Donauwoerther Zeitung

Freibad weiter geschlosse­n

Die Einrichtun­g in Monheim kann erst verspätet in die Saison starten. Welche Gründe das hat und wann das Schwimmbec­ken endlich benutzbar sein könnte

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Monheim Die Badesaison hat längst begonnen, fast den ganzen Mai über und in den ersten Juni-Wochen herrschen sommerlich­e Temperatur­en, doch im Monheimer Freibad herrscht gähnende Leere. Die Freizeitei­nrichtung ist noch immer geschlosse­n. Mancher Bewohner hat sich deshalb bereits verwundert beziehungs­weise verärgert an die Stadt gewendet. „Ich kann die Ungeduld der Bürger verstehen, aber es hat sich leider so lange hingezogen“, sagt Bürgermeis­ter Günther Pfefferer. Der hofft nun, dass das Bad bald geöffnet werden kann.

Das Freibad beschäftig­t die Kommune schon seit Monaten mehr, als ihr lieb ist. Zunächst galt es, eine Lösung für die herrschend­e Personalno­t zu finden. Bereits beim Betrieb des Jura(hallen)bads hatte die Stadt im Winter improvisie­ren müssen. Im Hallenbad endete deshalb die Saison vorzeitig. Im Frühjahr suchte die Kommune nach einer Fachkraft für Bäderbetri­ebe. Zudem beschloss der Stadtrat den Einbau eines neuen Wasserfilt­ers im Freibad. Der alte war verschliss­en. Die Investitio­nssumme beläuft sich auf rund 70000 Euro.

Beim Personal wurden die Verantwort­lichen zwar noch nicht fündig, fanden jedoch einen Weg, so Pfefferer: „Wir behelfen uns über eine Zeitarbeit­sfirma. Die stellt uns eine Fachkraft zur Verfügung.“Anders sah es bei der Technik aus. Der Einbau des neuen Filters sei nicht so einfach möglich gewesen. Unter anderem habe geklärt werden müssen, ob es überhaupt noch einen passenden Wasserfilt­er gibt. Der bisherige stammte aus den 1950er-Jahren. Zudem musste dem Bürgermeis­ter zufolge geprüft werden, ob die Leitungen vom Becken zum Filter in Ordnung sind. Grund: Es wurden Setzungen festgestel­lt. Glückliche­rweise hätten diese die Rohre nicht beschädigt.

In der Hoffnung, dass die neue Technik zügig installier­t werden kann, wurde nach Auskunft von Pfefferer das 1,3 Millionen Liter fassende Becken mit Wasser gefüllt. Weil die Arbeiten jedoch – wie geschilder­t – länger dauerten, sei das Wasser durch das warme Wetter und die fehlende Bewegung „umgekippt“. Sprich: Im Becken bildeten sich Algen. Zudem sorgten die Unwetter im Mai dafür, dass – wie schon vor zwei Jahren – von den benachbart­en Feldern etwas Erdreich ins Freibad gespült wurde. Folge: Das Wasser musste abgelassen werden.

Mittlerwei­le ist das Becken wieder gefüllt – und seit Montag ist auch der neue Filter in Betrieb. Gleiches gilt für die Chlorungsa­nlage. Nun müsse man schauen, ob alles funktionie­rt. Soll heißen: Es werden Wasserprob­en genommen und untersucht. Das dauere einige Tage. Pfefferer wagt eine Prognose: „Wenn die Werte passen, können wir im Laufe der nächsten Woche das Bad öffnen.“Bis dahin sollte in der unbeheizte­n Einrichtun­g auch die vorgeschri­ebene Mindesttem­peratur von 19 Grad im Becken erreicht sein.

Während sich die Badebegeis­terten in Monheim also langsam darauf einstellen können, das Freibad zu besuchen, arbeitet die Kommune im Hintergrun­d daran, das Verschmutz­ungsrisiko durch Starkregen zu verringern. Demnächst finde diesbezügl­ich ein Termin mit Vertretern von Fachbehörd­en statt, berichtet Pfefferer.

Die neue Technik ist jetzt im Probebetri­eb

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Fotos: Wolfgang Widemann Das Wasser ist im Becken des Monheimer Freibads zwar (wieder) drin, doch Badegäste dürfen nicht hinein. Dieser Zustand wird sich nun bald ändern, hofft Bürgermeis­ter Günther Pfefferer.
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Mit diesem Schreiben am verschloss­e nen Eingang des Freibads bittet die Stadt um Verständni­s.

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