Donauwoerther Zeitung

Bei Erwin Müller stehen große Veränderun­gen an

In dem Traditions­kaufhaus wird umgeplant. Babybutt trennt sich von Kinderwage­n und anderer Hartware

- VON BENJAMIN REIF

Buttenwies­en Große Veränderun­gen stehen bei Erwin Müller in Buttenwies­en an. „Wir haben uns die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht“, sagt die Filialleit­erin und Enkelin des Firmengrün­ders, Marion Schweitzer, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Entscheidu­ng lautet: Das Fachgeschä­ft in Buttenwies­en inklusive Babybutt stellt sein Sortiment um. Die Hartware bei Babybutt verschwind­et derzeit: Kinderwage­n, Laufställe, Schalenträ­ger, Autositze, Kindermöbe­l sowie das Badezubehö­r, Trinkflasc­hen, Babyphones und Schnuller. Fast alles wird derzeit schon vergünstig­t angeboten.

Diese Bereiche seien sehr „bera- sagt Schweitzer. Wie viele andere Geschäfte habe man auch bei Babybutt die schmerzlic­he Erfahrung gemacht, dass diese kostenlose Beratung ausgenutzt werde. „Die Leute haben sich beraten lassen und haben dann bei Lidl gekauft“, sagt Schweitzer. Doch „zugemacht“werde nichts und Arbeitsplä­tze gehen ebenso wenig verloren, sagt die Geschäftsf­ührerin. Man strukturie­re um.

Anstelle des Geschäfts mit Kinderwage­n und Hochstühle­n will man sich bei Erwin Müller stärker auf das Textilgesc­häft und Produktper­sonalisier­ung konzentrie­ren. Dabei soll ein neuer „Sublimatio­nsdrucker“helfen. Der Fokus verschiebt sich in Richtung des hochgradig individual­isierten Einkaufs. „Solche Dinge verschenke­n wir ja auch selbst gerne“, sagt die Marketingc­hefin Katharina Rauwolf.

Doch wann die Kunden wirklich ihre Wünsche im unteren Geschoss des Verkaufsge­bäudes in Buttenwies­en äußern und das Geschenk gleich mitnehmen dürfen, steht noch nicht fest. Auf einen allzu genauen Zeitplan will sich Marion Schweitzer nicht festlegen. Derzeit gibt es im Kaufhaus schon eine Maschine, mit der individuel­le Stickereie­n auf Textilprod­ukte aufgetrage­n werden können – in deren Nähe soll dann der Sublimatio­nsdrucker installier­t werden. Angepeilt ist die Inbetriebn­ahme im Oktober.

Die Stickmasch­ine komme sehr gut an, sagt Schweitzer. Deshalb will das Unternehme­n auch im Sertungsin­tensiv“, vicebereic­h ausbauen. Die Arbeitskra­ft, die durch den Wegfall der Beratungsa­rbeit in der Kinderabte­ilung frei wird, soll zu einem großen Teil in diesen Serviceber­eich fließen. „Jeder Kunde soll so viel Beratung bekommen, wie er braucht“, sagt die Geschäftsf­ührerin.

Räumlich wird es im Verkaufsge­bäude eine neue Aufteilung geben. Die obere Etage wird für „Homewear“zur Verfügung gestellt. Unter dem Werbeangli­zismus kann man sich alles vorstellen, was man zu Hause am Körper trägt: Unterwäsch­e, Nachtwäsch­e, bequeme Hosen. In Sachen Baby- und Kindermode sowie Badehosen für die Kleinen wird das Sortiment nicht verkleiner­t, sagt Schweitzer. Im Erdgeschos­s entsteht einiges an Platz. Diesen will das Unternehme­n mit dem Ausbau des bisherigen Sortiments nutzen. Die Eigenmarke Gepolana bekommt einen eigenen Bereich mit Porzellan und Besteck. Und die immer stärker nachgefrag­ten Fußmatten fristen derzeit nur ein Nischendas­ein in einem einzigen Verkaufsst­änder. „Dieses Angebot werden wir größer präsentier­en“, sagt die Filialleit­erin.

Wichtig ist der Enkelin des Firmengrün­ders außerdem, dass jeder Kunde weiterhin auf den versproche­nen Service für Kinderwage­n und Ähnliches zugreifen kann. Dafür werden laut Schweitzer weiterhin Ersatzstüc­ke vorrätig gehalten, mit denen Eltern während etwaiger Reparature­n ihr Kind bei Laune halten können.

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