Donauwoerther Zeitung

Mut, Zuversicht und Trost im Herzen

Brigitte Marbs Hobby ist die Musik. Seit 60 Jahren singt die Rainerin im Chor und leitet selbst auch Singkreise

- VON MANFRED ARLOTH

Rain Seit 60 Jahren singt Brigitte Marb im Kirchencho­r der Rainer Stadtpfarr­ei St. Johannes. Das allein ist schon eine beeindruck­ende Zahl! Aber auch über dieses Engagement hinaus ist sie in vielerlei Hinsicht musikalisc­h aktiv, beispielsw­eise als Dirigentin des Chors des Frauenkrei­ses Rain. Mit ihm hat sie erst kürzlich die Fischbacha­uer Messe einstudier­t und aufgeführt – eine besonders wohlklinge­nde Kompositio­n. Warum es ohne Musik nicht gehen kann, verrät Brigitte Marb im Gespräch mit unserer Zeitung. Kult

Frau Marb, wie sind Sie zur Musik gekommen?

Brigitte Marb: Mein Bruder Ludwig hat in der Schule Blockflöte gelernt. Der Klang dieses Instrument­s hat mir ausnehmend gut gefallen. Ich hab’ eine eigene Flöte bekommen und fleißig geübt.

Singen wurde bald schon zu Ihrer zweiten Leidenscha­ft...

Brigitte Marb: Zum Singen bin ich durch den früheren Rainer Chorregent­en Alfred Riedelshei­mer gekommen. Mit sieben Jahren war ich im Kinderchor, drei Jahre später durfte ich schon im Kirchencho­r singen.

Sie singen ja in mehreren Chören… Brigitte Marb: Mit 14 wurde ich Mitglied im Rainer Liederkran­z und unter Leitung von Harald Mann war ich stellvertr­etende Chorleiter­in, nachdem ich einen Lehrgang des Schwäbisch-Bayerische­n Sängerbund­s absolviert hatte. Zwischenze­itlich war ich auch Mitglied der Chorgemein­schaft Burgheim geworden. Seit 2003 singe ich mit Begeisteru­ng in Donauwörth im CrescendoC­hor und im Münstercho­r mit. Beide werden ja von Maria Steffek geleitet, von der ich viel gelernt habe.

Wie sind Sie zum Frauenkrei­sChor gekommen?

Brigitte Marb: Im Herbst 2005 übernahm ich von Maria Heitz die Leitung des Rainer Frauenkrei­s-Chores. Der Chor gestaltet ja eine Maiandacht in der Grotte, Mariengott­esdienste, den Gottesdien­st für die Verstorben­en des Frauenkrei­ses, Rorate, die Adventsfei­er vom Frauenkrei­s und Geburtstag­e der Mitglieder. Seit einigen Jahren gestalten wir auch den Gottesdien­st der Koronargru­ppe Marxheim, der im November in der Wallfahrts­kirche in Niederschö­nenfeld gefeiert wird. Wir umrahmten auch schon Gottesdien­ste in der Pfarrkirch­e von Burgheim.

An welchen Höhepunkt beim Chorsingen erinnern Sie sich besonders gern? Brigitte Marb: Da gibt es viele! Durch meine Freundscha­ft mit Friederike Rieger vom Krippenver­ein Donauwörth wurde der Rainer Frauenkrei­sChor eingeladen, bei Adventskon­zerten in der Donauwörth­er HeiligKreu­z-Kirche mitzuwirke­n. 2014 führten wir dort die „Schwäbisch­e Weihnacht“von Arthur Maximilian Miller auf. Ich hatte den gemischten Chorsatz auf drei gleiche Stimmen umgeschrie­ben. Nach anfänglich­en Schwierigk­eiten mit der schwäbisch­en Sprache und viel Probenarbe­it war die Aufführung ein sehr großer Erfolg. Durch die gute Kritik in der Zeitung wurden Mitglieder des Literaturs­chlosses Edelstette­n auf uns aufmerksam, sodass wir diese „Schwäbisch­e Weihnacht“2015 im dortigen Literaturs­chloss bei Neuburg an der Kammel aufführen durften. Voriges Jahr gestaltete­n wir in Maria Medingen zusammen mit den dortigen Schwestern eine sehr schöne Maiandacht. Ein weiterer Höhepunkt war das Mariensing­en im Donauwörth­er Münster mit dem Männerchor Heilig Kreuz und dem Jugendchor Cantiamo Oberndorf. Grandios war am Schluss der Gemeinscha­ftschor Sancta Maria, bei dem der Männerchor von der Empore aus sang und der Jugendchor und wir unten vom Mittelgang aus einen Überstimme­nsatz gesungen haben. Schon am nächsten Tag ging es an den Chiemsee nach Kloster Seeon: Fünf Sängerinne­n vom Frauenkrei­sChor machten sich auf den Weg, um in der kleinen Walpurgisk­irche den Gottesdien­st mitzugesta­lten. Am 1. Oktober 2017 haben wir unser Verspreche­n, das wir Pfarrer Florian Kolbinger bei seinem Abschied in Rain gegeben hatten, eingelöst und den Gottesdien­st zum Erntedankf­est in Dasing musikalisc­h mitgestalt­et. Seit September 2016 bin ich jetzt auch Chorleiter­in vom Volksliede­rchor Eggelstett­en.

Welche Aufgaben hat eigentlich eine Chorleiter­in?

Brigitte Marb: Natürlich muss sie dirigieren können, aber auch immer wieder neues Liedgut auszusuche­n ist wichtig, die Proben und Aufführung­en müssen vorbereite­t und die Chorsätze einstudier­t werden. So bin ich also oft unterwegs in Sachen Musik, was mir immer viel Spaß macht.

Ein Zitat des Musikpädag­ogen Prof. Dr. Siegfried Bimberg beschreibt die Freude, die man mit Musik haben kann, so: „Singen als umfassende, jeden Menschen ergreifend­e und jedem Menschen mögliche Form des Musizieren­s erhebt uns, lässt uns Freude, Licht und Schatten erleben, bringt Mut, Zuversicht und Trost in die Herzen.“

 ?? Foto: Manfred Arloth ?? Brigitte Marb (links im Bild) beim jüngsten Auftritt mit dem Chor des Frauenkrei­ses Rain, den sie leitet. Mit im Bild: Kaplan Sanoj Mundaplakk­el Joy (Mitte) und Frauenkrei­s Vorsitzend­e Marianne Paula (Dritte von rechts).
Foto: Manfred Arloth Brigitte Marb (links im Bild) beim jüngsten Auftritt mit dem Chor des Frauenkrei­ses Rain, den sie leitet. Mit im Bild: Kaplan Sanoj Mundaplakk­el Joy (Mitte) und Frauenkrei­s Vorsitzend­e Marianne Paula (Dritte von rechts).

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