Freibad weiter geschlossen
Die Einrichtung in Monheim kann erst verspätet in die Saison starten. Welche Gründe das hat und wann das Schwimmbecken endlich benutzbar sein könnte
Monheim Die Badesaison hat längst begonnen, fast den ganzen Mai über und in den ersten Juni-Wochen herrschen sommerliche Temperaturen, doch im Monheimer Freibad herrscht gähnende Leere. Die Freizeiteinrichtung ist noch immer geschlossen. Mancher Bewohner hat sich deshalb bereits verwundert beziehungsweise verärgert an die Stadt gewendet. „Ich kann die Ungeduld der Bürger verstehen, aber es hat sich leider so lange hingezogen“, sagt Bürgermeister Günther Pfefferer. Der hofft nun, dass das Bad bald geöffnet werden kann.
Das Freibad beschäftigt die Kommune schon seit Monaten mehr, als ihr lieb ist. Zunächst galt es, eine Lösung für die herrschende Personalnot zu finden. Bereits beim Betrieb des Jura(hallen)bads hatte die Stadt im Winter improvisieren müssen. Im Hallenbad endete deshalb die Saison vorzeitig. Im Frühjahr suchte die Kommune nach einer Fachkraft für Bäderbetriebe. Zudem beschloss der Stadtrat den Einbau eines neuen Wasserfilters im Freibad. Der alte war verschlissen. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 70000 Euro.
Beim Personal wurden die Verantwortlichen zwar noch nicht fündig, fanden jedoch einen Weg, so Pfefferer: „Wir behelfen uns über eine Zeitarbeitsfirma. Die stellt uns eine Fachkraft zur Verfügung.“Anders sah es bei der Technik aus. Der Einbau des neuen Filters sei nicht so einfach möglich gewesen. Unter anderem habe geklärt werden müssen, ob es überhaupt noch einen passenden Wasserfilter gibt. Der bisherige stammte aus den 1950er-Jahren. Zudem musste dem Bürgermeister zufolge geprüft werden, ob die Leitungen vom Becken zum Filter in Ordnung sind. Grund: Es wurden Setzungen festgestellt. Glücklicherweise hätten diese die Rohre nicht beschädigt.
In der Hoffnung, dass die neue Technik zügig installiert werden kann, wurde nach Auskunft von Pfefferer das 1,3 Millionen Liter fassende Becken mit Wasser gefüllt. Weil die Arbeiten jedoch – wie geschildert – länger dauerten, sei das Wasser durch das warme Wetter und die fehlende Bewegung „umgekippt“. Sprich: Im Becken bildeten sich Algen. Zudem sorgten die Unwetter im Mai dafür, dass – wie schon vor zwei Jahren – von den benachbarten Feldern etwas Erdreich ins Freibad gespült wurde. Folge: Das Wasser musste abgelassen werden.
Mittlerweile ist das Becken wieder gefüllt – und seit Montag ist auch der neue Filter in Betrieb. Gleiches gilt für die Chlorungsanlage. Nun müsse man schauen, ob alles funktioniert. Soll heißen: Es werden Wasserproben genommen und untersucht. Das dauere einige Tage. Pfefferer wagt eine Prognose: „Wenn die Werte passen, können wir im Laufe der nächsten Woche das Bad öffnen.“Bis dahin sollte in der unbeheizten Einrichtung auch die vorgeschriebene Mindesttemperatur von 19 Grad im Becken erreicht sein.
Während sich die Badebegeisterten in Monheim also langsam darauf einstellen können, das Freibad zu besuchen, arbeitet die Kommune im Hintergrund daran, das Verschmutzungsrisiko durch Starkregen zu verringern. Demnächst finde diesbezüglich ein Termin mit Vertretern von Fachbehörden statt, berichtet Pfefferer.
Die neue Technik ist jetzt im Probebetrieb