VR Bank Neuburg Rain präsentiert gute Zahlen
Die Vertreter des Geldinstitutes feiern einen guten Jahresabschluss. Beratung vor Ort soll bleiben
Rain/Neuburg Die Genossen der Volks- und Raiffeisenbank Neuburg-Rain dürfen sich über drei Prozent Rendite freuen, wie bei der Vertreterversammlung bekannt wurde. Wie bereits in den Vorjahren stieg die Bilanzsumme auch im vergangenen Geschäftsjahr an. Und zwar um 3,5 Prozent auf etwas über 1,2 Milliarden Euro.
Vorstand Roland Gieß sah die Bank weiter auf Wachstumskurs. Das Kundenkreditgeschäft habe noch einmal ausgeweitet werden können. Dort verzeichnete die Bank ein Wachstum von 4,2 Prozent. Die Kundeneinlagen allerdings stagnierten, was dem Vorstand keine Sorgen bereitet. Volle Konten verursachen bei der Strafzinspolitik der Bank Kosten. Deshalb hat die VR-Bank auf große Einlagen von Firmenkunden, öffentlichen Einrichtungen und anderen Negativzinsen erhoben. Was viele Kunden zur Verlagerung ihrer Gelder zu Verbundpartnern der Bank veranlasst hat.
Im Vergleich zu anderen Banken sei die Eigenkapitaldecke überdurchschnittlich, so Aufsichtsratsvorsitzender Ludwig Schlosser. Insgesamt verfügt die VR-Bank nun über 115 Millionen Euro Rücklagen. Die größte Einnahmequelle der Bank, das Zinsgeschäft, ging auch im vergangenen Jahr zurück. Der Zinsüberschuss betrug 20,7 Millionen Euro und sank damit wie auch schon 2016 um eine Million Euro. Mit rund 660 Bausparverträgen wurde ein Volumen von knapp 38 Millionen Euro erreicht. Knapp 1000 Lebensversicherungen addieren sich auf ein Gesamtvolumen von 16,6 Millionen Euro.
Die Herausforderungen für die VR-Bank haben sich kaum verändert, wie Vorstandsvorsitzender Werner Halbig betonte. Niemand erwarte, dass die Zinsen rasch steigen oder die Politik die Regulierung zurückdrehe. Und auch die Digitalisierung mache vor der Finanzwelt nicht halt. Der Kundenservice wird sich weiter verändern. Weniger vor Ort, mehr über Internet und via Telefon. Trotzdem: Halbig sieht in der VorOrt-Präsenz, dem menschlichen Kontakt und in der Beratungskompetenz wichtige Kompetenzen, die erhalten werden sollen.
Allerdings stellte Vertreter Martin Strobl aus Bayerdilling den Antrag, die Bekanntmachung der Vertreterversammlung auch über E-Mail zu ermöglichen. Außerdem wollte er in einer Anfrage wissen, ob die weitere Digitalisierung eine Neustrukturierung der Geschäftsstellen notwendig mache und wie diese geplant werde. Strobl will die Vertreter in die Diskussion miteinbezogen sehen. Da die Anträge erst zur Vertreterversammlung und damit nicht fristgerecht für einen Beschluss eingegangen sind, werden die Themen im nächsten Jahr auf die Tagesordnung kommen.
Die Verwaltungskosten sanken – das war das Ziel der Fusion der VRBanken in Rain und Neuburg – im vergangenen Jahr von vorher 18,5 Millionen Euro auf nun 16,4 Millionen Euro. Wobei 2016 die Kosten durch die Verschmelzung noch einmal gestiegen waren.