Die Wasserqualität der Baggerseen passt
15 Badegewässer wurden überprüft. Einzig das Wörnitzflussbad in Oettingen weist kleine Schwankungen auf
Landkreis Ein anstrengender Tag in der Arbeit, die Sonne heizt die stickige Luft im Büro oder der Maschinenhalle noch weiter auf. Der Schweiß tropft von der Stirn, die Sehnsucht nach dem Feierabend wird immer größer. Endlich raus aus dieser Hitze, eine Abkühlung muss her. Ein Sprung ins kalte Wasser wäre da genau das Richtige. Und dafür muss man nicht einmal in den Süden fahren. Denn auch im Landkreis finden sich zahlreiche Schwimmmöglichkeiten, 15 Badegewässer gibt es hier. Und keines davon ist von einer Sperrung bedroht, wie es zuletzt auf Mallorca aufgrund der Portugiesischen Galeere, einer Giftqualle, der Fall war.
Erst vor Kurzem hat das Gesundheitsamt Donau–Ries die Qualität der Baggerseen wieder überprüft. Und das Ergebnis ist äußerst zufriedenstellend, wie auch der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Rainer Mainka, gegenüber unserer Zeitung bestätigt. Von den 15 getesteten Gewässern weisen 14 einen „bakteriologisch einwandfreien“Zustand auf. Einzig im Wörnitzflussbad in Oettingen sind die Werte ein wenig erhöht, schwanken hin zur Grenzwertüberschreitung. Die jüngsten Messungen zeigen zwar keine Gefahren, doch die Werte können sich laut Mainka schnell ändern. „Kommt es durch starke Regenfälle zu Einschwemmungen von Gülle oder Dünger aus anliegenden Feldern, kann innerhalb kurzer Zeit eine größere Belastung entstehen“, erklärt er. Das könne dann auch einige Tage anhalten, denn wie Mainka beschreibt, brauche die Selbstreinigung bei Fließgewässern ein wenig Zeit. Deshalb solle man sich nach Gewittern oder Schlechtwetterperioden bei der Stadt Oettingen erkundigen, die die Wasserqualität selbst regelmäßig überprüfe.
Stehende Gewässer wie die Badeseen sind durch solche Umstände nicht gefährdet. „Sie liegen geschützter, können durch den großzügigen Uferbereich nicht so leicht geschwemmt werden“, sagt Mainka. Drei der Badegewässer im Landkreis genießen sogar eine besondere Stellung. So sind Baggersee Riedlingen, der Baggersee Tapfheim und der Waldsee Wemding als EU-Badegewässer eingestuft. „Durch eine besondere Infrastruktur wie Umkleiden, Toiletten oder allgemein mehr Komfort sind sie auch für mehr Badegäste ge- eignet als die anderen Seen“, sagt der Experte.
Doch mit dem besonderen Status gehen auch größere Verpflichtungen einher. Denn bei diesen drei Badeseen müsse die Qualität öfter überprüft werden. Sie haben im Lader bor auch Vorrang vor den Proben anderer Seen. „Wir entnehmen immer Wasser in Ufernähe, dort halten sich auch die meisten Badegäste auf“, sagt Mainka.
Bei dem aktuellen geringen Bakterienbefall der Badegewässer im Landkreis sei die Gesundheit nicht gefährdet. Wenn es aber akuter wird, können Probleme auftreten. „Wer keine Schwäche des Immunsystems hat, braucht nur wenig zu befürchten“, beruhigt Mainka. Doch ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Grunderkrankungen müssten aufpassen. Denn die Bakterien könnten Magen-Darm-Probleme auslösen. „Auch kann es, wenn bereits eine kleine Infektion oder eine offene Stelle da ist, zu Mittelohrentzündung oder zu Hauterkrankungen kommen“, meint der Leiter des Gesundheitsamtes.
In den vergangenen Jahren sei aber kein See so stark belastet gewesen, dass eine Sperrung in Erwägung gezogen werden musste, die Schwankungen im Flussbad in Oettingen waren im „tolerablen Bereich.“Generell rät Mainka dazu, eher in einem stehenden Gewässer zu baden. Bei Flüssen, wie dem in Oettingen, seien auch chemische Einflüsse nicht auszuschließen. „Es gibt die Empfehlung, nicht in Flüssen schwimmen zu gehen“, macht er deutlich. Doch mit 14 weiteren Badegewässern ist der Landkreis Donau-Ries gut aufgestellt, „in jedem Eck gibt es einen See“, sagt auch Mainka.