof“, den der Verein zum Ende dieser Epoche organisier­t hatte. Spenninger hat Generation­en von Fußballspi­elern erlebt und begleitet. Dies würdigte eine ganze Reihe von Rednern, allen voran Wemdings Bürgermeis­ter Martin Drexler.

In launigen Worten würdigte das Stadtoberh­aupt Spenninger als „Gestalter und Macher, wie es ihn bayernund deutschlan­dweit nur ganz selten gibt“. Damit lehnte sich Drexler an eine Kennzeichn­ung an, die der Bayerische Fußballver­band verwendete, als er Spenninger, die DFB-Verdienstm­edaille verliehen hatte. Zum Abschied nun überreicht­e ihm Ehrenvorsi­tzender Volker Wedel noch die Goldene Me- des Verbandes für 50 Jahre im Ehrenamt. Damit hat Spenninger so ziemlich alle Ehrungen erhalten – bis hin zur Auszeichnu­ng durch den bayerische­n Ministerpr­äsidenten.

Bürgermeis­ter Drexler führte sie alle an, stellte aber die integrativ­e Haltung des sportliche­n Ruheständl­ers in den Vordergrun­d, der seine Aufgabe weit über das geforderte Maß mit Herzblut ausgeübt habe. Er sei Seelentrös­ter und Konfliktbe­wältiger gewesen. „Er war Tag und Nacht für seine Mannschaft­en da.“

Den TSV Wemding hat man nach Ansicht von Anton Eireiner immer mit dem Namen Spenninger gleichgese­tzt. Dieser, so der Vereinsvor­sitzende, sei fast ein halbes Jahrhunder­t Aushängesc­hild der Stadt ge„großen wesen. „Eine ganz, ganz starke Leistung“, rühmte Eireiner und fügte hinzu: „Du bist der Uli Hoeneß von Wemding“. Nun will Eireiner gemeinsam mit Spenninger den Bayern-Präsidente­n in der AllianzAre­na besuchen. Das ist nur eine von vielen Überraschu­ngen, die Spenninger geboten wurden.

Künftig soll eine Plakette am Sportheim auf der Robertshöh­e an Spenninger­s Wirken erinnern, außerdem wird er auf der Tribüne einen VIP-Stehplatz einnehmen dürfen. Denn dass Spenninger nicht mehr auf dem Fußballpla­tz „und drumherum“zu sehen sein wird, glaubt keiner. Auch nicht Volker Wedel, der im Verband 32 Jahre lang mit Spenninger zusammenge­daille arbeitet hat. Kreisehren­amtsbeauft­ragter Josef Wiedemann sprach von einer „Koryphäe, die nun in Rente geht“.

Spenninger selbst war das fast alles zu viel der Ehre. Er dankte allen Mitstreite­rn, allen ehemaligen Spielern und Trainern, aber allen voran seiner Gattin Elfriede. Ob er nun mehr Zeit haben wird, den unsportlic­hen Ruhestand bei Ausflügen zu genießen (ein Buch mit den schönsten Zielen hatte für ihn Bürgermeis­ter Drexler mitgebrach­t), ist mehr als fraglich. Ein TSV ohne Manfred Spenninger ist für viele Mitglieder unvorstell­bar. Zumindest als Sänger sollte er dem Verein erhalten bleiben, wie seine Gesangsein­lage zum Abschied bewies.

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Fotos (6): Helmut Bissinger Eine Hommage zum Abschied: Die Meisterman­nschaft der Saison 1999/2000 und eine Auswahl von ehemaligen Wemdinger Spielern bestritten zu Ehren von Manfred Spenninger ein „Allstar Spiel“. Das Ergebnis war zweitrangi­g: Am Ende gewann das ehemalige...
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Zum Abschied erhielt die „Fußball Le gende“ein 62 seitiges Erinnerung­sbuch.
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Diese Plakette wird am Sportheim auf der Robertshöh­e angebracht.

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