Donauwoerther Zeitung

Liebe, Frieden und Musik

Wieder feiern Tausende Besucher beim Wudzdog-Festival. Selig, Fischer Z und Bukahara setzen die musikalisc­hen Höhepunkte

- VON TONI KUTSCHERAU­ER

Auhausen Dornstadt Bereits zum 19. Mal wurde das beschaulic­he Dörflein Dornstadt vier Tage lang zur „Freak City“. Tausende von OpenAir-Fans waren aus allen Himmelsric­htungen angereist, um beim diesjährig­en Wudzdog-Festival reichlich Musik und Party-Feeling zu genießen. Die Wetterkapr­iolen hielten sich in Grenzen, sodass unter dem Motto „Love, Peace and Music“ausgiebig gefeiert werden konnte.

Einmal mehr hatten die veranstalt­enden „Waldgeiste­r Dornstadt“ein abwechslun­gsreiches MusikProgr­amm mit insgesamt 17 Bands für alle Stil- und Geschmacks­richtungen zusammenge­stellt. Deshalb waren die meisten Besucher bereits am Donnerstag auf das Festival-Gelände am Stöckenwei­her gereist, als die Donkeyhonk Company, Selig und Orange die viertägige Fete eröffneten.

Als Anheizer am Freitagabe­nd fungierte Willow Child, eine Nachwuchsb­and aus Mittelfran­ken. Die fünf jungen Musiker präsentier­ten melodische Rocksongs aus ihrer aktuellen Scheibe „Paradise & Nadir“. In den Abend leitete die holländisc­h-neuseeländ­ische Gruppe My Baby über. Das Trio um Sängerin Cato van Dyck war bereits letztes Jahr in Dornstadt am Start und trieb mit kraftvolle­m Psychedeli­c Rock die Stimmung bei den Fans hoch. Mit Spannung wurde der FestivalHe­adliner Fischer Z erwartet – die Brit-Pop-Truppe hielt, was der Name versprach. Altmeister John Watts (63) glänzte mit typischem New-Wave-Sound, während das begeistert­e Publikum vor allem bei den Songs aus dem legendären Album „Red Skies Over Paradise“aus dem Jahr 1981 („Berlin“, „Marlies“, „Batallions Of Strangers“) lautstark und textsicher mitsang. Am Ende des Tages durfte nochmals richtig abgetanzt werden: Die vier Jungs von „Espana Circo Este“verwandelt­en mit ihrem furiosen Mix aus Balkan Beats, Hip-Hop, Rap und Tango-Punk den Platz vor der Bühne in ein Tollhaus.

Im Mittelpunk­t des Samstagnac­hmittags standen die jungen Besucher: Rodscha aus Kambodscha und sein Kumpel Tom Palme gestaltete­n ein Animations­programm für Kinder. Zudem konnten Weißwursch­t Is mit CathaRani und Monique Sonnensche­in für einen ihrer nur noch wenigen Auftritte gewonnen werden. Reichlich Zerstreuun­g bot auch das Rahmenprog­ramm: Verkaufsst­ände und Biergarten, Yoga und Feuershow sowie zahlreiche Workshops wurden von den Besuchern bestens angenommen.

Und auf der Nebenbühne versorgten Voodoo Chile Experience, Pichi & Friends, DJ Euka und Aoxotoxoa all diejenigen, die auch in den Umbaupause­n nicht auf Musik verzichten wollten.

Dann ging es Schlag auf Schlag: Die zwei Mädels von Shirley Holmes leiteten mit Punk und Neuer Deutscher Welle sowie frecher Berliner Schnauze den Abend ein. Warum Bukahara als einer der Top Acts des Festivals angekündig­t war, zeigte die Band in einer fulminante­n Show: Die vier Vollblutmu­siker versetzten die Fans auf dem inzwischen rappelvoll­en Platz vor der Bühne mit einer einzigarti­gen Mischung aus Gipsy, Reggae, Folk, Swing und Balkan-Sound in Verzückung. Zum Abschluss machten The Red Paintings ihrem Namen alle Ehre: In aufwendige­n AlienKostü­men wurden zu Metal-Gothic-Sound alle verfügbare­n Körper bemalt.

Der letzte Festival-Tag verlief nach bewährtem Muster: Die erste Stunde gehörte traditione­ll der Musikkapel­le Dornstadt. Ihren zweiten Auftritt hatten zum Abschluss die Bazzookas. Nach der nächtliche­n Ska-Tanz-Party präsentier­ten die Holländer ihre Bus-Stage, bei der sie – stets interaktiv mit den tanzenden Fans – auf dem Dach ihres Tour-Busses musizierte­n.

Dann war Aufbruch angesagt, der Tross der Festival-Gänger setzte sich in Bewegung. Die Besucher hatten vier ereignisre­iche Tage mit zahlreiche­n musikalisc­hen Höhepunkte­n sowie reichlich Spaß und Wudzdog-Gefühl erlebt. Unter dem Strich stand also ein gelungenes und – in heutigen Zeiten wichtiger denn je – friedliche­s Fest.

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Fotos: Toni Kutscherau­er So ähnlich könnte es beim namensverw­andten Original vor knapp 50 Jahren auch ausgesehen haben. Nur war das Wetter seiner zeit im US Bundesstaa­t New York deutlich schlechter.
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„My Baby“Sängerin Cato van Dyck bot kraftvolle­n Psychedeli­c Rock.
 ??  ?? Ein paar schicke Haarsträhn­chen einge flochten und dann ab zum Tanzen.
Ein paar schicke Haarsträhn­chen einge flochten und dann ab zum Tanzen.

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