Bei Erwin Müller stehen große Veränderungen an
In dem Traditionskaufhaus wird umgeplant. Babybutt trennt sich von Kinderwagen und anderer Hartware
Buttenwiesen Große Veränderungen stehen bei Erwin Müller in Buttenwiesen an. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt die Filialleiterin und Enkelin des Firmengründers, Marion Schweitzer, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Entscheidung lautet: Das Fachgeschäft in Buttenwiesen inklusive Babybutt stellt sein Sortiment um. Die Hartware bei Babybutt verschwindet derzeit: Kinderwagen, Laufställe, Schalenträger, Autositze, Kindermöbel sowie das Badezubehör, Trinkflaschen, Babyphones und Schnuller. Fast alles wird derzeit schon vergünstigt angeboten.
Diese Bereiche seien sehr „bera- sagt Schweitzer. Wie viele andere Geschäfte habe man auch bei Babybutt die schmerzliche Erfahrung gemacht, dass diese kostenlose Beratung ausgenutzt werde. „Die Leute haben sich beraten lassen und haben dann bei Lidl gekauft“, sagt Schweitzer. Doch „zugemacht“werde nichts und Arbeitsplätze gehen ebenso wenig verloren, sagt die Geschäftsführerin. Man strukturiere um.
Anstelle des Geschäfts mit Kinderwagen und Hochstühlen will man sich bei Erwin Müller stärker auf das Textilgeschäft und Produktpersonalisierung konzentrieren. Dabei soll ein neuer „Sublimationsdrucker“helfen. Der Fokus verschiebt sich in Richtung des hochgradig individualisierten Einkaufs. „Solche Dinge verschenken wir ja auch selbst gerne“, sagt die Marketingchefin Katharina Rauwolf.
Doch wann die Kunden wirklich ihre Wünsche im unteren Geschoss des Verkaufsgebäudes in Buttenwiesen äußern und das Geschenk gleich mitnehmen dürfen, steht noch nicht fest. Auf einen allzu genauen Zeitplan will sich Marion Schweitzer nicht festlegen. Derzeit gibt es im Kaufhaus schon eine Maschine, mit der individuelle Stickereien auf Textilprodukte aufgetragen werden können – in deren Nähe soll dann der Sublimationsdrucker installiert werden. Angepeilt ist die Inbetriebnahme im Oktober.
Die Stickmaschine komme sehr gut an, sagt Schweitzer. Deshalb will das Unternehmen auch im Sertungsintensiv“, vicebereich ausbauen. Die Arbeitskraft, die durch den Wegfall der Beratungsarbeit in der Kinderabteilung frei wird, soll zu einem großen Teil in diesen Servicebereich fließen. „Jeder Kunde soll so viel Beratung bekommen, wie er braucht“, sagt die Geschäftsführerin.
Räumlich wird es im Verkaufsgebäude eine neue Aufteilung geben. Die obere Etage wird für „Homewear“zur Verfügung gestellt. Unter dem Werbeanglizismus kann man sich alles vorstellen, was man zu Hause am Körper trägt: Unterwäsche, Nachtwäsche, bequeme Hosen. In Sachen Baby- und Kindermode sowie Badehosen für die Kleinen wird das Sortiment nicht verkleinert, sagt Schweitzer. Im Erdgeschoss entsteht einiges an Platz. Diesen will das Unternehmen mit dem Ausbau des bisherigen Sortiments nutzen. Die Eigenmarke Gepolana bekommt einen eigenen Bereich mit Porzellan und Besteck. Und die immer stärker nachgefragten Fußmatten fristen derzeit nur ein Nischendasein in einem einzigen Verkaufsständer. „Dieses Angebot werden wir größer präsentieren“, sagt die Filialleiterin.
Wichtig ist der Enkelin des Firmengründers außerdem, dass jeder Kunde weiterhin auf den versprochenen Service für Kinderwagen und Ähnliches zugreifen kann. Dafür werden laut Schweitzer weiterhin Ersatzstücke vorrätig gehalten, mit denen Eltern während etwaiger Reparaturen ihr Kind bei Laune halten können.